Influencer beschuldigtZwei Frauen sagen, Andrew Tate habe sie gewürgt und vergewaltigt
Die Britinnen berichten von traumatischen Erlebnissen, weitere Frauen von ähnlichen Misshandlungen. Die BBC veröffentlicht Screenshots von Handy-Nachrichten.
Zwei britische Frauen berichteten in einem BBC-Interview von Vorfällen mit dem Social-Media-Influencer Andrew Tate, die mehr als zehn Jahre zurückliegen, als Tate nördlich von London, in Luton, lebte. So soll der heute 37-jährige Tate die Frauen vergewaltigt und gewürgt haben.
Eine der Frauen erzählte von einem übergriffigen Vorfall aus dem Jahre 2013, bei dem Tate sie gewaltsam angriff und vergewaltigte. In dem Interview beschrieb sie die Brutalität der Tat und die psychischen Auswirkungen, die sie erlebte.
So gab die Frau an, dass sie nach mehreren Dates mit Tate zu ihm nach Hause ging. Während eines Intimitätsversuchs habe der 1.90-Meter-Mann gesagt, dass er darüber nachdenke, sie zu vergewaltigen. Kurz darauf habe er sie gewaltsam am Hals gepackt, aufs Bett geworfen, gewürgt und vergewaltigt.
Andrew Tate: «Ich liebe es, dich zu vergewaltigen»
Nach dem Vorfall schickte Tate der Frau Nachrichten, in denen er seine Freude an der Tat und sexueller Gewalt äusserte. Die BBC veröffentlichte dazu Beweismaterial in Form eines Screenshots.
In einer Sprachnachricht bedauerte Tate, dass seine Misshandlung der Frau nicht gefiel, was ihn umso mehr anspräche. In einer weiteren Nachricht erklärte er: «Ich liebe es, dich zu vergewaltigen.» Zudem versuchte er, sein gewalttätiges Verhalten als Scherz darzustellen, indem er fragte, ob sie wirklich so beleidigt sei, dass er sie ein wenig gewürgt habe.
Im Jahr 2014 wandte sich Anna an die Polizei in Bedfordshire und meldete den Vorfall, woraufhin auch zwei weitere Frauen ähnliche Vorwürfe gegen Tate erhoben. Dies führte zu polizeilichen Ermittlungen. Im Jahr 2019 wurde eine Akte an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, jedoch wurde entschieden, dass die Beweise nicht ausreichten, um Anklage zu erheben. Als die BBC Tate um einen Kommentar zu den Anschuldigungen bat, verweigerte er eine Stellungnahme.
Andere Frau berichtet von Vergewaltigung, während sie bewusstlos war
In einem anderen Fall im selben Ort berichtet eine Frau über ähnliche Erfahrungen mit Andrew Tate, dem ehemaligen Kickboxer. Sie beschreibt, dass sie Tate vor zehn Jahren kennen gelernt habe und dass eine gute Chemie zwischen ihnen bestand – was zu einem «normalen One-Night-Stand» führte.
Einige Monate später traf sie Tate erneut, doch nun kam es zu einem Übergriff: Während sie intim wurden, habe Tate sie gewaltsam am Hals gefasst. Sie habe nach Luft gerungen und dann das Bewusstsein verloren. Als sie wieder zu sich kam, habe Tate weiterhin Geschlechtsverkehr mit ihr gehabt, was sie als Vergewaltigung beschreibt.
Am nächsten Morgen stellte sie fest, dass sie ein blutunterlaufenes Auge hatte, ein Zeichen, das in Fällen häuslicher Gewalt, insbesondere mit Strangulation, häufig vorkommt. Obschon die Frau ihre Erfahrungen als traumatisch und angsteinflössend beschreibt, entschied sie sich, nicht zur Polizei zu gehen – eine Entscheidung, die sie heute bedaure.
Insgesamt hat die BBC von fünf Frauen in Grossbritannien erfahren, die ähnliche Erfahrungen mit Tate gemacht haben, in denen sie behaupten, dass er sie beim Sex stranguliert habe. In einem Interview mit der BBC im Juni letzten Jahres wies Tate diese Vorwürfe entschieden zurück und behauptete, niemals ohne das Einverständnis einer Frau gehandelt zu haben.
Vorwürfe gegen die Tate-Brüder
Andrew und Tristan Tate stehen in Rumänien unter dem Verdacht des Menschenhandels und der sexuellen Ausbeutung von Frauen. Andrew Tate wird zudem der Vergewaltigung beschuldigt. Die Brüder bestreiten die Anschuldigungen. Sollten die Brüder für schuldig befunden werden, könnten sie mehr als zehn Jahre Gefängnis erwarten.
Während Andrew Tate unter Hausarrest steht, prüfen die Behörden weitere Vorwürfe, darunter den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen. Dies könnte die Situation der Brüder weiter verschärfen.
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