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Neues Geschäft des Ex-Präsidenten
Donald Trump verkauft «Swiss made»-Uhren: Ist das statthaft?

Trump Wachtes Swiss Made
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In Kürze:
  • Donald Trump hat eine neue Uhrenmarke lanciert und online vorgestellt.
  • Die Uhren tragen das Label «Swiss made», das strenge Regeln befolgt.
  • Die teuersten Modelle kosten 100’000 Dollar und sind limitiert.
  • Die Einnahmen fliessen nicht in Trumps Wahlkampf.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Immobilienmogul Donald Trump wagt einen Abstecher in neue Geschäftsbereiche: In den sozialen Medien hat der ehemalige US-Präsident angekündigt, eine eigene Uhrenmarke lanciert zu haben.

«Das wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk», schrieb der 78-Jährige auf seine unnachahmliche Art auf Truth Social. «Warten Sie nicht, sie werden schnell weggehen.»

«Swiss made» auf dem Zifferblatt

Tatsächlich ist ein Webshop aufgeschaltet, auf dem Zeitmesser der Marke Trump vorbestellt werden können. Auffallend dabei: Die Luxusmodelle sind mit dem Gütezeichen «Swiss made» versehen, gut erkennbar auf dem Zifferblatt.

Allerdings gelten für «Swiss made» strenge Vorgaben. So müssen mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten eines Erzeugnisses, das dieses Label trägt, in der Schweiz anfallen.

Da im Fall der Trump-Uhren aber eine ausländische Firma hinter Herstellung, Vertrieb und Verkauf steckt, stellt sich die Frage: Wurden die Uhren tatsächlich mehrheitlich in der Schweiz hergestellt?

Wie der Verband der Uhrenindustrie mitteilt, werde er sich die Angelegenheit genauer anschauen. Die Branchenorganisation wacht über die Einhaltung der entsprechenden Regeln und ist in den USA Inhaberin der Marke «Swiss» für Uhrenprodukte.

Verbandspräsident Yves Bugmann will aber keine krummen Geschäfte unterstellen: «Es kann durchaus sein, dass ein Schweizer Hersteller die Uhren im Auftrag der Trump-Firma in der Schweiz produziert hat», sagt er. «Dann ist es auch möglich, dass die Bedingungen der Swiss-made-Verordnung für Uhren erfüllt sind.»

Bekannt ist diese Praxis als sogenannte Private-Label-Herstellung. Schweizer Uhren, die für Werbezwecke oder spezielle Firmenanlässe wie Jubiläen mit dem Logo Dritter gefertigt werden, sind ein Beispiel dafür.

Trump Wachtes Swiss Made

Die günstigste Trump-Uhr ist für knapp 500 Dollar erhältlich. Die Luxusvariante wird für 100’000 Dollar angeboten. Diese Uhren bestehen aus 18-Karat-Gold und sind mit 122 Diamanten verziert.

Sie sind ausserdem mit einem Tourbillon versehen. Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung bei mechanischen Uhren, die das Gangverhalten verbessern soll. Ein Tourbillon gilt als Zeichen für hohe Uhrmacherkunst.

Die Auflage ist auf 147 Stück limitiert. Werden alle verkauft, so bringt das auf einen Schlag 14,7 Millionen Dollar ein.

Erlöse fliessen nicht in Wahlkampf

Das Geld fliesse indes nicht in den Wahlkampf von Trump, ist im Online-Shop vermerkt. Die Handelsplattform sei «nicht politisch».

Vielmehr würden die Uhren weder von Donald Trump noch von der Trump-Organisation oder einem ihrer jeweiligen verbundenen Unternehmen oder Auftraggeber «entworfen, hergestellt, vertrieben oder verkauft», steht da. Stattdessen werde der Name «Trump» im Rahmen einer kommerziellen Lizenzvereinbarung benutzt, die jederzeit kündbar sei.

Trumps Beitrag zu den Uhren ist laut dem Anbieter, dass auf den billigen Modellen eine Originalkopie seiner «berühmten Unterschrift» prangt und die Produkte durch «das Symbol von Präsident Trumps Erfolg» inspiriert worden sind: Gold.

Als Betreiber des Webshops tritt eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung namens The Best Watches on Earth auf, zu Deutsch und in bester Trump-Manier: die besten Uhren der Welt.

Auszüge aus dem Handelsregister zeigen, dass ein Anwalt das Unternehmen erst im Juli eingetragen hat. Es hat seinen Sitz in Sheridan im US-Bundesstaat Wyoming.

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Politisch wirft Trumps neues Geschäft mitten im Präsidentschaftswahlkampf ebenfalls Wellen: Amar Moussa, Sprecher von Trumps Herausforderin Kamala Harris, schrieb auf X: «Kein Witz. Trump ist mehr mit sich selber beschäftigt als mit irgendjemand anderem.»