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Saisonstart mit Corona
Die NHL baut eine Mauer zwischen den USA und Kanada

Es geht los: Die Vancouver Canucks trainieren in ihrer heimischen Rogers Arena.
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2020/21 heisst sie auch, die Saison in der NHL, gespielt wird sie nun nach diversen Verschiebungen wegen des Coronavirus aber nur im Jahr 2021. Im Gegensatz zum Playoff 2020 wird nicht mehr in Bubbles gespielt, alle Teams sollten ihre Heimspiele wirklich in der eigenen Arena austragen können. Das alles wird anders und neu.

Vier neue Divisionen

Viele Duelle zwischen kanadischen Teams: Die neue Gruppeneinteilung sorgt für zahlreiche Derbys wie zwischen den Ottawa Senators (in Rot) und den Toronto Maple Leafs.

Dass die 31 Teams in vier Divisionen spielen, ist nicht neu. Komplett neu ist hingegen ihre Zuteilung. Die Gruppen heissen North, West, Central und East, zudem haben alle Sponsoren-Namen, was generell ein Novum im US-Sport ist. Neu in der NHL ist auch die Werbung auf den Spielerhelmen. Wenn keine oder kaum Zuschauer in die Hallen dürfen, müssen neue Einnahmequellen generiert werden. Doch dazu später.

Die vier Namen ergeben geografisch streng genommen nicht bei jedem Team Sinn, wichtiger waren die kürzestmöglichen Reisedistanzen, und wirklich entscheidend für die NHL war sowieso nur die Einteilung der Gruppe North mit allen sieben kanadischen Teams. Da die ganze Qualifikation (je 56 Spiele) nur Division-intern gespielt wird, sind in Corona-Zeiten komplizierte Reisen über die US-kanadische Grenze somit nicht mehr nötig. Die Regular Season soll laut Plan in nur 16 Wochen absolviert werden, die Top 4 jeder Gruppe qualifizieren sich fürs Playoff.

Das Playoff

Das Playoff 2020 mit dem Sieger Tampa Bay wurde noch in Bubbles in Edmonton und Toronto gespielt – ein Jahr später soll dies nun nicht mehr der Fall sein.

Auch in den ersten beiden Playoff-Runden bleibt man innerhalb der Division. Erst ab Runde 3, dem Halbfinal, wenn nur noch die vier Gruppensieger übrig sind, gibt es eine neue Setzliste gemäss der Qualifikation. Die traditionell mit Pokalen geehrten Sieger der Eastern und Western Conference gibt es diesmal also nicht, welche der beiden Trophäen zu welchem Finalisten geht, hat die Liga noch nicht bestimmt.

Da im einen Halbfinal zwingend ein kanadisches auf ein US-amerikanisches Team trifft, hofft die NHL, dass bis zu jenem Zeitpunkt (irgendwann im Juni) das Problem der Reisen zwischen den beiden Ländern gelöst sein wird. Im Raum steht auch, dass das verbliebene kanadische Team ansonsten für den Rest der Saison alle seine Spiele in den USA austrägt.

Kader

Die Teams dürfen in der Corona-Saison bis zu sechs mehr überzählige Spieler als üblich im Kader haben: Dies ist auch für den Schweizer Sven Bärtschi eine gute Chance, nach einer Saison 2019/20 im Farmteam in Utica wieder vermehrt bei den Vancouver Canucks spielen zu können.

Um bei Verletzungen unkompliziert reagieren zu können, dürfen alle Teams vier bis sechs zusätzliche überzählige Spieler im Kader führen, die als Taxi Squad benannt werden und im Notfall einspringen können. Die Spieler der Taxi Squad müssen beim NHL-Team verweilen und dürfen nicht für Spielpraxis in die Farmteamliga AHL geschickt werden. Betreffend Lohnobergrenze werden die Spieler in der Taxi Squad gewertet, als seien sie in der AHL platziert, und zählen nur dann voll gegen den Salary Cap, wenn sie auch im NHL-Team zum Einsatz kommen.

Die AHL

In der AHL soll nun gespielt werden: Goalie Gilles Senn von den Binghamton Devils ist einer der wenigen (eventuell gar der einzige) Schweizer, der 2020/21 in der American Hockey League zum Einsatz kommen dürfte.

