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Gericht fällt überraschendes Urteil
Eine Schweizer Millionärin, ihr junger spanischer Freund und das verlorene Erbe

Rückansicht einer Frau, die an einem sonnigen Tag am Mittelmeerstrand von Calella spaziert.
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Es ist eine Geschichte, die einem Film entspringen könnte. Die spanische Zeitung «Las Provincias» berichtet am Mittwoch über eine verstorbene Schweizer Rentnerin, die vor drei Jahren nach Alicante zog. Die Millionärin möchte dort ihren Lebensabend verbringen. In der Hafenstadt lernt sie einen 40 Jahre jüngeren Spanier kennen. Die zwei gehen bald schon auf erste Dates, verbringen viel Zeit miteinander.

Sie sind noch nicht lange zusammen, als die Schweizerin freiwillig erklärt, ihn zum alleinigen Erben ihres Besitzes machen zu wollen. Gesagt, getan: Das Paar begibt sich eines Morgens zum Notar. Wie ihn das spanische Nachrichtenportal zitiert, wird dieser sofort stutzig. Der Fall scheint ihm klar zu sein: millionenschweres Erbe, 40 Jahre jüngerer Liebhaber, kurze Romanze. Er probiert, die Frau zu warnen. «Sehen Sie denn nicht, dass er sie ausnutzen möchte?», fragt er, als sie allein sind. Doch die Rentnerin reagiert überraschend gelassen. «Ich möchte seine Jugend ausnutzen», antwortet sie.

Noch am selben Nachmittag kehrt sie allein zum Notar zurück. Sie enterbt ihren Freund ohne sein Wissen.

Die Beziehung dauert fast drei Jahre, bis zum Tod der Schweizerin. Bei der Testamentsverlesung dann die Überraschung: Der Spanier ist im Nachlass mit keinem Wort erwähnt. Der komplette Besitz der Seniorin soll ihren Verwandten in der Schweiz übergeben werden.

Gericht in Alicante entscheidet zu seinen Gunsten

Doch er lässt das nicht auf sich sitzen und leitet rechtliche Schritte ein. Nicht, um das Erbe einzufordern – er fordert stattdessen finanzielle Entschädigung für die romantische Beziehung. Zahlen sollen dies die Erben der Schweizerin.

Ein Gericht in Alicante entschied nun zu seinen Gunsten. Für seine Zeit mit ihr soll er, ähnlich wie in einem Anstellungsverhältnis, entlöhnt werden. So erhält er mit einem Stundensatz von 8 Euro pro Stunde, basierend auf einer Arbeitszeit von acht Stunden an fünf Tagen pro Woche, 33’280 Euro für die fast dreijährige Beziehung. Zur Orientierung: In Spanien beträgt der Mindestlohn jährlich 14’208 Euro. Die zuständige Behörde in Alicante hat auf eine Anfrage betreffend weiteren Informationen noch nicht geantwortet.