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Coronavirus in der Schweiz
+++ Ansturm auf Gartencenter und Baumärkte +++ Neuansteckungen weiter rückläufig

Das Wichtigste in Kürze:

  • Coiffeurgeschäfte, Kosmetikstudios, Gartencenter und Baumärkte öffneten nach sechs Wochen Lockdown erstmals wieder die Tore.
  • Weitere Phasen der Öffnung erfolgen am 11. Mai und 8. Juni. So sieht der Comeback-Plan aus.
  • Die Regierung hat milliardenschwere Hilfspakete für die Wirtschaft geschnürt.
  • Ansammlungen von Menschen bleiben verboten.

Wann und wie stark die Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.

Matterhorn-Beleuchtung erloschen

Über 80 Sujets hat Zermatt VS während der vergangenen fünf Wochen Nacht für Nacht ans Matterhorn projiziert. Am Sonntag ging die Aktion zu Ende.

Im Auftrag der Walliser Tourismushochburg beleuchtete der Lichtkünstler Gerry Hofstetter seit dem 24. März täglich zwischen Sonnenuntergang und 23 Uhr das Matterhorn – als Zeichen der Hoffnung und der Solidarität in der Corona-Krise. Hofstetter verwandelt seit 1999 weltweit Gebäude, Monumente, Landschaften und Berge in temporäre Kunstobjekte.

Für Zermatt projizierte er Schriftzüge wie «hope», «Solidarität» oder «danke» sowie zahlreiche Länderflaggen und Kantonswappen an den Zermatter Hausberg, wie Zermatt Tourismus am Montag mitteilte. Die Beleuchtungen seien weltweit auf Interesse gestossen. Gemessen an der medialen Reichweite, habe es sich wohl um eine der besten Kampagnen gehandelt.

Einzelne Beiträge hätten auf Sozialen Medien bis zu 1,7 Millionen Likes erhalten und seien sogar von Präsidenten und Regierungsvertretern geteilt worden. Die Vereinigten Arabischen Emirate bedankten sich, indem sie ihren Wolkenkratzer Burj Khalifa mit der Schweizer Flagge anstrahlten.

Nach fünf Wochen ist Schluss: Die allnächtliche Matterhorn-Beleuchtung sorgte weltweit für Aufsehen – aber auch Kritik.

Gleichzeitig wurde auch Kritik an der Aktion laut. So monierte die Umweltschutzorganisation Mountain Wilderness die Lichtverschmutzung und kritisierte die Inszenierung als «unangebrachten Marketing-Stunt».

Zermatt Tourismus rechtfertigte die Aktion hingegen damit, dass am Matterhorn keine Tiere lebten und die Projektionen nicht die ganze Nacht liefen. Trotzdem solle das Projekt «nicht als Präjudiz» für weitere Aktionen dienen. Das Licht am Matterhorn sei nun erloschen. Doch sollten die Krise wieder Erwarten erneut ansteigen, so werde auch das Zeichen der Hoffnung wieder aufleuchten.

So schützen Sie sich ab heute

Wie vom Bundesrat beschlossen, dürfen heute Montag in der ersten Phase der Lockerung aus dem Lockdown neben Zahnarztpraxen auch alle weiteren ambulant medizinischen Einrichtungen wie Physiotherapeuten, Arztpraxen, Tierarztpraxen sowie personenbezogene Dienstleistungen wie Massage-, Kosmetik und Tattoo-Studios und Coiffeure öffnen.

Was Sie bei einem Besuch beachten müssten, sehen Sie in unserer Übersicht: 6 Fragen zur Öffnung.

Schaad

Bundesrat und Tourismus erörtern Möglichkeiten

Die Bundesräte Guy Parmelin, Alain Berset und Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Vertreter aus der Tourismusbranche haben sich am Sonntag in Bern zu einem Gipfel getroffen. Sie diskutierten über Anliegen und allfällige Lockerungen der Corona-Massnahmen zur Sommersaison. Zusicherungen gab es von der Regierung zunächst keine.

