Bürohr – Wirtschaftsnews der WocheIst «Stirb Langsam» ein Weihnachtsfilm? Swisscom-Chef heizt Debatte an
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
Ehemaliger «Blick»-Chefredaktor wechselt zur Migros
Christian Dorer, mehrere Jahre Chefredaktor beim «Blick», wechselt zur Migros. Wie diese Woche bekannt wurde, übernimmt er die Leitung der Kommunikationsabteilung. Als Kommunikationschef ist er an der Seite von Migros-Chef Mario Irminger für das Image des 30-Milliarden-Konzerns verantwortlich. Mit einem 50-köpfigen Team wird Dorer insbesondere den Umbau im Zuge der neuen Supermarkt AG kommunikativ unterstützen, zudem wird er publizistisch für das «Migros-Magazin» verantwortlich sein, schreibt die Migros in einer Mitteilung. Der 48-Jährige ist zuversichtlich, darüber hinaus genug Energie für seine privaten Projekte zu haben. Wie Dorer auf Linkedin schreibt, will er einmal im Monat weiterhin als Chauffeur beim Regionalbus Lenzburg einspringen – wie er das schon seit Jahren macht.
Rolf Schnellmann schuldig
Der Steuerstreit mit den USA hat weiterhin Konsequenzen: Nun hat es also auch Rolf Schnellmann erwischt. Der Vermögensverwalter bekannte sich schuldig, US-Bürgern beim Verstecken von unversteuerten Vermögen von 60 Millionen Dollar geholfen zu haben. Gemacht hat das der ehemalige Chef des Zürcher Allied Finance Trust via die Zürcher Privatbank Ihag, die Bank der Bührles. Schnellmann wurde 2017 bekannt, weil er sich als Whistleblower gegen Ihag zu profilieren versuchte.
Unter anderem sprach er damals von einem gigantischen Edelstein, der in einem Safe versteckt sein soll. Doch niemand glaubte die Story so richtig, offensichtlich auch nicht die US-Staatsanwälte. Im Gegenteil: Sie liessen ihn im August in Italien verhaften und stellen ihn vor Gericht. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.
Lindorkugel auf Weihnachtsbaum im HB Zürich
«Alle Jahre wieder» galt bislang für den beliebten Swarovski-Weihnachtsbaum am Zürcher Hauptbahnhof. Mehr als 20 Jahre war der über zehn Meter hohe, mit Abertausenden funkelnden Kristallen geschmückte Weihnachtsbaum die Hauptattraktion des «Christkindlimarkts» in der Bahnhofshalle. Geschätzter Wert der Deko: eine halbe Million Franken.
Nach zwei Jahren, in denen Strom gespart werden musste und die Glitzerkristalle deshalb pausieren mussten, kehren sie nicht mehr zurück. An ihrer Stelle hängen dieses Jahr zum ersten Mal rote Kugeln, goldene Teddys und übergrosse Lindor-Pralinés an der Tanne. Lindt & Sprüngli springt in die Bresche. Der Schoggi-Konzern unter der Leitung von Adalbert Lechner will mit seinem Baum «ein bisschen Weihnachtszauber verbreiten», wie eine Sprecherin erklärt. Zumindest einen Vorteil hat der neue Lindt-Baum: die Bewachung ist weniger aufwendig. Im Gegensatz zur Swarovski-Ära muss er nicht mit Glasscheibe, Sicherheitspersonal, Alarmanlagen sowie unzähligen Überwachungskameras und Sensoren vor Dieben geschützt werden.
Ist «Stirb langsam» ein Weihnachtsfilm?
Der Lieblings-Weihnachtsfilm von Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann (Foto) ist «Stirb langsam» (Original: «Die Hard»), wie er auf dem Berufsnetzwerk Linkedin verrät. Damit heizt er eine alte Debatte unter den Fans des Actionkrachers von 1988 mit Bruce Willis in der Hauptrolle an: Ist «Stirb langsam» überhaupt ein Weihnachtsfilm? Die Handlung spielt zwar während der Weihnachtszeit, doch eigentlich geht es um einen Polizisten, der es im Alleingang mit einer Gruppe von Terroristen aufnimmt.
«Filmheld John McClane (Bruce Willis) trägt eine Nikolausmütze im Film», begründet Aeschlimann seine Meinung. Das starke Gegenargument kommt jedoch von Willis selbst. Wörtlich sagte der Schauspieler im Juli 2018: «‹Stirb langsam› ist kein Weihnachtsfilm. Es ist ein verdammter Bruce-Willis-Film.» Übrigens sehen das auch die über 25’400 Follower von Aeschlimann so: In einer Onlineumfrage des Swisscom-Chefs wählten 61 Prozent «Tatsächlich … Liebe» («Love Actually») zum besten Weihnachtsfilm.
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