Die Saison der Farmteam-Liga war lange Zeit in der Schwebe, nun will die AHL am 5. Februar loslegen. Es gibt erste Probleme: Charlotte (Farmteam Florida), Milwaukee (Nashville) und Springfield (St. Louis) haben ihre Teilnahme bereits zurückgezogen, da sie nicht imstande sind, die aufwendigen Corona-Auflagen eine Saison lang zu erfüllen. Die drei betroffenen NHL-Teams können darum ausnahmsweise ihre für die Farmliga vorgesehenen Spieler zu einem AHL-Team schicken, das bereits mit einem anderen NHL-Team zusammenarbeitet. Was mit den von den NHL-Organisationen angestellten Trainer-Staffs bei den drei «Verweigerern» passiert, ist derzeit noch Gegenstand von Diskussionen.

Zuschauer

Keine Fans: Solche Bilder gehören vorerst auch in der NHL der Vergangenheit an: Der damalige St.-Louis-Verteidiger Joel Edmundson beobachtet vor einem Heimspiel gegen Los Angeles volle Stadion.

Grundsätzlich sind keine Zuschauer in den NHL-Stadien erlaubt, solange sich die Corona-Situation nicht verbessert – danach sieht es gerade in den USA nicht wirklich aus. Es gibt aber Ausnahmen. Dallas, Arizona und Florida werden von Anfang an einer limitierten Anzahl Fans Eintritt gewähren. Die Nashville Predators dürften die Halle zu 15 Prozent auslasten, werden davon zunächst aber keinen Gebrauch machen. Andere Probleme plagen die San Jose Sharks. Sie dürfen nicht nur keine Zuschauer in ihre Arena lassen, sondern diese bis Anfang Februar nicht einmal selber nutzen – das kalifornische County Santa Clara, in dem San Jose liegt, erlaubt bis dann nämlich keine Veranstaltungen mit Kontaktsport. Die Sharks beginnen die Saison darum mit acht Auswärtsspielen.

Corona-Regeln

Immer mit Maske: Die NHL-Coachs, hier Dallas-Cheftrainer Rick Bowness, müssen den Mundschutz neu auch während den Spielen tragen.

Hier nur eine kleine Auswahl: Ab Mittwoch werden alle positiv getesteten Spieler öffentlich bekannt gemacht. Dies war in den Trainingscamps noch nicht der Fall. Nur sie müssen in Quarantäne. Solange die Teamkollegen einen negativen Test vorweisen, keine Symptome zeigen und kein Fieber haben, dürfen sie spielen. Der Saisonstart der Dallas Stars wurde indes bereits um eine Woche verschoben, nachdem letzten Freitag im Trainingscamp sechs Spieler und zwei Staff-Mitglieder positiv getestet worden waren. Ein im europäischen Eishockey noch ungewohntes Bild wird sich auf der Bank der NHL-Teams präsentieren: Alle NHL-Coachs müssen während den Spielen eine Maske tragen. Grundsätzlich gilt, ganz analog zur Schweizer National Leauge: Es dürfte in Zeiten Coronas eine grosse Herausforderung werden, überhaupt die Regular Season durchzupauken.

Die Schweizer

Zwei der fünf fixen NHL-Schweizer: Nino Niederreiter von den Carolina Hurricanes (hinten) und New-Jersey-Devils-Stürmer Nico Hischier.

Die Situation der Schweizer vor Saisonbeginn im Schnelldurchlauf: Roman Josi (Nashville), Nino Niederreiter (Carolina), Kevin Fiala (Minnesota), Timo Meier (San Jose) und Nico Hischier (New Jersey, verpasst den Start wegen einer Fussverletzung) haben ihren NHL-Stammplatz auf sicher. Gute Karten besitzen Pius Suter (Chicago), Jonas Siegenthaler (Washington) und Dean Kukan (Columbus). Philipp Kurashev (Chicago) dürfte die Saison im NHL-Team beginnen, beim Start in der AHL am 5. Februar droht aber die Demotion. Gaëtan Haas (Edmonton) verpasst wegen Corona den Saisonstart und wird hart für seinen Stammplatz kämpfen müssen.

Luca Sbisa (neu bei Nashville) und Sven Bärtschi (Vancouver) dürften vorerst höchstens in der Taxi Squad Unterschlupf finden. Yannick Weber (Nashville) bestritt die Vorbereitung nur mit einem Probevertrag, die Predators starten erst am Donnerstag in die Saison und werden in den nächsten Stunden über die Zukunft Webers entscheiden. Gilles Senn (New Jersey) ist clubintern die Nummer 3 der Goalies und könnte auf vereinzelte NHL-Einsätze kommen. Völlig offen ist die Zukunft von Mirco Müller (zuletzt New Jersey), der seit Monaten auf Clubsuche ist.

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