Zeit der besten SchnäppchenSingles’ Day, Black Friday, Cyber Monday – die Rabatt-Tage im Überblick
Schon vor der Weihnachtszeit beginnen die Shopping-Tage – oder mit der Cyber Week ganze Wochen voller verlockender Angebote. Hier ein Überblick.
Rabatte, Aktionen, Sonderangebote: Mit dem November beginnt die weihnachtliche Einkaufssaison. Mit speziellen Shoppingtagen wie dem Black Friday versucht der Handel, den Konsum zusätzlich anzukurbeln, vermehrt geht auch der Run auf die Weihnachtsgeschenke dann schon los. Eine Übersicht:
Der Singles’ Day (11.11.)
Weltweit betrachtet ist der Singles’ Day am 11. November der umsatzstärkste Einkaufstag überhaupt. Mit ihm beginnt die Rabattschlacht in der Vorweihnachtszeit. Der Tag hat seinen Ursprung in den 1990er-Jahren in Asien und feiert Alleinstehende. Daher auch das Datum – die Zahl eins soll Singles repräsentieren. Viele asiatische Anbieter wie Alibaba sind seit geraumer Zeit auf den Trend aufgesprungen. Die Rabatte werden oft nicht nur an einem Tag, sondern während elf Tagen angeboten.
Auch in der Schweiz ist der Singles’ Day mittlerweile bekannt und immer mehr Händler machen mit. In der Deutschschweiz sind besonders Elektronikartikel gefragt, gefolgt von Kleidung und Schuhen sowie Haushaltsgeräten. In der Romandie sind vor allem Kleidung und Schuhe populär.
Black Friday (29. November)
Der Black Friday ist mittlerweile auch in der Schweiz der wichtigste Einkaufstag – nicht nur in den USA. Die Rabatte variieren je nach Detailhändler und Produkt. Oft laufen die Aktionen schon die ganze Woche vor dem Black Friday, dies wird dann als sogenannte Black Week bezeichnet. Einige Händler bieten neuerdings sogar den ganzen November lang unter dem Motto «Black November» Rabatte an. Nach zwei besonders umsatzstarken Jahren 2020 und 2021 mit je rund 500 Millionen Franken, gab es 2022 einen Einbruch auf 480 Millionen. Dies ist gemäss der Plattform BlackFridayDeals auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten und Lieferprobleme zurückzuführen. Vergangenes Jahr konnte der Schweizer Detailhandel mit 490 Millionen Erlös wieder an die erfolgreichen Pandemiejahre anknüpfen.
Für 2024 rechnet das Portal mit einem Umsatz von 470 Millionen Franken, 120 Millionen davon über den Onlinekanal. Damit wird der Onlinehandel erstmals mehr als ein Viertel des gesamten Umsatzes ausmachen.
Den gegenüber dem Vorjahr prognostizierten Umsatzrückgang erklären die Experten mit der schwierigen Konjunkturlage: Der Verkauf der Migros-Fachmärkte und der Bankrott von Marken wie Weltbild und Esprit würden den Druck auf die Händler, attraktive Rabatte anzubieten, reduzieren. Hinzu kämen die gestiegenen Lebenshaltungskosten wie hohe Krankenkassenprämien.
In der Schweiz gibt es den aus den USA stammenden Shopping-Tag seit 2015. Damals hatte Manor auf das gesamte Sortiment einen Nachlass von 30 Prozent gewährt. In den darauffolgenden Jahren machten immer mehr Händler mit.
Cyber Monday (2. Dezember)
Der Cyber Monday fällt auf den Montag nach dem Black Friday und stammt ursprünglich ebenfalls aus den USA. Die Rabatte werden dabei ausschliesslich online offeriert. Sie gelten wie beim Singles’ Day und beim Black Friday oftmals nicht nur an einem einzigen Tag, sondern die ganze Woche über.