Es wurde eine weitere Zusammenkunft für den 25. Mai vereinbart, wie eine Sprecherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) nach dem Treffen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Am Austausch mit dem Bundesrat nahmen elf Tourismusverbände sowie die Marketingorganisation Schweiz Tourismus teil.

Mai ist entscheidend

Die Tourismusvertreter zogen eine positive Bilanz: Die Gespräche verliefen konstruktiv und hatten zudem klärenden Charakter, wie Barbara Gisi, Direktorin des Schweizer-Tourismus-Verbandes (STV), auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. Der Bundesrat sei sich bewusst, dass der Tourismus stark betroffen ist. Beide Seiten seien sich einig gewesen, dass der Mai matchentscheidend sei, ob im Juni touristisch wieder mehr möglich sein werde.

Barbara Gisi, die Chefin des Schweizer Tourismus-Verbandes, will baldiges Reisen wieder ermöglichen.

Es sei nicht im Interesse der Tourismusbranche, wenn es eine zweite Infektionswelle gebe, sagte Gisi weiter. Man habe dem Bundesrat deshalb versichert, dass die Branche im Hinblick auf eine zeitnahe Öffnung alles daran setze, entsprechende Massnahmen zu erarbeiten, um sowohl Gäste als auch Mitarbeitende zu schützen. So sollen Betriebe nur unter Einhaltung der übergeordneten Vorschriften und Regelungen geöffnet werden.

Ziel sei es, dass das Reisen – unter Einhaltung der Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) betreffend Hygiene und sozialer Distanz – baldmöglichst einen Beitrag zur Erholung der Schweizer Tourismuswirtschaft leisten könne, wie es in der Mitteilung des Verbandes heisst. Gisi stellte zudem in Aussicht, dass das preisliche Angebot überdacht werden soll, um der breiten Schweizer-Bevölkerung entgegenzukommen.

56'000 Einreise verweigert - 150 Bussen pro Tag

Seit dem 13. März ist rund 56'000 Personen am Zoll die Einreise in die Schweiz verweigert worden. Zudem wurden täglich etwa 150 Bussen verhängt, wie die eidgenössische Zollverwaltung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Zollverwaltung bestätigte damit einen Bericht der Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche».

Aufgrund der zahlreichen Einreiseverweigerungen in den ersten Wochen hatte der Bundesrat die Bestimmungen präzisiert. Insbesondere der Einkaufstourismus wird mit einer Busse von 100 Franken bestraft. Weiter werden Sachbeschädigungen an den Barrieren sowie der Grenzübertritt an unerlaubten Grenzposten bestraft.

Seit dem 23. März hat der Zoll durchschnittlich rund 150 Bussen pro Tag verhängt. Die eidgenössische Zollverwaltung (EZV) habe keine detaillierten Zahlen für jede Art von Verstössen, sagte die Sprecherin Donatella Del Vecchio. Der Entscheid des Bundes vom 16. April habe jedoch vor allem den Einkaufstourismus im Visier gehabt.

Nicht verboten sind der Tourismus sowie Freizeitbeschäftigungen. Allerdings wurde davon abgeraten. Die Reisenden müssen sich dabei an die Einreisebestimmungen der Nachbarländer halten.

Nicht alle Regionen sind gleich betroffen. Die Verstösse im Zusammenhang mit dem Einkaufstourismus sind im Tessin gering. Denn die Einreise- und Reisebestimmungen sind in Italien sehr strikt. Etwa im Kanton Genf gebe es hingegen öfter Verstösse, sagte die EZV-Sprecherin.

Zur Unterstützung der Grenzkontrollen hat die Armee 50 Berufs- und 750 Milizsoldaten im Einsatz. Die EZV setzt zudem Militärhelikopter ein.

