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Fotografien zum Klimawandel
Das Klima, die Angst und wir

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Im Sommer 2023 erlebte der Schweizer Fotograf Fridolin Walcher in Westgrönland die urgewaltige Kraft des kalbenden Jakobshavngletschers: Bis zu 1000 Meter hohe Eisschollen brachen ab und stürzten tosend in den Fjord, nur um kurz darauf wieder aus dem Wasser herausgeschleudert zu werden. Ein Jahr später begegnete Walcher den Eiskolossen wieder, diesmal im offenen Meer. Wie Geister tauchten sie plötzlich aus dem dichten Nebel auf.

Der Jakobshavngletscher ist der am schnellsten fliessende Ausflussgletscher der Welt. Er sorgt heute für 4,5 Prozent des globalen Meerwasseranstiegs. «Wenn uns das Eis als Wasser begegnet, sitzen wir alle im selben Boot», sagt Walcher.

Seine Arbeit ist Teil der Basler Ausstellung «GRADwanderung», in der sich 14 Fotografinnen und Fotografen der Schweizer Agentur Lunax künstlerisch mit dem Klimawandel auseinandersetzen. Sie zeigen eindrücklich, wie unser Konsumverhalten, der Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen gesellschaftlichen Widersprüche die Umwelt bedrohen.

Benidorm, 27.4.2023 - Benidorm, betonierte Sehnsucht, Tourismus © Annette Boutellier / LUNAX
In «Vita ex Machina» zeigt Mattia Coda, wie in Senegal junge Garagisten Schrott wieder zu Autos machen.

Annette Boutellier etwa porträtiert die Betonbunker von Benidorm, einem ehemaligen Fischerdorf in Südspanien, das heute jährlich 10 Millionen Besuchende empfängt. Die Stadt mit der höchsten Hochhausdichte der Welt steht sinnbildlich für Kapitalismus und Grössenwahn.

Mattia Coda zeigt in seiner Reportage, wie jugendliche Garagisten in Senegal Fahrzeuge in ihre Kleinstteile zerlegen und wieder zum Leben erwecken. Ganz nah zu uns bringt das Thema Sabina Bobst mit ihrer Arbeit «Das Klima, die Angst und ich». Darin fotografiert sie mit einer Polaroid-Kamera Situationen, die Gedanken über den Klimawandel auslösen.

Sabina Bobst fotografierte Dinge, die Gedanken zum Klimawandel auslösen, etwa ein neues Kleid.

Ein neues Kleid kaufen – aber wo? Zu Hause ein Bad nehmen – darf man das noch? «Ich versuche die Angst durch Hoffnung und Handlung zu ersetzen», sagt sie. «Im Wissen darum, dass die Zukunft ungewiss ist und für uns alle bedrohlich bleibt.»

Ausstellung «GRADwanderung», BelleVue – Ort für Fotografie Basel, bis So, 22. Dezember, sowie von 4. bis 26. Januar, Öffnungszeiten: Sa und So, 11 bis 17 Uhr