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Nach Spekulationen um Abgang
CS-Präsident stärkt Bank-Chef Gottstein jetzt doch den Rücken

Credit-Suisse-Präsident António Horta-Osório – hier ein Bild aus seiner Zeit bei der britischen Bank Lloyds – will die Spekulationen über den Verbleib von Bank-Chef Thomas Gottstein beenden. 
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Der neue Präsident der Credit Suisse, António Horta-Osório, hat seinem Bank-Chef Thomas Gottstein öffentlich den Rücken gestärkt: «Thomas Gottstein hat das Vertrauen des Verwaltungsrates», sagte Horta-Osório zur «Bilanz». Damit tritt er Medienberichten entgegen, Gottstein stehe vor der Ablösung.

«Thomas hatte und hat auch weiterhin meine volle Unterstützung. Seine Erfahrung über 22 Jahre bei der Credit Suisse, sowohl in der Investmentbank als auch in der Vermögensverwaltung, sind essenziell für die Arbeit, die wir gemeinsam leisten, während wir die Strategie der Bank überarbeiten», zitiert das Wirtschaftsmagazin den Verwaltungsratspräsidenten.

Präsident zieht Macht an sich

Mitte September hatte die «Financial Times» berichtet, dass der Portugiese viele Entscheidungen und Macht an sich ziehe. Darüber hatte zuvor auch diese Zeitung berichtet. Die FT ging indes weiter und spekulierte darüber, ob der neue Verwaltungsratspräsident den Chefposten bei der Credit Suisse am Ende gar selbst übernehmen könnte. Dieser dementierte das jetzt jedoch.

Fakt bleibt aber, dass der neue CS-Präsident seine Rolle viel aktiver ausübt als Vorgänger Urs Rohner. So bündelt er die Aufklärung der Skandale um die Hedgefonds-Pleite Archegos und die Greensill-Affäre sowie die strategische Neupositionierung der Bank im Tactical Crises Committee (TCC) des Verwaltungsrates. Mitglieder sind hier neben Horta-Osório die Verwaltungsräte Christian Gellerstad und Richard Meddings. Bank-Chef Thomas Gottstein fungiert im TCC nur als ständiger Gast.

Neue Strategie bis Ende 2021

In der NZZ hatte der neue Präsident angekündigt, dass er bis Ende Jahr Klarheit dazu schaffen will, wie sich die Credit Suisse strategisch neu aufstellt. Sicher scheint, dass die Bank ihren Risikoappetit dauerhaft zügeln dürfte. So erwarten Analysten neue Einschnitte in der Investmentbank. Allerdings sind Kürzungen kein Mittel, damit die Bank zu neuem Wachstum kommt.

Auch wenn der Portugiese seinem Bank-Chef nun via «Bilanz» den Rücken stärkt: Die Debatte um Gottsteins Verbleib an der Spitze dürfte nur vertagt sein. Denn wenn der neue Präsident der Grossbank eine neue Strategie verpasst hat, wird er erneut die Frage beantworten müssen, ob er sie mit dem alten Chef umsetzen will oder ob er dafür neue Kräfte braucht.