Seit dem 13. März hat der Bundesrat die Einreisen an der Grenze zu Italien eingeschränkt. Später wurde diese Massnahme auf Deutschland, Frankreich, Österreich und Spanien ausgeweitet sowie auf einen Teil des Luftverkehrs.

Polizisten bei Corona-Kontrolle mit Tod bedroht

Eine Patrouille der Stadtpolizei St. Gallen ist am Samstagabend während einer Personenkontrolle beim Hauptbahnhof von Jugendlichen beschimpft, bedroht und angegriffen worden. Zwei Jugendliche wurden vorübergehend festgenommen. Sie und zwei weitere werden angezeigt.

Gemäss Mitteilung vom Sonntag ereignete sich der Vorfall am Samstagabend um 22.45 Uhr. Eine Patrouille der Stadtpolizei St. Gallen suchte im Rahmen der Durchsetzung der Verordnung zur Bekämpfung des Coronavirus beim Hauptbahnhof das Gespräch mit einer Gruppe von fünf Jugendlichen, welche den Mindestabstand von zwei Metern nicht einhielten.

Die Jugendlichen hätten sich sehr unkooperativ und uneinsichtig verhalten, schreibt die Polizei. Unter anderem hielten sie sich nicht an die Weisungen der Polizei, worauf einer der Jugendlichen durch einen Polizisten etwas zur Seite geführt werden sollte. Dabei wehrte sich der 13-Jährige derart, dass sowohl er wie auch der Polizist zu Boden gingen.

17-Jähriger wollte Polizisten gegen den Kopf treten

Trotz der Aufforderung Abstand zu halten, beabsichtigte ein 17-Jähriger, den am Boden liegenden Polizisten gegen den Kopf zu treten. Der 17-Jährige konnte im letzten Moment durch einen heraneilenden Sicherheitsmann von dem Tritt gegen den Kopf abgehalten werden. Danach traf die angeforderte Verstärkung ein, worauf zwei involvierte Jugendliche flüchteten. Da die Personalien bereits zu Beginn der Personenkontrolle erhoben wurden, konnten sie kurze Zeit später ausfindig gemacht werden.

Während des Vorfalls seien die beiden Stadtpolizisten massiv beschimpft und mit dem Tod bedroht worden, schreibt die Polizei. Verletzt wurde niemand.

Der Jugendstaatsanwalt verfügte die Einvernahme von vier involvierten Jugendlichen, zwei Schweizer und zwei Libanesen, im Beisein der Eltern. Da die Eltern des 13- und 17-Jährigen nicht zeitnah zur Einvernahme erscheinen konnten, verfügte der Jugendstaatsanwalt für sie die vorläufige Festnahme. Die involvierten Jugendlichen werden durch die Stadtpolizei St. Gallen zur Anzeige gebracht.

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Ansteckungen mit Coronavirus gesunken – 167 neue Fälle

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 167 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt. Das sind weniger als am Vortag. Am Samstag waren 217 Neuansteckungen gemeldet worden.

Insgesamt gab es am Sonntag laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) 29'061 laborbestätigte Fälle. Die Todesfälle in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen nahmen nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bis Sonntagmittag um 11 auf 1607 zu.

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Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends. Obwalden und Appenzell-Innerrhoden sind gemäss dieser Zählung die einzigen Kantone ohne Todesopfer.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab die Zahl der Todesopfer mit 1337 an. Das Amt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Sonntagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG

Bisher wurden mehr als 149'650 Tests durchgeführt. Davon waren 14 Prozent positiv, wie das BAG schreibt. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein. Neu empfiehlt das BAG Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19. Bisher wurden nur Menschen mit Vorerkrankungen und Spitalpatienten getestet sowie Gesundheitspersonal.

Rückholflug aus Indien gelandet

Ein Flugzeug aus Indien mit 91 blockierten Schweizer Staatsangehörigen und 122 Personen anderer Staaten, davon 44 mit Wohnsitz in der Schweiz, ist am Sonntagmorgen in Zürich gelandet. Dies war der zweitletzte Flug im Rahmen der Rückholaktion des Aussendepartements.

