Femizid im BaselbietGewissheit im Pratteler Tötungsdelikt: 70-Jähriger war der Täter
Ein Mann hat seine Partnerin (33) mit vier Schüssen getötet und sich danach selbst gerichtet. Das Verfahren wird wohl eingestellt.

Jetzt besteht traurige Gewissheit beim Tötungsdelikt vom 10. Februar an der Oberemattstrasse in Pratteln. Als die Baselbieter Polizei eine Frau und einen Mann tot auffand, ging sie bereits von einem Beziehungsdelikt aus. Nach den eingeleiteten Ermittlungen liefert die Staatsanwaltschaft nach zehn Tagen nun die Bestätigung: Mit «an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit» habe festgestellt werden können, dass es sich beim 70-jährigen Schweizer um den Täter handelt, der seine 33-jährige kamerunische Frau mit vier Schüssen tötete.
Aufgrund der Indizienlage geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Täter zunächst im Haus und später auch vor der Liegenschaft auf das Opfer schoss. Im Anschluss an seine Tat begab sich der Täter in den Wintergarten der Liegenschaft und nahm sich dort mit einem weiteren Schuss das Leben. Hinweise auf eine unbekannte, in das Delikt involvierte Drittperson liegen nicht vor.
Verfahren wird voraussichtlich eingestellt
Täter und Opfer führten eine Beziehung und lebten zum Tatzeitpunkt zusammen in einem Haus. In demselben Haus lebte auch ein Kleinkind. Dieses sei wohlauf und werde betreut.
«Die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft geht davon aus, dass das Tatmotiv auf Differenzen innerhalb der Beziehung zwischen dem Täter und dem Opfer zurückzuführen ist», hält die Stawa fest. Da beide Personen verstorben sind, könne diese Hypothese jedoch nicht abschliessend bestätigt werden. In solchen Fällen spricht man auch von Femizid.
Die vom Täter verwendete Pistole sei nicht auf ihn registriert gewesen – allerdings andere Schusswaffen. Diese wurden nicht verwendet.
Derzeit laufen noch letzte Untersuchungshandlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Nach Vorliegen der entsprechenden Ermittlungsergebnisse werde die Staatsanwaltschaft das Strafverfahren in Anwendung der Schweizerischen Strafprozessordnung voraussichtlich einstellen, da mit dem Tod des Täters ein sogenanntes «Prozesshindernis» aufgetreten ist.
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