Fussball 3. LigaDie drei Drittliga-Topclubs am See setzen Ausrufezeichen
Stäfa und Wädenswil schafften den Aufstieg in die 2. Liga bereits vor der Schlussrunde. Küsnacht verpasste zwar die Promotion äusserst knapp, glänzte aber sonst mehrmals. Wie beim 13:1-Sieg bei Hellas.
Die Saison 2022/23 hat Stäfa auf Rang 4 mit elf Zählern Rückstand auf Aufsteiger Kloten beendet. Nicht vieles hat im vergangenen Sommer für Aussenstehende darauf hingedeutet, dass der 2019 in die 3. Liga abgestiegene und ehemalige langjährige Erstligist am Ende dieser Saison die Rückkehr in die 2. Liga würde feiern können.
Der Trainer war neu. Der unerfahrene 36-jährige Jonas Elmer ersetzte den erfahrenen Urs Fritschi (56). Aufgestockt wurde der Kader lediglich mit jungen Spielern aus dem eigenen Verein. Die Akteure liessen sich aber sofort vom unbändigen Willen des neuen Coachs anstecken.
Elmer, der in Stäfa aufgewachsen ist und im lokalen Club das Fussball-ABC erlernte, brachte es mit seinem Durchsetzungsvermögen bald einmal in die berühmten Juniorenabteilungen von GC und Chelsea London.
Stäfner mit Sieger-Gen
Danach war Elmer über zehn Jahre lang Profi. 2011 stand er mit Sion im Cup-Halbfinal. Als er eingewechselt wurde und zwei Vorlagen lieferte, wurde aus dem 0:1 gegen Biel ein 2:1. Nach dem Final und dem 2:0-Sieg gegen Xamax konnte Elmer die berühmte Sandoz-Trophäe in die Höhe stemmen.
Die Stäfner Fussballer haben in den vergangenen Monaten Elmers Sieger-Gen übernommen. «Mich beeindruckt von meiner Mannschaft vor allem ihr Wille und ihre Intensität», lobt der Trainer seine Spieler. Er selber musste sich nie einwechseln, nachdem er bis im Sommer 2023 noch gespielt hatte. «Ich bin auf dem Rasen mehr als nur gut ersetzt worden», vermeldet der Aufstiegscoach erfreut.
Ideen des FC Wädenswil zünden
Wädenswil ist 2019 mit Stäfa zusammen in die 3. Liga abgestiegen. 2022 scheiterte der ehemalige Erstligist Wädenswil als Zweiter knapp an der Rückkehr in die 2. Liga. Vor beinahe 1000 Zuschauern gab es beim letzten Spiel in Horgen ein 4:4 – die Beichlen-Elf hätte indes einen Sieg gebraucht.
Vereinspräsident Martin Lampert und seine Crew liessen sich nicht entmutigen. Als der Aufstiegsexpress auch im Herbst 2022 noch etwas stotterte, bot Trainer Tony Vanaria seinen Rücktritt an. Mit Francesco Pappone verpflichtete der FC Wädenswil einen Aufstiegsexperten als Nachfolger. Mit Thalwil, Horgen und Lachen/Altendorf gelang Pappone bereits die Promotion.
Vor der Rückrunde besserte die Vereinsführung nochmals nach. Mit Adrian Winter verpflichtete sie als Spieler in den grossen Kader einen gebürtigen Seebuben, der einmal für die Schweizer Nationalmannschaft auflief und mit dem FC Zürich Cupsieger geworden war. «Winter war der Zuzug, den wir noch brauchten, um das ganze Puzzle zu beenden. Adi hat uns entscheidend unterstützt», zollt Francesco Pappone dem ehemaligen Profi ein grosses Kompliment.
Der 50-jährige Coach lobt aber ebenso seine anderen Akteure. Auch die jungen Spieler hätten sich gut entwickelt, berichtet er. Sein Kader in der 2. Liga soll ähnlich aussehen wie bisher. «Die Basis der Mannschaft der nächsten Saison müssen Wädenswiler Spieler sein», verrät er.
Küsnacht bereit für 2. Liga
Der ehemalige Erstligist Küsnacht verpasste den Sprung in die 2. Liga äusserst knapp. Am Schluss fehlte ein mickriger Punkt. Dieser wurde wohl beim 2:2 bei Absteiger Witikon 2 am 5. Mai liegen gelassen. Gegen schwächere Teams bekundete die Mannschaft von Trainer Marcio De Araujo eher Mühe. Gegen den zweiten Absteiger, den Tabellenletzten Hellas, erzielte der Seeclub in der Vorrunde den Siegtreffer erst in der 90. Minute. Nun aber, im letzten Meisterschaftsspiel der Saison, rang Küsnacht Hellas gleich mit 13:1 nieder.
Die beiden Resultate gegen die Griechen zeigen auf, dass das junge Küsnachter Team während der eben abgelaufenen Saison kontinuierlich Fortschritte erzielt hat. Deshalb äussert Coach De Araujo nun unmissverständlich, dass in der nächsten Saison das Ziel «nur Aufstieg heissen kann», nachdem Küsnacht im Sommer 2022 Rang 4 und im Sommer 2024 Platz 2 belegt hat.
Dem Trainer steht in der kommenden Spielzeit der gleiche Kader zur Verfügung wie in den vergangenen Monaten.
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