Die Swiss-Maschine hob am Samstag im Osten Indiens in Kolkata ab, machte einen Zwischenstopp in Kochi im Südwesten des Landes und erreichte am Sonntagmorgen kurz nach 7 Uhr ihr Ziel in der Schweiz. Es handelte sich um den dritten und letzten Rückholflug aus Indien, wie das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte.

Am Mittwoch, 29. April ist ein vorläufig letzter Rückholflug vorgesehen, und zwar aus Afrika mit Schweizer Reisenden aus Accra (Ghana), Abidjan (Côte d’Ivoire) und Ouagadougou (Burkina Faso).

Eine Passagiermaschine der Swiss Airline am Flughafen Zürich.

Im Vordergrund stehe nun die Betreuung derjenigen Personen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in die Schweiz zurückkehren könnten oder wollten, schreibt das EDA. Man biete diesen Menschen sowie Auslandschweizerinnen und -schweizern Unterstützung und konsularischen Schutz an, dies «im Rahmen der Möglichkeiten». Gemäss Angaben der Schweizer Botschaften sitzen zurzeit noch einige hundert Personen im Ausland fest, die gerne zurückkehren würden.

Doppelt so viele Tote im Tessin

Im Kanton Tessin sind in den vergangenen Wochen doppelt so viele Menschen gestorben wie in normalen Zeiten. Der «SonntagsBlick» hat die Todeszahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) ausgewertet und kommt zu diesem Schluss. In den vergangenen fünf Jahren starben im Tessin durchschnittlich 61 Menschen pro Woche. In den Kalenderwochen 12 bis 15 (Mitte März bis Mitte April) verloren laut der Zeitung 122 Menschen pro Woche ihr Leben, was einer Zunahme von 97 Prozent entspricht.

Auch in anderen Kantonen zeigen die Zahlen des Bundes eine deutliche Übersterblichkeit durch Covid-19. Im Kanton Waadt sterben durchschnittlich 107 Menschen pro Woche, in den vier Wochen nach dem Lockdown waren es 155 Tote. Laut dem «SonntagsBlick» sind die Zahlen auch im Kanton Genf höher.

(Bild: Keystone)

Economiesuisse

Der Präsident des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse, Heinz Karrer, wirft dem Bundesrat in der Coronavirus-Pandemie ein zu zögerliches Handeln vor. «Die schrittweise und kontrollierte Öffnung der Wirtschaft müsste schneller gehen.»

Dies sagte Karrer in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Für viele Branchen, wie etwa dem Tourismus oder der Gastronomie, fehlten zudem weiterhin Perspektiven, erklärte er. «Die Sommersaison wird etwa im Tourismus für viele Firmen entscheidend. Sie müssen die Wiedereröffnung planen können», mahnte er.

(Bild: Keystone)

Aus Sicht von Economiesuisse wäre es zwingend gewesen, den gesamten Detailhandel bereits am kommenden Montag wieder zu öffnen, wiederholte Karrer die Sichtweise des Wirtschaftsdachverbandes. «Die Firmen sind bereit. Sie wissen, wie sie die Schutzmassnahmen einhalten können. Nun sollen sie die Verantwortung übernehmen.»

Es bringe nichts, bis zum 11. Mai zu warten. Auch Läden mit saisonalen Waren, wie Gartencenter oder Blumengeschäfte, hätten schon viel früher öffnen können, sagte er. Dies hätte keine grösseren Personenbewegungen verursacht, gibt sich Karrer überzeugt.

