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Tausende Fälle pro Jahr
Alarmierender Anstieg sexueller Gewalt im Ostkongo

epaselect epa11625823 Internally displaced persons (IDPs) from Lushagala camp carry their belongings after fleeing their camp in Mugunga, North Kivu province, the Democratic Republic of the Congo, 26 September 2024. Fighting between the Wazalendo militia, or Patriots, and members of the Democratic Republic of the Congo army took place in the camp, injuring 21 and killing three others, according to a provisional report by a camp chief.  EPA/MARIE JEANNE MUNYERENKANA
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Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen und das Gesundheitsministerium der Demokratischen Republik Kongo haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Überlebende sexualisierter Gewalt behandelt als je zuvor. Die Zahlen für 2024 sind ebenfalls alarmierend, wie ein aktueller Bericht aus 17 Projekten in fünf Provinzen zeigt. Allein in der Provinz Nord-Kivu erhielten danach zwischen Januar und Mai 17.363 Überlebende eine Behandlung – bis 2022 waren es in den fünf Provinzen insgesamt jährlich etwa 10.000 Fälle pro Jahr gewesen.

In den allermeisten Fällen waren Frauen und Mädchen von sexueller Gewalt betroffen, so Christopher Mambula, Leiter der Programme von Ärzte ohne Grenzen für die Demokratische Republik Kongo. Zwei Drittel von ihnen hätten einen Angriff mit Waffengewalt erlebt, ein Zehntel der Opfer sei minderjährig. «Die Angriffe fanden in den Vertriebenencamps und umliegenden Gegenden statt, in denen die Betroffenen nach Holz oder Wasser suchten oder auf den Feldern arbeiteten.»

Seit dem vergangenen Jahr haben sich in Nord-Kivu die Kämpfe zwischen der Miliz M23 und kongolesischen Regierungstruppen sowie mit ihnen verbündeten Milizen intensiviert. Hunderttausende Menschen flohen aus ihren Dörfern in Lager rund um die Provinzhauptstadt Goma.

Weil es in den Lagern für Binnenflüchtlinge an Nahrung, Wasser und Erwerbsmöglichkeiten fehlt, müssen Frauen und Mädchen häufig auf der Suche nach Wasser und Feuerholz auf benachbarte Felder und Hügel der Gegend gehen, wo sich bewaffnete Gruppen aufhalten und es zu Übergriffen kommt, so der Bericht. Auch das Fehlen sanitärer Einrichtungen mache Frauen und Mädchen leichter angreifbar. Manche würden beim Versuch, ihre Familien zu unterstützen, Opfer sexueller Ausbeutung.

In dem Bericht sind nur die Fälle aufgeführt, in denen Opfer sexueller Gewalt medizinische oder psychologische Hilfe suchten. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer bei Betroffenen sexueller Gewalt aus, da viele Frauen und Mädchen aus Angst vor Stigmatisierung schweigen.

 

DPA/aeg