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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Jetzt ist die Migros nicht mehr nett mit Dieben

Ehrliche Kunden haben in der Migros nach wie vor nichts zu befürchten. Diebe hingegen müssen in der Stäfner Filiale neuerdings 200 statt 100 Franken für die Umtriebe bezahlen.
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Die Migros scheint einen Neujahrsvorsatz für ihre Filiale in Stäfa gefasst zu haben: Offenbar will sie dort Ladendiebe härter anfassen. Bis jetzt ist sie diesen gegenüber ausserordentlich höflich aufgetreten. Zwar liess sie potenzielle Diebe auf einem Schild beim Ladeneingang wissen, dass sie unerwünscht seien, der Polizei übergeben würden und für die Umtriebe 100 Franken zu entrichten hätten. Doch dann schob die Migros noch ein höfliches «Besten Dank» nach, als ob sie sich schon im Voraus für den Betrag bedanken müsste, den die Langfinger ihr überweisen würden.

Nachdem sich die ZSZ vor knapp drei Wochen in einer Kolumne über die übertrieben guten Manieren des Detailhändlers amüsiert hat, hängt nun plötzlich ein neues Schild an der Wand über den Einkaufskörben. Darauf steht jetzt: «Diebstahl lohnt sich nicht! Ladendiebe werden der Polizei übergeben und verzeigt. Für unsere Umtriebe werden CHF 200.– verrechnet.»

Dass das Schild gerade jetzt ausgetauscht wurde, ist natürlich kein Zufall: Auf Anfrage schreibt die Medienstelle der Migros, sie sei tatsächlich durch die Kolumne auf das betreffende Plakat aufmerksam geworden. Der Filialleiter habe es dann ersetzt.

Vermutlich war das bisherige Schild schlicht veraltet, und wahrscheinlich hatte nie jemand daran gedacht, es zu ersetzen. Nun, das können wir verstehen. Die Migros hat ihre Prioritäten schon richtig gesetzt: Schliesslich ist es wichtiger, dass Obst und Gemüse frisch sind und nicht die Infotafeln aktuell. Bleibt somit nur noch die Frage offen, weshalb Diebe nun einen doppelt so hohen Unkostenbeitrag bezahlen müssen. Wobei es wohl auch dafür eine plausible Erklärung gibt: die Teuerung.