Der Präsident des Wirtschaftsdachverbandes hofft nun, dass der Bundesrat bei seiner nächsten Sitzung die Entscheide nachbessert. «Wir verstehen die Sorgen des Bundesrates wegen einer zweiten Infektionswelle. Die wollen auch wir nicht. Um sie zu verhindern, müssen wir aber die Schutzvorkehrungen konsequent einhalten und nicht einen grossen Teil der Wirtschaft noch länger auf Eis legen», forderte Karrer gegenüber der «NZZ am Sonntag».

1,5 Millionen Schutzmasken für Apotheken und Drogerien

Jetzt erhalten doch auch die Apotheken Masken, wie der Apothekerverband des Kantons Zürich (AVKZ) in einer Medienmitteilung schreibt. Am Freitag hatte der Verband vom Bundesrat noch gefordert, dass nicht nur bei der Abgabe von Schutzmasken an die Bevölkerung nicht nur exklusiv die Grossverteiler zu berücksichtigen.

Für den Kanton Zürich heisst dies, dass bereits ab nächster Woche Schutzmasken des Typs II grossflächig in den Apotheken erhältlich sein werden. Die Abgabe erfolgt zum Selbstkostenpreis analog Grossverteiler, aber auf Wunsch mit Fachberatung und Abgabe einer Anwendungsanleitung ohne jeglichen Mehrpreis oder Beratungspauschale.

Wie der Apothekerverband schreibt, ist er überzeugt, dass die Verwendung von Schutzmasken durch die Bevölkerung im Kampf gegen Covid-19 nur mit einer korrekten Anwendung Sinn macht und komplizierter ist, als allgemein angenommen. Genau darum mache eine Abgabe mit Fachberatung mit entsprechender Dokumentation in diesem Fall Sinn.

Ansteckungen leicht gestiegen

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 217 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt. Das sind etwas mehr als am Vortag. Am Freitag waren 181 Neuansteckungen gemeldet worden.

Insgesamt gab es am Samstag laut dem BAG 28'894 laborbestätigte Fälle. Die Todesfälle in allen Kantonen zusammen nahmen nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bis Samstagmittag auf 1596 zu.

Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends. Obwalden und Appenzell-Innerrhoden sind gemäss dieser Zählung die einzigen Kantone ohne Todesopfer.

Eine Pflegerin behandelt einen an Covid-19 erkrankten Patienten auf der Intensivstation eines Spitals.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer am Samstagmittag mit 1329 an. Das Amt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Samstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG.

Bisher wurden mehr als 245'300 Tests durchgeführt. Davon waren 14 Prozent positiv, wie das BAG schreibt. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein. Neu empfiehlt das BAG Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19. Bisher wurden nur Menschen mit Vorerkrankungen und Spitalpatienten getestet sowie Gesundheitspersonal.

Kanton Jura verteilt 15'000 Schutzmasken an Berufsleute

Der Kanton Jura hat am Samstag ein sogenanntes Startset aus 15'000 Atemschutzmasken verteilt. Die Aktion richtete sich an Berufsleute, die am Montag wieder ihre Tätigkeit aufnehmen dürfen und dabei engen menschlichen Kontakt nicht vermeiden können.

Die Masken wurden insbesondere an die Betreiber von Coiffeur-Geschäften abgegeben, wie der kantonale Krisenstab mitteilte. Drei Ausgabestellen wurden vom kantonalen Zivilschutz und vom Staatspersonal organisiert.

Nächste Woche können die für die Einhaltung der Gesundheitsvorschriften am Arbeitsplatz verantwortlichen Behörden weitere Masken an Berufsleute verteilen, die über keine solche verfügen, hiess es in der Pressemitteilung weiter.

Cassis sieht Potenzial für Verbesserungen

FDP-Bundesrat und Aussenminister Ignazio Cassis hat erste Lehren aus der Coronavirus-Krise gezogen. «Es hat sich gezeigt, wie wichtig Notvorräte von Sanitätsmaterial sind», sagte der Politiker und Mediziner dem «Blick» vom Samstag.

