Super LeagueYB kämpft sich in Luzern zum Sieg
Es war ein hartes Stück Arbeit für die Berner. Doch am Ende geht der Meister als Sieger vom Platz und bleibt in der Super League weiterhin ungeschlagen.
Christian Fassnacht schrie sich die Erleichterung aus dem Leib, als der Ball im Tor zappelte. Es war sein erster Treffer seit September und das 2:0 am Sonntagnachmittag für YB. Nur wenig später erhöhte Verteidiger Garcia (27.) auf 3:0.
Verrückt, aber Marius Müller hatte da noch keinen einzigen Ball zu halten und trotzdem lag Luzern nach nicht einmal einer halben Stunde mit drei Längen zurück. Zuvor wurde der FCL-Keeper von Jean-Pierre Nsame (19.) bezwungen. Der YB-Stürmer verwandelte einen Foulpenalty souverän zur YB-Führung.
Sinnbildliche Penaltyszene
Neben der gnadenlosen Effizienz der Berner haben sich die Zentralschweizer in dieser ersten Hälfte vor allem selber geschlagen. Sinnbildlich dafür: Die Penaltyszene, die den Untergang der Luzerner einleitete, fand den Ursprung in einem völlig verunglückten Freistossversuch von Alex Carbonell.
YB konterte über Elia, der Ugrinic ins Leere grätschen liess. Dessen Flanke verpasste Fassnacht, aber Tasar mit seiner unnötigen Aktion im Strafraum nicht den Fuss des Berners. Nach dem Pausentee ging es für den Meister nur noch darum, Kraft für den Europacup am Donnerstag zu sparen oder lag noch etwas für den FCL in der Luft?
Aus dem Verwalten wurde für YB nichts. Nach der Pause traf erst Marvin Schulz (53.) vom Elfmeterpunkt aus zum 1:3, nachdem Michel Aebischer Louis Schaub nur mit einem Zupfer am Leibchen stoppen konnte. Und dann brachte Dejan Sorgic (65.) mit dem Anschlusstreffer die Spannung zurück. «Wir haben gezeigt, dass wir ein Team sind, aber schade, dass es nicht mehr gereicht hat», sagt der Elfmeterschütze.
Die Zukunft von Seoane
Die Hausherren wirkten präsenter und brachten den Meister gehörig ins Wanken. Die neuformierte YB-Abwehr liess Seoane bis zum Schluss zittern. Der Trainer gab Mohamed Camara nach seiner Roten Karte im Europacup eine Denkpause, zudem fehlte Captain Lustenberger verletzungsbedingt. Und doch fiel YB nicht.
Weniger spektakulär bevorzugt es die YB-Führung, wenn es um die Zukunft des Trainers geht. Wie Christoph Spycher vor dem Spiel in Luzern im TV verriet, sei es «nicht falsch zu denken, dass Seoane auch nächste Saison YB-Trainer sein wird.» Der YB-Sportchef: «Wir haben in ersten Gesprächen festgestellt, dass wir zufrieden mit seiner Arbeit sind und er sich bei uns wohlfühlt. Aber in dieser intensiven Zeit hatten wir nur noch keine Gelegenheit, die Sache zu finalisieren.» (ete)
Telegramm:
Luzern – Young Boys 2:3 (0:3)
50 Zuschauer. – SR Schnyder.
Tore: 18. Nsame (Foulpenalty) 0:1. 24. Fassnacht (Garcia) 0:2. 27. Garcia (Fassnacht) 0:3. 53. Schulz (Foulpenalty) 1:3. 65. Sorgic (Knezevic) 2:3.
Luzern: Müller; Sidler (77. Schwegler), Lucas, Knezevic, Frydek; Carbonell (46. Ndiaye), Schulz; Tasar (46. Alounga), Schaub (77. Schürpf), Ugrinic; Sorgic.
Young Boys: von Ballmoos; Hefti, Bürgy, Lefort, Garcia; Ngamaleu (78. Zesiger), Sierro (8. Rieder), Aebischer, Fassnacht (46. Gaudino); Elia (73. Mambimbi), Nsame (73. Siebatcheu).
Bemerkungen: Luzern ohne Ndenge, Grether, Binous und Burch (alle verletzt). Young Boys ohne Lustenberger, Martins, Lauper, Spielmann, Petignat (alle verletzt), Camara und Sulejmani (beide nicht im Aufgebot).
Verwarnungen: 18. Tasar. 52. Aebischer. 67. Schaub. 70. Rieder. 78. Ugrinic. 87. Bürgy (alle Foul).
Rangliste: 1. Young Boys 9/21. 2. Lugano 8/16. 3. Zürich 9/14. 4. Basel 9/13. 5. St. Gallen 8/12. 6. Lausanne-Sport 10/12. 7. Luzern 10/9. 8. Servette 9/8. 9. Sion 8/7. 10. Vaduz 8/6.
