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Massenstrandung in Australien
Rettungsversuch für 157 Delfine aufgegeben – Tiere müssen getötet werden

Ein Mann und eine Frau inspizieren gestrandete Delfine am Strand in der Nähe des Arthur River in Tasmanien.
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Nach der Strandung von 157 Kleinen Schwertwalen im australischen Tasmanien haben die Behörden eine traurige Entscheidung zum Wohl der Tiere getroffen: Die etwa 90 noch überlebenden Tiere sollten am Abend (Ortszeit) eingeschläfert werden, nachdem alle Rettungsversuche fehlgeschlagen seien, bestätigte Shelley Graham vom Tasmania Parks and Wildlife Service (PWS). Die zur Familie der Delfine gehörenden Meeressäuger waren am Dienstagabend an einem abgelegenen Strand im Nordwesten der Insel entdeckt worden.

Ein anderer Behördensprecher sagte, Meeressäuger dieser Grössenordnung würden mit Schusswaffen getötet: «Es ist eine schwierige Situation, aber wenn wir wissen, dass es aus Tierschutzgründen das Beste für das Tier ist, dann machen wir uns an die Arbeit und tun das so schnell und human wie möglich.» Graham betonte, die Entscheidung sei auf Anraten von Tierärzten getroffen worden.

Luftaufnahme von gestrandeten Delfinen an einem Strand in der Nähe von Arthur River, Westküste Tasmaniens, Februar 2025.

Helfer hatten zuvor vergeblich versucht, einige der Exemplare am Leben zu erhalten – in der Hoffnung, dass sie zurück in tiefere Gewässer gelangen könnten. Wegen der unzugänglichen Lage des Strandes nahe dem Ort Arthur River war es aber fast unmöglich, die nötige Spezialausrüstung rechtzeitig herbeizuschaffen, wie die Behörden betonten.

Meeressäuger können einige Zeit an Land überleben, leiden dabei aber sehr. Wenn sie stranden, droht ihre Haut unter der Sonneneinstrahlung zu verbrennen. Zudem besteht die Gefahr, dass sie ersticken, weil ihr eigenes Gewicht die inneren Organe quetscht. Aus unbekannten Gründen stranden gerettete Tiere nach ihrer Rettung auch häufig erneut.

Auch Babys dabei

Es handele sich um die erste Strandung dieser Spezies in Tasmanien seit 50 Jahren, hiess es vom Tasmania Parks and Wildlife Service weiter. Auf einem von der Zeitung «Guardian Australia» verbreiteten Video war zu sehen, wie die leidenden Tiere über den ganzen Strand verteilt lagen.

«Es sind auch Babys dabei, es ist absolut entsetzlich», sagte eine Augenzeugin dem australischen Sender ABC. Die Tiere kämpften viele Stunden um ihr Überleben. «Sie sehen mich an, und ich kann ihnen einfach nicht helfen.»

Warum stranden Wale und Delfine?

Kleine Schwertwale, wissenschaftlich «Pseudorca crassidens» genannt, sind auch als Unechte Schwertwale bekannt. Sie erreichen eine Länge von durchschnittlich sechs Metern und sind damit eine der grössten Delfinarten der Welt. Sie ähneln den Grossen Schwertwalen oder Killerwalen (Orcas), sind aber einfarbig schwarz. Ihr Lebensraum sind grösstenteils besonders tiefe Gewässer – und sie stranden eher selten.

Gestrandete Delfine am Strand in der Nähe des Arthur River an der Westküste Tasmaniens, aufgenommen am 19. Februar 2025. Eine Gruppe von 157 falschen Schwertwalen wurde an der abgelegenen Küste gefunden, während Tierärzte zum Einsatz eilten.

Warum Meeressäuger an Land gespült werden, ist bis heute rätselhaft. Eine Theorie besagt, dass sich kranke oder verletzte Tiere verirren und die anderen ihnen im Rudel folgen. Wissenschaftler halten es auch für möglich, dass Wale durch akustische Umweltverschmutzung, etwa Sonargeräte von Schiffen, die Orientierung verlieren. Auch könnten sie bei der Jagd in flache Küstengewässer geraten, aus denen sie sich nicht mehr befreien können. Gerade in Australien, aber auch in Neuseeland kommt es immer wieder zu Massenstrandungen, oft handelt es sich dabei um Grindwale.

DPA/wy