Zudem brauche es vor allem in einer solchen Krisensituation eine klare Führung, betonte er. «Die besten Pandemiepläne nützen nichts, wenn man nicht zielgerichtet und klar führt», führte Cassis weiter aus.

Das Land müsse obendrein nach einer Notsituation möglichst rasch wieder zur Normalität zurückfinden, erklärte der Politiker. «Sonst könnte der Chef plötzlich Freude daran bekommen, Chef zu sein», warnte er.

Lebensrettung vor EU

Zu dem drängendsten Dossier im Aussendepartement EDA vor der Coronavirus-Krise, der EU-Politik mit einem allfälligen Rahmenabkommen, sagte der Departementsvorsteher, dass dies derzeit schlicht nicht prioritär sei. «Jetzt geht es darum, Leben zu retten und wirtschaftlich katastrophale Folgen zu verhindern», erklärte er gegenüber dem «Blick». Cassis habe allerdings bereits eine Analyse zu den Folgen der Coronavirus-Krise auf die EU und entsprechend auf die Beziehungen zur Schweiz in Auftrag gegeben, hiess es. Das Rahmenabkommen werde aber erst im Herbst oder Anfang 2021 wieder ein Thema, erklärte Cassis.

Bezüglich seiner geringen Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit während des jüngsten Höhepunktes der Coronavirus-Krise sagte der Politiker, dass dies funktionsbezogen gewesen sei. «Ich bin Aussen- und nicht Gesundheitsminister», verteidigte sich der Mediziner Cassis. Es zähle während des Notstandes eben nicht der ursprüngliche Beruf.

Allerdings habe er sein Spezialwissen und seine Kompetenzen dennoch immer in den Bundesrat einbringen können. «Bei technischen Ausführungen haben mich die Kolleginnen und Kollegen im Bundesrat aber manchmal komisch angeschaut», verriet der FDP-Politiker.

Bild: Keystone

Knackpunkt Matur

Immer mehr Kantone wollen wegen der Covid-19-Krise die schriftlichen oder mündlichen Maturaprüfungen streichen. Einige wenige wollen an der Durchführung der Abschlusstests festhalten, wie zum Beispiel die Kantone Thurgau und Glarus. Das letzte Wort hat der Bundesrat.

Der Entscheid der Landesregierung wird für den 29. April erwartet. Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hatte am Dienstag beschlossen, dass Gymnasien und Fachmittelschulen die Möglichkeit erhalten sollen, auf schriftliche und mündliche Prüfungen zu verzichten.

Jene Kantone, welche auf Prüfungen verzichten, sollen stattdessen auf die Erfahrungsnoten abstützen. Damit ist laut EDK die Qualität und Gleichwertigkeit der Abschlusszeugnisse gewährleistet.

Bei den Fachmittelschulausweisen liegt die Zuständigkeit bei der EDK. Sie werde zwecks Gleichbehandlung analog eine Richtlinie für die Anerkennung der Fachmittelschulausweise erlassen. Eine analoge Regelung für die Berufsmaturität sei durch den Bund zu erlassen.

Masken-Abgabe im Aargau gut angelaufen

Im Kanton Aargau werden am Montag rund 5500 Betriebe wie Coiffeurgeschäfte, Baumärkte sowie Gartencenter und Blumenläden ihre Türen in einem ersten Lockerungsschritt wieder öffnen. Die 200'000 Schutzmasken, die der Kanton für Mitarbeitende und Inhaber von Unternehmen und Gewerbebetrieben kostenlos abgibt, konnten erstmals am Freitag an vier Standorten Baden, Frick, Kölliken und Wohlen bezogen werden.

