Vergleich von InternetanbieternComparis überprüft seine Angebote
Die Vergleichsplattform hat in einem aktuellen Fall ihr Neutralitätsversprechen nicht eingehalten. Nun muss sie über die Bücher.
«Das Comparis-Markenversprechen wurde nicht konsequent eingehalten. Das darf nicht sein!», schreibt das Vergleichsportal in einer Medienmitteilung. Deshalb soll das ganze Unternehmen im Hinblick auf sein Kundenversprechen durchleuchtet werden.
Dafür dürfte es gute Gründe geben, denn die bisherige Praxis war auch rechtlich heikel. Bereits in einer früheren Stellungnahme betonte Comparis zwar: «Den Vorwurf der Unrechtmässigkeit und Irreführung weisen wir entschieden zurück.» Die jetzt angekündigte umfassende Überprüfung des eigenen Angebots deutet aber darauf hin, dass das Unternehmen nun doch rechtliche Risiken ausschliessen will.
Problematisch ist das bisherige Vorgehen vor allem hinsichtlich des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Gleich zu Beginn hält dieses in Artikel 3 fest, dass «unlauter handelt», wer «unrichtige oder irreführende Angaben macht».
Reaktion auf Berichterstattung
In seiner «Neutralitätsgarantie», an der Comparis weiterhin festhalten will, verspricht das Vergleichsportal, Angebote «unabhängig von einer Zusammenarbeit mit comparis.ch in die Vergleiche» aufzunehmen. Daran hat sich das Unternehmen beim Vergleich von Internetanbietern nicht gehalten, wie ein Beispiel zeigte. Die Neutralitätsgarantie war in diesem Fall offensichtlich unrichtig. Nach dem Bericht in dieser Zeitung hat das Vergleichsportal diesen Fehler korrigiert.
Anbieter, Nutzer oder Interessenverbände hätten in einem solchen Fall gute Chancen, wenn sie bei der Lauterkeitskommission Beschwerde einreichen oder rechtlich gegen das Unternehmen vorgehen würden, das unrichtige Angaben macht.
Fehler gefunden?Jetzt melden.