Bürohr – Wirtschaftsnews der WochePreisüberwacher Stefan Meierhans bringt die Westschweiz zum Lachen
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Auf Instagram sorgt zurzeit ein Auftritt von Preisüberwacher Stefan Meierhans im Westschweizer Fernsehen für Lacher. Er stellte sich in der Satiresendung «120 minutes» den bissigen Fragen des Comedyduos Vincent Veillon und Vincent Kucholl. Veillon gibt sich als seriöser Journalist aus, Kucholl als «Maxime De Bernardi, Präsident der Vereinigung aller, die es zu teuer finden». Eigenartigerweise trägt er seinen bunten Pullover wie eine Kapuze rund um den Kopf. Meierhans lässt sich dadurch nicht aus der Fassung bringen und beantwortet alle Fragen in ausgezeichnetem Französisch, wie man es von Deutschschweizern selten hört. Einen Lapsus begeht er dennoch, als ihn De Bernardi mit den steigenden Preisen konfrontiert und fragt: «Was zum Teufel tun Sie eigentlich?» Meierhans antwortet: «Ich habe die Preise im öffentlichen Verkehr um 50 Millionen gesenkt und jene bei der Post um 72 Millionen.» Auf die Nachfrage, was «Ich» heisst, räumt Meierhans etwas kleinlaut ein, dass er die Preise nicht im Alleingang drücken kann und ein Team um sich hat. Veillon und Kucholl hauen ihm das im Interview immer wieder um die Ohren. Cool reagiert Meierhans hingegen auf die Frage, wer eigentlich seinen Preis überwache. Er sagt, man könne sich an das Bundesverwaltungsgericht und die Eidgenössische Finanzkontrolle wenden, worauf De Bernardi ankündigt: «Ich werde sie anrufen.»
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Schweizer Zoll investiert 10 Millionen in die Informatik
Seit Anfang Jahr heisst der neue Chef des Schweizer Zolls Pascal Lüthi. Seine Amtszeit begann einerseits mit einer Investition in die Informatik: Wie das Fachportal «Inside IT» schreibt, hat der Zoll Aufträge im Wert von über zehn Millionen Franken an externe Firmen vergeben. Sie sollen vor allem bei der Digitalisierung der Zollformalitäten helfen. Andererseits wurden zufällig gleichzeitig mit Lüthis Amtsantritt die Zölle auf Industrievorprodukte gestrichen, was der Schweiz einen Wohlfahrtsgewinn von 860 Millionen Franken bringen soll. Allerdings schlich sich bei der Umstellung des Systems ein Fehler in einer Datenbank ein: Während Stunden war es Importeuren nicht möglich, gewisse Warengruppen online für den Zoll anzumelden. Wer an der Notwendigkeit der 10-Millionen-Investition in die Informatik gezweifelt hatte, dürfte spätestens nach diesem Malheur überzeugt sein.
1200 Euro für eine Signa-Fussmatte
Nach der Pleite muss alles raus: Bis Anfang März soll die Firmenzentrale von René Benkos Signa-Holding geräumt sein. Dazu wird die Einrichtung der Büros des österreichischen Immobilienspekulanten an bester Wiener Innenstadtlage versteigert. Wer sich dafür interessiert, kann online mitbieten. Am teuersten ist ein Besprechungstisch für ein Konferenzzimmer, an dem 20 Personen Platz finden. Wem der Platz dafür in der Wohnung fehlt, kann auch Büromaterial, Stühle oder sogar Zimmerpflanzen mitsamt Topf ersteigern. Besonders beliebt ist alles, was mit einem Logo der insolventen Signa versehen ist. Da werden für 22 Signa-Kleiderbügel schon mal 180 Euro geboten (Startpreis: 3 Euro) oder für die Auszeichnung zum «European Real Estate Brand Award 2021» 340 Euro (Startpreis: 10 Euro). Der Renner ist jedoch eine Fussmatte mit Signa-Logo: Das höchste Gebot lag am Samstagmittag bei 1200 Euro, bei einem Startpreis von 3 Euro. Ob dahinter ein verärgerter Investor steht, der sich gern die Füsse an Benko abwischen will, ist allerdings nicht bekannt.
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