Deutsche Bahn steht still Lokführer-Streik – das gilt es für Reisende jetzt zu beachten
Erneut fallen fast alle grenzüberschreitenden Zugverbindungen nach Deutschland aus. Wer auf den Bus oder das Flugzeug ausweichen will, sollte frühzeitig buchen.
Ab heute Mittwoch fallen aufgrund des Bahnstreiks praktisch alle grenzüberschreitenden Verbindungen von und nach Deutschland aus – voraussichtlich bis am kommenden Montag. Das meldet die SBB-Medienstelle zur aktuellen Arbeitsniederlegung des Lokpersonals der Deutschen Bahn (DB).
Diese wiederum empfiehlt den Fahrgästen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Ein Notfallfahrplan besteht zwar, und einige Fernzüge sollen fahren können. Doch das Angebot ist laut DB «sehr begrenzt» und nur für Reisende ratsam, die einen reservierten Sitzplatz ergattern können.
Erneut hat die DB für Tickets, die in den kommenden Tagen nicht verwendet werden könnten, eine «Sonderkulanz» eingerichtet. Die Billetts sind länger gültig und flexibler einsetzbar.
Die Schweizer Bundesbahnen setzen in Grenznähe, etwa zwischen Basel und Freiburg i. Br., wieder Sonderzüge ein. Für das Wochenende werde es «dem Notfallfahrplan der DB angepasste Fahrzeiten, auch mit Blick auf den Freizeitverkehr, geben», meldet SBB Deutschland. Diese werden bis spätestens Freitag bekannt gegeben.
Was für Alternativen bestehen für Reisende aus der Schweiz, die keine Wahl haben und nach Deutschland reisen müssen? Kurz gesagt: Wer frühzeitig einen Platz in einem Fernbus oder Flugzeug bucht oder mit dem Auto zusätzliche Zeit wegen hohen Verkehrsaufkommens einrechnet, kann sein Ziel in Deutschland trotz des Streiks pünktlich erreichen.
Fernbus: Nachfrage verdoppelt
Die Nachfrage nach Tickets der Fernbuslinie Flixbus hat sich derzeit mehr als verdoppelt, sagt Pressesprecherin Isabella Domke: «Im Vergleich zu den vergangenen beiden Streiks ist sie dieses Mal sogar noch etwas stärker angestiegen, vermutlich aufgrund der Länge des Streiks.» Auch die Billette der privaten Zuglinie Flixtrain, die zum selben Unternehmen gehört, seien sehr nachgefragt.
«Aktuell sind auf den meisten Strecken noch Tickets verfügbar», so Domke. Zügiges Buchen lohne sich allerdings. Sofern notwendig, werde Flixbus nach Möglichkeit zusätzliche Busse von Partnerunternehmen einsetzen.
Flugzeug: Freie Plätze auf allen Strecken
«Der Bahnstreik hat keine Auswirkungen auf unseren Flugbetrieb», sagt Swiss-Mediensprecherin Karin Montani. «Auch haben wir auf den verschiedenen Strecken noch Plätze frei.» Wer am Freitagabend – einer Hauptreisezeit – fliegen will, sollte sich dennoch möglichst rasch ein Ticket besorgen. Wer in Deutschland zum Flughafen will, sollte allerdings genügend Zeit einplanen und die aktuellen Fahrpläne des öffentlichen Verkehrs konsultieren.
Auto: Volle Strassen wahrscheinlich
Alexander Schnaars vom deutschen Verkehrsclub ADAC sieht Unterschiede zum Streik vor zwei Wochen: «Während beim vergangenen zweitägigen Streik der Verkehr noch durch Homeoffice entlastet werden konnte, wird dies dieses Mal aufgrund der Länge des Streiks nicht immer möglich sein.» Er rechnet deshalb, dass es auf den Strassen voll werden könnte, nicht zuletzt, weil der Streik dieses Mal bis über das Wochenende hinaus dauern könnte.
Der ADAC rät deshalb allen, die ihre Fahrt nicht verschieben können, antizyklisch in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu fahren und mehr Zeit einzuplanen.
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