Spätestens jetzt beginnt auch die geschäftigste Zeit für die Post, die die online bestellten Päckli ausliefern muss. 2023 trugen die Pöstlerinnen und Pöstler von Black Friday bis Weihnachten 21,6 Millionen Pakete aus, rund 3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Weihnachten (25. Dezember)
Die Häufung der Shoppingtage im November macht sich zunehmend im Weihnachtsgeschäft bemerkbar. «Die Ausgaben für Weihnachten verteilen sich auch auf die Wochen und Tage davor», sagt Nina Mühlebach von der Konkunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich. Ein Teil der Geschenkeinkäufe werde schon auf den Black Friday vorgezogen. Und dies könnte sich gerade im Weihnachtsgeschäft auswirken.
Dennoch gehören die Tage vor Weihnachten weiterhin zu den umsatzstärksten im gesamten Jahr – auch wegen der erhöhten Ausgaben für Lebensmittel über die Festtage. Bei der Post bleiben die Paketzahlen bis in den Januar hoch und nehmen dann traditionell ab. Trotzdem:
Nach dem Jahreswechsel gehts weiter: Valentinstag (14. Februar) und Muttertag (11. Mai)
Der eine ist den Liebenden gewidmet, der andere den Müttern – beide Tage sind vor allem für den Blumenhandel von Bedeutung. Das Volumen sei zwischen vierzehn- und zwanzigmal höher als an gewöhnlichen Tagen, heisst es dazu bei Fleurop-Interflora. Inzwischen profitieren auch andere Akteure, vom Schokoladen- und Pralinéhandel über die Gastronomie bis hin zur Veranstaltungs- und Wellnesshotellerie. Blumen hätten deswegen aber nicht an Bedeutung verloren, sagt Thomas Meier, Geschäftsleiter des Branchenverbandes Florist.ch.
Der Muttertag hat viele Mütter und Väter, darunter die christliche Frauenbewegung in den USA des 19. Jahrhunderts, und blickt in der Schweiz auf eine lange Tradition zurück. Die Ursprünge des Valentinstags reichen zwar in die Römerzeit zurück. Anders als in den USA wird der Tag der Liebenden in der Schweiz aber erst seit ein paar Jahrzehnten in grossem Stil gefeiert.
Ostern (März/April)
An dem mehrtägigen Fest zum Ende der Fastenzeit werden traditionell vor allem Lebensmittel konsumiert. Die Konsumfreude treibt die Umsätze in die Höhe, wie die täglich erhobenen Daten von Monitoring Consumption Switzerland zeigen. Die Ostern sind auch der erste Feiertag im Jahr, an dem die Post jeweils einen Anstieg bei den Paketsendungen registriert.
Schulanfang (August)
Der von vielen mit Spannung erwartete Einstieg in den Ernst des Lebens mag zwar für ausserordentliche Ausgaben sorgen. Im Vergleich zu den übrigen Ausgaben fallen sie in der Statistik jedoch nicht ins Gewicht. «Die Ausgaben für Lebensmittel machen einen so grossen Anteil aus, dass man den Effekt von den Zusatzausgaben für die Schule nicht sieht», sagt KOF-Expertin Nina Mühlebach von der Konkunkturforschungsstelle KOF. Auf Lebensmittel entfallen etwa 50 Prozent der Ausgaben im Detailhandel.
Halloween (31. Oktober)
Der Ursprung des Fests am Vorabend von Allerheiligen geht zwar auf die Kelten zurück. Den Brauch der Gruselpartys und der Kinder, die verkleidet von Haus zu Haus ziehen und «Süsses oder Saures» einfordern, verdanken wir aber den USA. So richtig in die Schweiz übergeschwappt ist die orange-schwarze Grusel-Welle erst um die Jahrtausendwende. Zur Freude des einschlägigen Handels, denn: «Halloween deckt einen komplett neuen Bedarf», sagt Johannes C. Bauer, Forschungsleiter des Gottlieb-Duttweiler-Instituts.
Und generiert damit zusätzliche Umsätze: Die Händler verkaufen schon im Herbst Kostüme, die es früher nur zur Fastnacht oder zu Silvester brauchte.
Dies Artikel erschien am 9. November 2023. Anlässlich der Rabatt-Tage rund um den Black Friday haben wir ihn aktualisiert.
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