Die Verteilaktion ist gemäss Task-Force-Chef Dieter Wicki gut angelaufen. Die Nachfrage sei erwartungsgemäss sehr hoch. «Deshalb kommt es auch zu gewissen Wartezeiten. Wir haben organisatorische Vorkehrungen getroffen, damit die Maskenabgabe den Schutzvorgaben entsprechend abgewickelt werden kann», so Wicki. Die Gratisabgabe der Maske gelte für den ersten Lockerungsschritt. Danach werde der Kanton die Versorgungslage neu beurteilen. Man zähle darauf, dass die Betriebe, die ab dem 11. Mai oder später wiedereröffnen könnten, sich bereits jetzt vorbereiteten und die nötigen Materialien beschaffen würden.

Gesichtsmasken im Kampf gegen Corona werden immer häufiger.

181 neue Corona-Fälle in den letzten 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 181 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt. Damit bleibt die Zahl der Neuansteckungen seit mehreren Tagen tief. Am Donnerstag waren 228 Neuansteckungen gemeldet worden, eine Übersicht über die letzten Tage finden Sie hier.

Insgesamt gab es am Freitag laut dem BAG 28'677 laborbestätigte Fälle. Die Zahl der Todesopfer wurden am Freitagmittag mit 1309 beziffert. Das Amt bezieht sich dabei auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Freitagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Nach einer separaten Zählung durch die Nachrichtenagentur Keystone-SDA nahmen die Todesfälle in allen Kantonen zusammen bis Donnerstagmittag auf 1556 zu.

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Bisher wurden in der Schweiz gegen 240'600 Tests durchgeführt. Davon waren 14 Prozent positiv, wie das BAG schreibt. Tests werden nun für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19 empfohlen. Bis vor wenigen Tagen wurden nur Menschen mit Vorerkrankungen und Spitalpatienten getestet sowie Gesundheitspersonal.

Tessiner Altersheime stark betroffen

Die Tessiner Altersheime sind aussergewöhnlich stark betroffen von der Pandemie. 136 von 299 offiziell durch die Lungenkrankheit Covid-19 verursachte Todesfälle sind im Tessin in Altersheimen passiert, wie Kantonsarzt Giorgio Merlani am Freitag vor den Medien erklärte.


Von den insgesamt 68 Institutionen im Kanton hätten 29 Häuser an Covid-19 erkrankte Bewohner beherbergt. Weshalb die Infektionsrate in den Altersheimen so hoch ist, war zunächst unklar. Dies gelte es nun herauszufinden, sagte der Tessiner Gesundheitsdirektor Raffaele De Rosa. Zu diesem Zweck untersuche das Büro des Kantonsarztes fünf Heime im Kanton genauer.

Telefon durch die Scheibe: Szene aus dem Altersheim Serena in Lugano.

Merlani erklärte, dass man auf dem Höhepunkt der Pandemie erwogen habe, Altersheimbewohner umzusiedeln und in «Covid-Heimen» und «Nicht-Covid-Heimen» unterzubringen. Diese Idee habe man aber wieder verworfen, da der Virus jederzeit in einer der Institutionen neu auftauchen könne, erklärte Merlani. Innerhalb der betroffenen Heime seien jedoch Covid-Abteilungen eingerichtet worden, um die Kranken von den Gesunden zu trennen.


Merlani präsentierte noch weitere Zahlen: 441 aller Altersheimbewohner seien positiv getestet worden, 361 negativ. 29 Altersheimbewohner seien ins Spital transferiert worden. Auch einen Teil des Personals habe man testen lassen. Von den insgesamt knapp 5000 Personen seien 535 getestet worden, hielt Merlani fest. 163 von ihnen seien positiv getestet worden.

Berset-T-Shirts ein Hit

Ein T-Shirt mit einer Aussage von Bundesrat Berset zur Corona-Krise ist bereits 20'000-mal verkauft worden. Darüber freuen kann sich die Glückskette: Sie erhält 179'000 Franken von den Verkäufern des Kleidungsstücks.


Auf dem T-Shirt steht die Aussage «Il faut agir aussi vite que possible, mais aussi lentement que nécessaire». Alain Berset drückte damit am 16. April an einer Medienkonferenz aus, wie sich der Bundesrat den Ausstieg aus dem Corona-Krisenmodus vorstellt: «So schnell wie möglich und so langsam wie nötig.»


