Vision Pro ausprobiertErste Eindrücke von Apples Computer-Brille
Wir haben das futuristische und 3500 Franken teure Gadget aufgesetzt. Die vier wichtigsten Erkenntnisse im Video.
Seit letzter Woche kann man sich in den USA das neuste Apple-Gerät kaufen: eine Computer-Brille namens Vision Pro. In der Schweiz ist das futuristische Gadget noch nicht erhältlich. Aber manche Schweizer sind in die USA gereist und haben sich so eine Brille nach Hause geholt.
Bei einem von ihnen habe ich mir die Brille schon mal aufgesetzt und angeschaut. Als Erstes fällt auf, wie elegant die Brille und das Zubehör aussehen. Glas, Aluminium und ganz viel Textil lassen die Vision Pro deutlich weniger technisch erscheinen, als man es von der Konkurrenz gewohnt ist.
Was aber auch auffällt: Man muss die Brille sehr vorsichtig behandeln. Der magnetische Lichtschutz (siehe Video) hält nur leicht – wehe, man hebt die Vision Pro daran hoch! Reparieren lassen kann man sie nämlich erst in den USA.
Ohne Bildschirme geht es nicht
Vom Prinzip her funktioniert die Apple-Brille wie die Quest 3 von Konkurrent Meta (hier der Testbericht). Die Vision Pro ist eine komplett geschlossene Virtual-Reality-Brille. Die eigenen Augen sehen nur hochauflösende Mini-Displays. Damit man aber den Eindruck hat, man sehe seine Umwelt, filmen Kameras an der Aussenseite diese Umwelt.
Die Bildqualität ist so gut, dass man mit der Brille problemlos im Haus umherlaufen kann und auch nicht über liegengelassene Lego-Steine stolpert. Mit all der Technik sind solche Brillen aber auch keine Leichtgewichte. Die von Apple wiegt 600 bis 650 Gramm (die von Meta 515 Gramm).
Immer schön den Augen nach
Erstmals aufgesetzt, muss man die Apple-Brille auf die eigenen Augen trainieren. Man sieht einen Kreis mit bunten Punkten. Der Reihe nach muss man die Punkte anschauen und dabei irgendwo vor der Brille Daumen und Zeigefinger zusammentippen.
Danach sind die Augen – das wichtigste Bedienelement der Brille – vermessen, und es geht los. Nach etwa fünf Minuten habe ich den Dreh raus. Wenn ich eine App öffnen möchte, schaue ich sie einfach an und tippe die zwei Finger zusammen. Zack. Selbst kleinste Bedienelemente kann ich so entspannt vom Sofa aus auswählen.
Mist, verklickt!
Nur hin und wieder passiert es, dass ich mich verklicke. Etwa wenn direkt unter dem OK-Knopf ein Learn-More-Knopf ist. Da überliste ich mich selbst, indem meine Augen (trainiert auf schnelles Querlesen) schon bei «Learn More» sind, als ich mit dem Fingertippen fertig bin. Entsprechend kommt dann statt der gewünschten Funktion eine lange Erklärwebsite.
Was auch auffällt – gerade jemandem, der schon manche dieser Brillen testete –: wie ruhig und entspannt alles wirkt. Während gerade bei der Quest 3 von Meta hier und da mal etwas hüpft oder ruckelt, schweben bei Apple die Fenster alle souverän an der immer selben Stelle im Wohnzimmer. Egal ob man seine Notizen anschaut, eine Website oder einen Film.
Was bleibt vom ersten Anprobieren der Brille? Nun, Apple hat das Rad nicht neu erfunden, aber alles wirkt deutlich souveräner und durchdachter als bei der Konkurrenz – was man bei dem stolzen Preis auch erwarten darf.
Die entscheidende Frage bleibt aber vorerst unbeantwortet: Wozu braucht man diese Brille wirklich? Die Antwort wird sich erst in den nächsten Monaten herauskristallisieren.
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