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Meinung

Kolumne «Ertappt»
Der diebische Bademeister

Kurioses aus der Welt der Justiz.
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Innovativ ist er ja, das muss man dem Ex-Bademeister lassen: Um an Geld zu kommen, griff er nicht einfach in die Kasse, sondern stornierte die Saisonabonnemente und ähnliche Billette von immerhin 65 Kunden der Badi in Adliswil. Für die Kunden änderte sich nichts, der 40-Jährige übergab ihnen Altkarten, die ebenfalls zum Eintritt berechtigten. Doch durch die Stornierungen waren 4041.50 Franken zu viel in der Kasse, die der Bademeister im Verlauf von zehn Monaten in die eigene Tasche steckte.

Viel Geld ist das ja nicht, zugegeben. Das dachte sich wohl auch der Beschuldigte und suchte noch einen anderen Weg, um an mehr Geld zu kommen. Mithilfe einer programmierbaren Maske der Stadt Adliswil erstellte er eine Kursbestätigung der Interessengemeinschaft (IG) für die Berufsausbildung von Fachleuten in Bade- und Eissportanlagen sowie ein Aus- und Weiterbildungsportfolio der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG). Die entsprechenden Kurse hatte er jedoch nie absolviert. Die gefälschten Belege wollte er nutzen, um bei seiner Arbeitgeberin eine Lohnerhöhung herauszuholen. Denn mit der Stadt hatte er ausgemacht, dass das Absolvieren dieser Kurse ihn zu einem höheren Gehalt berechtigen würde.

Der Versuch blieb aber erfolglos, der Mann flog auf. Er hat sich der Veruntreuung und der mehrfachen Fälschung von Ausweisen schuldig gemacht. Die Staatsanwaltschaft verurteilt ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 90 mal 110 Franken. Für diese gilt eine Probezeit von zwei Jahren. Macht er sich in dieser Zeit erneut strafbar, müsste er die Strafe wohl bezahlen. Eine Busse von 1900 Franken muss der Ex-Bademeister bezahlen. Seinen Job bei der Stadt Adliswil ist der Mann aufgrund seiner Taten losgeworden.