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Ikonisches WM-Gesicht Andy Milne
Dieser Engländer fühlt sich auch in der französischen Fankurve wohl

Das englische Gesicht der WM: Andy Milne reckt seine «Sophie» in die Kamera.
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Klar, der Engländer mit dem breiten Grinsen und dem faltigen Gesicht. Andy Milne ist eine kleine Berühmtheit an dieser WM, minutenlang war er bei den Spielen der Engländer jeweils am Fernsehen zu sehen, seine Replika des WM-Pokals – «I call her Sophie, the trophy» – in die Kamera zeigend. 

Findige Fussballgucker haben nun gemerkt: 2018 in Russland war das Lachen mindestens so breit, nur wechselten zum Ende des Turniers hin die Farben auf Andys Wangen. Im Final zwischen Frankreich und Kroatien war Milne mit französischer Flagge zu sehen. Als Engländer fix zu den Franzosen überzulaufen, ist eine fussballerische Todsünde. Wirklich, Andy? «Sobald England aus dem Turnier ist, schliesse ich mich jeweils den Fans an, die am meisten Spass haben», liess Milne jetzt über seinen Instagram-Account «@that_world_cup_guy» verlauten.

2010 mit den Holländern, 2014 mit den Kolumbianern

Seit 1982 reist der mittlerweile pensionierte Lehrer aus dem nordenglischen Northwich an die WM, beim Turnier damals in Spanien war er gerade einmal 19 Jahre alt, heute ist er 59. Zu Hause unterstützt er Manchester United, unterwegs das englische Nationalteam – und landet dann immer in der Fankurve, in der gerade am meisten los ist. 2010 soll er in Südafrika mit den Niederländern bis in den Final unterwegs gewesen sein, für England war damals schon im Achtelfinal Schluss. Und 2014 in Brasilien, als die Kolumbianer von einem euphorischen Anhang getrieben bis in den Viertelfinal stürmten, nahm Milne die Gelegenheit nach dem frühen Gruppen-Aus der Engländer dankend wahr: Ein Bild zeigt ihn im gelben Fahnenmeer der Kolumbianer.  

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Das Leben ist seither auch am Lebemann Andy Milne nicht spurlos vorbeigezogen. Nach der WM in Russland 2018 erlitt er zweimal einen Schlaganfall, war zwischenzeitlich halbseitig gelähmt. In diesem Sommer kam er wieder auf die Beine, für das Pensionsgeschenk an sich selbst hatte er vier Jahre gespart, kaufte sich den WM-Pokal und leistete sich die Reise nach Katar. Dort ist er nicht nur auf Mission der guten Laune: Seine wachsende Berühmtheit macht er sich zunutze, um übers Netz mittels Crowdfunding Spenden zu sammeln, die der Stroke Association in England zugutekommen. Die Organisation setzt sich für die Vorbeugung von Schlaganfällen ein. 

Daneben scheint sich Milne in Katar prächtig zu amüsieren. Längst reist er einfach los und lernt Leute kennen oder trifft Bekanntschaften von früheren Turnieren. Mit einem nigerianischen Fan – notabene ohne das nicht qualifizierte Nationalteam angereist – zeigt er sich in der Wüste beim Quad-Fahren, mit Freunden aus England auf der Fanmeile und mit kolumbianischen Anhängern auf einem Boot. 

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Die WM in Katar ist sein achtes Turnier – und erst jetzt ist die Presse auf ihn aufmerksam geworden. Die allermeisten Leute zu Hause sind entzückt ob seiner unverblümten Art. Der «Guardian» flachste nach einer abgeklärten Darbietung von Englands Nationalspieler Jude Bellingham sogar, dass es nicht erstaunen würde, wenn sich Bellingham bald als der erfahrene WM-Fan Andy Milne entpuppen würde. 

Und wegen seiner frappanten Ähnlichkeit mit dem früheren englischen Nationaltrainer Steve McClaren handeln ihn die Engländer nach dem Viertelfinal-Aus vom vergangenen Samstag gegen Frankreich auch als neuen Nationaltrainer – mit einem breiten Grinsen, so, wie man das von ihm selber kennt.