Luzern
Young Boys
Doch der Meister wäre nicht der Meister, wenn ihm darauf keine Reaktion einfallen würde. Nsame hat viel Platz und versucht Müller mit einem Flachschuss zu überwinden. Der Deutsche passt aber auf und kann den Ball festhalten.
Schaub reklamiert und wird dafür verwarnt. Die Emotionen sind also nun auch endlich da. Das wird eine heisse Schlussphase!
Sorgic gelingt der Anschlusstreffer!
Wie angekündigt lag das in der Luft. Frydek bringt den Eckball rein. Am zweiten Pfosten lauert der Luzerner Stossstürmer und netzt ein. Jetzt ist hier wieder alles offen.
Luzern drückt jetzt. Es liegt etwas in der Luft. Vielleicht gar der Anschlusstreffer?
Auffällig ist das hohe Pressing der Luzerner. Es ist ein ganz anderer Auftritt als noch in der ersten Halbzeit. Gefährlich wird es aber, wenn YB diese Reihen überspielen kann. Denn dann hat der Meister viel Platz und kann marschieren.
Das Heimteam versucht nun das Spiel über die Aussen zu lenken. Alounga und Ugrinic werden immer wieder in Szene gesetzt.
YB wirkt aber noch wenig beeindruckt und bucht diesen Gegentreffer wohl als Betriebsunfall ein. Doch für Luzern war das ein Hallo-Wach-Moment. Der FCL wirkt jetzt deutlich frischer!
Marvin Schulz bleibt cool. Mit einem platzieren Schuss bringt der Deutsche die Luzerner zurück ins Spiel. Wenn das Heimteam jetzt nachsetzt könnte es nochmals spannend werden.
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Aebischer hält gegen Schaub und es gibt Elfmeter. Luzern hat damit die Chancen zu verkürzen. Schulz läuft an...
Ugrinic mit einem starken Auftritt. Auch sein sechster Schuss stellt von Ballmoos aber vor keine grossen Probleme. Ihm ist aber noch einiges zuzutrauen heute.
Doch hinten brennt es einfach viel zu schnell. Elia lässt gleich zwei Luzerner stehen und legt zurück auf Nsame. Sein Schuss wird aber von Lucas geblockt.
Luzern macht so weiter, wie sie in der ersten Halbzeit angefangen haben. Da waren sie nämlich noch gut drin und auch die bessere Mannschaft. Nur aus den Chancen konnten die Zentralschweizer nichts machen. Vielleicht sieht das jetzt ja anders aus.
Es geht weiter. Luzern eröffnet diesen zweiten Durchgang und hat einiges gut zu machen.
Beide Mannschaften wechseln:
Alounga ersetzt Tasar und Ndiaye ersetzt Carbonell. Gaudino kommt für den angeschlagenen Fassnacht. Bitter für Bern. Vor dem entscheidenden Europa-League-Spiel am Donnerstag bereits ein zweiter Ausfall.
Die erste Halbzeit ist zu Ende. Gerardo Seoane kann mit dem Auftritt seiner Schützlinge zufrieden sein. Für Luzern sah es bis zur 19. Minute eigentlich sehr gut aus. Man hatte das Spiel im Griff und war die bessere Mannschaft. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Luzern reiht Fehler an Fehler und wird innert acht Minuten eiskalt geduscht.
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YB sucht kurz vor der Pause den vierten Treffer. Doch Müller hat erneut etwas dagegen. Celestini muss als grosser Motivator auftreten in der Kabine. Denn seine Mannschaft wirkt angezählt.
Fast das 4:0 für YB!
Elia nimmt Tempo auf und zwingt Müller zu einer Glanzparade. Das wäre dann wohl die definitive Entscheidung gewesen.
Es ist wieder etwas Ruhe eingekehrt. Nach diesen turbulenten acht Minuten kommt jetzt Luzern wieder etwas besser ins Spiel. Unglücksrabe Tasar prüft von Ballmoos. Der Berner Keeper klärt auf Kosten eines Eckballs.
Als hätte das Louis Schaub gehört. Der Kreativ-Posten des FCL erobert den Ball von Garcia und zieht mutig ab. Doch der Ball verfehlt das Tor. Immerhin aber ein Lebenszeichen der Zentralschweizer.
Paradebeispiel für die Verunsicherung der Luzerner gefällig?
Sidler dribbelt in der eigenen Hälfte und verliert den Ball an Ngamaleu. Der kann dann aber kein Profit aus der Aktion ziehen. Ob hier jemand noch Geld auf Luzern setzt heute...wohl kaum!
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