Geldberater beantwortet FragenTrübe Aussichten bremsen Erholung bei Bayer-Aktien
Belastet wird die Aktie nicht nur vom Agrarbereich als Folge der Monsanto-Akquisition, sondern auch von der Entwicklung im Pharmabereich.

Im Jahr 2020 habe ich 150 Aktien von Bayer zu 53,40 Euro erworben. Die Aktie ist in den letzten Monaten massiv eingebrochen. Würden Sie die Bayer-Aktien abstossen? R. B.
Ja. Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer leidet noch unter Altlasten aus der Übernahme des damaligen US-Konkurrenten Monsanto, die sich sowohl juristisch als auch wirtschaftlich wegen der Glyphosat-Risiken als veritabler Fehlgriff erwiesen hatte.
Um die Gunst der Investoren zurückzugewinnen, setzt der neue CEO Bill Anderson auf umfangreiche Sparmassnahmen und einen Stellenabbau. Während die Börse auf solche Ankündigungen meist positiv reagiert, weil tiefere Kosten oft höhere Gewinne bringen, fielen die Reaktionen im Fall von Bayer verhalten aus. Den Investoren fehlt bislang der Glaube, dass der ersehnte Turnaround beim deutschen DAX-Konzern gelingt.
Für Zweifel sorgen auch Spekulationen, dass sich der Agrarchemie- und Pharmakonzern allenfalls doch nicht aufspaltet, was von vielen als Befreiungsschlag eingestuft wird. Belastet wird die Aktie nicht nur vom Agrarbereich als Folge der Monsanto-Akquisition, sondern auch von den trüben Aussichten im Pharmabereich: Weil bei wichtigen Wirkstoffen Patente ablaufen, droht Konkurrenz von Nachahmerprodukten, und gleichzeitig fehlen genügend Neuprodukte, die den Einnahmenausfall voll kompensieren könnten. Ihren Einstandspreis wird die Aktie kaum schnell wieder erreichen.
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