Im SchnelltempoHier entsteht die Bühne für den ESC in der Schweiz
Der Aufbau in der ESC-Halle ist gestartet – und bereits zur Hälfte beendet. Wir durften einen Augenschein nehmen.

- Die St. Jakobshalle wird wie am Flughafen mit rigorosen Sicherheitskontrollen streng überwacht.
- Eine imposante LED-Wand von 750 Quadratmetern zieht den Blick auf der Hauptbühne auf sich.
- Basler Tänzer proben ab 25. April als Stellvertreter für internationale Acts.
Bei der Sicherheit machen die Veranstalter des Eurovision Song Contest (ESC) Ernst. Beim Besuch des Aufbaus der Hauptbühne für die Liveshows wurde diese Redaktion selbst Zeugin der rigorosen Sicherheitsmassnahmen. Rein kommt derzeit nur, wer offiziell akkreditiert ist. Das gilt für alle – sowohl Mitarbeitende wie Besucher.
Gleich zweimal werden wir bei unserem Besuch in der Halle zur Passkontrolle gebeten. In die Halle dürfen nur Personen, die auf der vorgemerkten Liste stehen. Bei der gesamten Tour müssen alle einen gut sichtbaren Badge tragen, eine sichtbare Identifikation, dass eine Zutrittsbewilligung vorliegt.

Tag und Nacht bauen die Verantwortlichen derzeit im «Main Venue» des ESC 2025. Die Hauptbühne, die hier seit dem 8. April entsteht, ist 2000 Quadratmeter gross. Hunderte Mitarbeitende sind im Einsatz, arbeiten rund um die Uhr im Schichtbetrieb. Am Mittwoch ist Halbzeit. Bereits am 25. April starten die ersten Bühnenproben mit «Stand-ins», also Stellvertretern, die die teilnehmenden ESC-Acts zur Planung von Licht und Kamera nachahmen.
Von der Cola-Dose bis zum Menschen: Alles muss durch die Sicherheitskontrolle
Wir sind eine Gruppe von sieben Journalistinnen und Journalisten. Gespannt warten wir vor der Sicherheitsschranke: Statt Autos stehen wir heute im Parkhaus der St. Jakobshalle. Vor uns Sicherheitsbänder und Tore mit Metalldetektoren – eine Szene, die man sonst vom Flughafen kennt. Wir beobachten, wie selbst Red-Bull- und Coca-Cola-Getränkedosen durch das Monitor-Screening müssen.

Bei der folgenden Tour durch die St. Jakobshalle werden wir stets von Mitgliedern der Produktion begleitet sowie von zwei Sicherheitsleuten, die die Situation überwachen. Sie achten darauf, dass die Gruppe während des rund 60-minütigen Besuchs stets zusammenbleibt. Ausnahmslos. «Es ist kein Toilettenaufenthalt vorgesehen», sagt ein Security-Mitarbeiter einem Medienschaffenden in der Gruppe, als sich dieser kurz entfernen möchte.
Einen kleinen Blick durch eine Tür konnten wir bereits auf die Halle erhaschen. Fast ist es so weit. Wir bekommen jetzt für die Besichtigung der Baustelle Helme, eine Leuchtweste und Schuhüberzüge. Zudem noch einmal Instruktionen, dass private Filmaufnahmen verboten sind. Dann dürfen wir sie sehen: die ESC-Halle.

27 Kameras für die Liveshows in der St. Jakobshalle
Dutzende Mitarbeitende arbeiten an verschiedenen Orten in der Halle. Es herrscht emsiges Treiben. In Teams wird Hand in Hand an der Bühne, am «Green Room» – wo die Delegationen während der Show sitzen – gearbeitet, gebohrt und geschraubt.
Erste Teile sind bereits ersichtlich. Noch leuchten sie in Weiss sowie den Grundfarben Rot, Blau und Grün. Diese Farben werden spezifisch getestet, weil mit ihnen alle anderen Farben für die Show geschaffen werden können. Wir erinnern uns an die Fernsehbilder der vergangenen Jahre: Lichteffekte spielen am ESC jeweils eine grosse Rolle. 4500 Scheinwerfer und Lampen werden in diesem Jahr für die Show verwendet. 27 Kameras werden die spektakulären Bilder in der Halle für die TV-Zuschauer aufnehmen.

Wir erhalten einen Einblick in die jüngsten Entwicklungen in der Halle. Tobias Åberg, zuständig für die technische Produktion des ESC, zeigt Richtung Bühne. Im Hintergrund wurde hier in der vergangenen Nacht eine 750 Quadratmeter grosse LED-Wand aufgehängt.
Åberg arbeitet seit 16 Jahren an ESC-Produktionen mit. Auf die Frage, ob es in Basel Besonderheiten gebe, antwortet er: «Jedes Jahr ist anders. Jede Bühne und jede Halle ist anders.»
Filme für die Delegationen zur Planung des Eurovision Song Contests
Åberg wird auch bei den Proben ab 25. April federführend sein. Dann muss die Bühne für die Tests stehen. Die Delegationen der verschiedenen Länder erhalten danach die Probeaufnahmen ihrer Doubles aus Basel, die die Acts vorgängig einstudiert haben, und dürfen Änderungswünsche anbringen.

Man liege gut im Zeitplan, sagen die Verantwortlichen der SRG und der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Wer die St. Jakobshalle kennt, weiss, wie viel hier in den vergangnen Tagen für den ESC geleistet wurde. Kaum zu glauben, dass die Halle vor acht Tagen noch leer war.
Jeder Griff sitzt. Die zügige Ruhe der Mitarbeitenden – sei es im Aufbau oder bei der Security – und die tadellos getakteten Abläufe scheinen dem Grossanlass Mitte Mai gerecht zu werden. Rund 160 Millionen Menschen werden dann ihre Augen auf die St. Jakobshalle in Basel richten.
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