Umfassendes Corona-HilfspaketZwei Billionen Dollar – Fünf Fragen zum US-Konjunkturprogramm
Nach tagelangem Streit hat sich die US-Regierung auf ein Hilfspaket zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie geeinigt. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Was ist geplant?
Das Programm soll einen Umfang von zwei Billionen Dollar haben, also 2000 Milliarden Dollar. Das Konjunkturpaket soll unter anderem direkte Hilfszahlungen an die US-Steuerzahler umfassen. In einem Gesetzesentwurf ist laut dem US-Sender CNBC die Rede von einer Zahlung von 1200 Dollar pro US-Bürger, 2400 Dollar für ein Ehepaar und 500 Dollar je Kind. Ferner sind deutliche Verbesserungen bei der Arbeitslosenversicherung geplant, sie soll neu zum Beispiel auch für nicht klassische Angestellte gelten, wie etwa Uber-Fahrer. Darüber hinaus ist ein milliardenschweres Kreditprogramm für Unternehmen geplant. Und mehr Geld für Krankenhäuser.
Wie wird das finanziert?
Die USA können weitere Staatsanleihen begeben und sich so über den Kapitalmarkt mit frischem Geld versorgen. Die Nachfrage nach diesen Anleihen ist weiterhin ungebrochen. Indirekt könnte das dem Staat erlauben, weitere Anleihen zu begeben. Eine direkte Staatsfinanzierung ist unter den Notenbanken jedoch verpönt.
Können sich die USA das leisten?
Ja. Die USA sind zwar bereits mit 23,5 Billionen Dollar verschuldet, und das zwei Billionen Dollar schwere Paket würde diese Zahl weiter in die Höhe treiben. Das ist in absoluten Zahlen gemessen die höchste Verschuldung weltweit, allerdings sind die USA auch die grösste Volkswirtschaft der Welt. In Relation zur Wirtschaftsleistung sind andere Länder deutlich höher verschuldet – etwa Japan oder Griechenland. Zudem sind die Zinsen weiterhin sehr niedrig – es ist also günstig, sich weiter zu verschulden.
Was ist der Unterschied zum Programm in der Schweiz?
Zunächst einmal die schiere Grösse. Das Konjunkturpaket der Schweiz hat einen Umfang von über 40 Milliarden Franken. Zudem gibt es in der Schweiz keine direkte Unterstützung für Steuerzahler. Bei uns beschränken sich die Hilfen vor allem auf Kredite für Unternehmen, vereinfachte Kurzarbeit oder Hilfen für Selbstständige und temporär Angestellte.
Wie schlimm sind die USA überhaupt von Corona betroffen?
Mehr als 50’000 Menschen sind inzwischen an dem neuartigen Coronavirus erkrankt. Über 660 Todesfälle wurden registriert. Tausende Unternehmen mussten dichtmachen. Millionen wurden arbeitslos, und 100 Millionen Menschen – also fast ein Drittel der Bevölkerung – müssen zu Hause bleiben, um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen. Einige Experten befürchten, dass die USA nach Europa nun der nächste Krisenherd der Pandemie werden könnten.
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