Schwere Verluste in WestafrikaIslamisten töten mehr als 50 Soldaten in Benin
Die Bedrohung im Norden des kleinen Küstenstaats wird immer grösser. Für die zunehmend blutigen Attacken ist vor allem eine Gruppe verantwortlich.

Bei einem Angriff islamistischer Terrormilizen im westafrikanischen Küstenstaat Benin sind nach Regierungsangaben 54 Soldaten getötet worden. Das berichteten Benins staatliche Tageszeitung «La Nation» sowie weitere Medien.
Regierungssprecher Wilfried Léandre Houngbédji korrigierte demnach die Opferzahl des Angriffs am 17. April im nördlichen Grenzgebiet zu den von Islamisten heimgesuchten Ländern Burkina Faso und Niger deutlich nach oben und sprach den Angehörigen Mitgefühl aus.
Damit handelt es sich erneut um einen blutigen Rekord in dem Küstenland mit rund 14 Millionen Einwohnern. Erst im Januar hatte Benin den bis dahin tödlichsten Angriff mit rund 30 getöteten Soldaten erlebt.
Islamisten bedrohen zunehmend Küstenländer
Der westafrikanische Ableger der Terrormiliz al-Qaida, JNIM, beanspruchte den Angriff für sich. Nach Angaben der auf Propaganda von Extremisten spezialisierten Beratungsfirma Site Intelligence Group behauptete JNIM, 70 Soldaten getötet zu haben. Die Miliz veröffentlichte Fotos erbeuteter Waffen und Munition.
Die Terrormilizen JNIM sowie Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) überziehen seit mehr als einem Jahrzehnt die Sahel-Staaten Mali, Burkina Faso und Niger mit Gewalt und kontrollieren dort teils weite Gebiete. Die Angriffe schwappen zunehmend auch in die angrenzenden Küstenstaaten Benin, Ghana, Togo und der Elfenbeinküste. Die Terrormilizen nutzen lokale Konflikte örtlicher Volksgruppen um Land und Ressourcen aus.
DPA/bor
Fehler gefunden?Jetzt melden.