Eine Kommunikationsagentur aus Freiburg lancierte den T-Shirt-Verkauf einen Tag später. Co-Geschäftsführer Pete Mager sagte am Freitag, er habe gehofft, der Glückskette 5000 bis 10'000 Franken überweisen zu können. Besonders seit vergangenem Mittwoch seien die T-Shirts sehr stark gefragt gewesen.

Das ergab die heutige Medienkonferenz vom Bund

Die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus geht in der Schweiz weiter zurück. Die Tendenz sei sinkend, sagte Daniel Koch, Delegierter des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für Covid-19, am Freitag vor den Bundeshausmedien. Er appellierte aber an die Bevölkerung, diszipliniert zu bleiben.

Am Wochenende seien die letzten Tage des strikten Regimes, dann gebe es erste Lockerungen. Auch danach gelte die Fünf-Personen-Regel weiterhin, es gelte ein Versammlungsverbot, und die Abstands- und Hygieneregeln müssten strikte eingehalten werden.

«Die Tendenz der Fallzahlen ist gut, wir möchten aber nicht, dass sie wieder ansteigen», sagte Koch. Das hänge entscheidend vom Verhalten der Bevölkerung ab. Eine Party im Park um eine Grillade herum sei «im Moment nicht angesagt». Nur wenn es gelinge, die Zahlen weiter zu drücken, sei es möglich, im Sommer zu einer Art Normalität zurückzukehren.

Daniel Koch ermahnt weiterhin zur Vorsicht.

Der Covid-19-Delegierte zeigte sich aber «sehr zuversichtlich», dass die Lockerung der Regeln erfolgreich ablaufen wird. Er habe Vertrauen in die Geschäfte, dass sie die Schutzkonzepte einhielten, sagte er. Und er vertraue auch der Schweizer Bevölkerung, dass sie die übrigen Regeln einhalte.

Bedeutung der App relativiert

Wenn die Zahlen weiter sinken, soll das Contact Tracing wieder aufgenommen werden. Dabei werden alle Personen ausfindig gemacht und isoliert, die mit Infizierten Kontakt hatten. Dafür sind die Kantone verantwortlich. Ob dabei auch schon eine App zum Einsatz kommt, ist offen. Koch dämpfte jedoch die Erwartungen in diese technische Lösung. Die App werde beim Contact Tracing helfen, sie sei aber nicht das entscheidende Instrument.

Kinder sind nicht besonders corona-gefährdet.

Antikörpertests hingegen werden bei der Eindämmung vorläufig keine Rolle spielen. Das hat laut Koch weniger mit der Qualität der Tests zu tun als mit dem tiefen Anteil der Personen, die die Krankheit schon durchgemacht haben. Neueste Untersuchungen zeigten, dass es 5 bis höchstens 10 Prozent seien. Von einer Durchsuchung der Bevölkerung sei man weit entfernt. Die Tests könnten aber vielleicht langfristig einen Mehrwert bringen.

200 Personen an Beatmungsgeräten

Koch äusserte sich auch noch einmal zur Rolle, die Kinder bei der Verbreitung von Covid-19 spielen. Kinder seien selten infiziert und übertrügen die Krankheit auch selten, sagte er. Wegen dieses Befunds ist die Empfehlung des BAG auf Unverständnis gestossen, dass Grosseltern ihre Enkel weiterhin nicht hüten sollen. Der Grund seien nicht die Kinder, stellte Koch klar. Wenn sich die Familien nun wieder mischten, seien es die Erwachsenen, die die Grosseltern ansteckten.

Das BAG meldete am Freitag 181 Neuansteckungen und 41 weitere Todesfälle. Derzeit werden noch rund 200 Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen der Spitäler künstlich beatmet.

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