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NHL-Champions aus Tampa Bay
Ein Final wie aus einem Disney-Film

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 Zum wertvollsten Playoff-Spieler der Saison wurde der  29-jährige schwedische Verteidiger Victor Hedman zuteil. Der 29-jährige Schwede gekürt.
Das übliche Protokoll kurzerhand geändert: NHL-Boss Gary Bettman (in der Mitte mit Mikrofon) überreicht nicht nur Captain Steven Stamkos den Pokal, sondern der ganzen Mannschaft inklusive Staff.
Nikita Kucherov (86) und Goalie Andrei Vasilevskiy feiern mit der Trophäe.
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Nichts war im NHL-Playoff 2020 so wie sonst, es war darum nichts als logisch, dass auch das Ende anders war, eine Tradition gebrochen wurde. Wird der Stanley-Cup dem NHL-Champion normalerweise überreicht, indem der in der Mitte des Eisfelds stehende Liga-Boss Gary Bettman den Captain des Meisterteams zu sich ruft, hatten die Tampa Bay Lightning nun um eine Änderung des Protokolls gebeten.

Es versammelte sich das ganze Team der «Bolts», der Blitze, inklusive Trainer-Staff und Betreuer rund um Bettman. Erst dann drückte er Captain Steven Stamkos den Pokal in die Hände. Die Message des neuen NHL-Meisters: Wenn wir schon in dieser «Corona-Bubble» fern unserer Liebsten feiern müssen, dann tun wir das wenigstens als Team von A bis Z gemeinsam.

65 Tage, 0 Corona-Fälle

Es war der 65. Tag in dieser «Bubble» gewesen für die Tampa Bay Lightning, dieser vom Rest der Welt abgeschotteten Blase des NHL-Playoffs, die in Zeiten von Corona nötig war, um ohne Covid-19-Fälle durchzukommen. Das war eine dieser Storys des NHL-Playoffs 2020: Während in allen anderen Ländern und Sportarten alle mit dem Virus und all den entsprechenden Folgen wie Spielverschiebungen kämpfen, schaffte es die NHL tatsächlich, ohne Fälle durchzukommen. In den ersten drei Runden noch in Toronto und Edmonton, ab dem Halbfinal nur noch in Edmonton, teilte die Liga stets eine «Null» als offizielle Coronazahl mit.

Jeder Spieler, jeder Trainer, jeder Betreuer, jeder Angestellte der Teamhotels, einfach jeder und jede, die in all diesen Tagen in der «Bubble» waren, waren täglich getestet worden. Null Corona-Fälle in über zwei Monaten, das ist in heutigen Zeiten wie ein Märchen.

Mit fröhlicher Musik wie in «Dumbo», «Bambi», «Cinderella» oder anderen Disneyfilmen unterlegt werden kann auch die Geschichte von Stürmer Stamkos. Der Leader der Lightning konnte wegen einer Verletzung nur in einer einzigen Playoff-Partie ran: Es war Spiel 3 im Final gegen Dallas, Stamkos musste nach knapp drei Minuten Eiszeit mit bloss fünf Shifts und nur einem Schuss aufs Tor wieder aufgeben. Dieser einzige Schuss resultierte aber in einem wunderschönen Treffer – wie kitschig, bitte schön, ist das denn?

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Tampa liegt keine zwei Stunden Autofahrt entfernt vom berühmten Disney World in Orlando, Florida, die Lightning hätten nun eigentlich ihr eigenes Kapitel in der Traumfabrik des Freizeitparks verdient. Die ewigen Favoriten, die in den letzten Jahren im Playoff stets Wege in bittere Niederlagen fanden, liessen sich nun nicht abbringen von der Strasse zum Stanley-Cup.

Die spielerisch wohl beste Mannschaft behauptete sich in vier Playoff-Serien hintereinander gegen physisch bis brutal agierende und hart austeilende Teams – der legendäre und erfolgreichste Eishockeycoach Scotty Bowman sprach vom physisch härtesten NHL-Final, vom Endspiel ganz im Sinne Darwins, dem «survival of the fittest», dem Überleben des Stärksten.

Die spielerisch beste Mannschaft, die einerseits ihrem Motto treu blieb, andererseits die Mannschaft auch mit «harten Jungs» verstärkte und ihre Lehren daraus zog, in den letzten Jahren im Playoff oft herumgeschubst worden zu sein. 2020 schubste die Lightning niemand mehr herum. All das ist wunderbarer Stoff für einen Disney-Film.

Es ist geschafft: Die Haare wehen, Handschuhe und Stöcke fliegen, auch Tampas Headcoach Jon Cooper (mit geballter Faust in der Mitte des jubelnden Trainer-Staffs) feiert ausgelassen.