Datenleck bei KantonalbankErpresser forderten Millionen von der ZKB – Täter in Haft
Kriminelle, darunter ein ehemaliger Angestellter, forderten mit mutmasslich gestohlenen Kundendaten Geld von der Zürcher Kantonalbank. Nun wurden sie verhaftet.
Ein Erpressungsversuch gegen die Zürcher Kantonalbank wurde laut einer Medienmitteilung mit der Festnahme der betreffenden Kriminellen beendet. Die mutmasslichen Täter befänden sich in Haft.
Die Zürcher Kantonalbank sah sich seit letztem Donnerstag mit einem Fall von Erpressung konfrontiert. Unbekannte hatten von der Bank drei Millionen Franken in Form von 61 Bitcoin gefordert, ansonsten werde man Namen von Bankkunden öffentlich machen.
Einer der Täter ist ein ehemaliger ZKB-Angestellter
«Die mutmasslichen Täter hatten seit letzter Woche versucht, die Zürcher Kantonalbank mit kriminell beschafften Daten zu erpressen», schreibt die ZKB. Hierbei hätte es sich um insgesamt 58 Datensätze von Kunden gehandelt, «die limitiert waren auf Name, interne Kundennummer und Geburtsdatum sowie bei 30 Kunden auch die Adresse». Diese Kunden seien von der ZKB bereits direkt kontaktiert worden.
In den letzten Tagen hat die Zürcher Kantonspolizei laut einem Communiqué vier Schweizer im Alter von 21 und 22 Jahren verhaftet. Sie seien der Staatsanwaltschaft II zugeführt worden. Bei einer Person, die sich in Untersuchungshaft befindet, handle es sich um einen ehemaligen ZKB-Mitarbeitenden, der die Bank im letzten Jahr verlassen habe, so die Bank.
Die Bank schaltete nach dem Eingang des Erpressungsschreibens die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Finma ein. Die Bitcoin hätten bis Freitagnacht, 6. September, überwiesen werden sollen. Zum Schutz der Bank und im langfristigen Interesse der Kundinnen und Kunden lasse man sich prinzipiell nicht erpressen, liess die ZKB verlauten.
«Es wurden keine Kundendaten veröffentlicht»
Im Zuge der Verhaftung sei das entsprechende Material von der Polizei bei den mutmasslichen Tätern sichergestellt worden. «Es wurden keine Kundendaten veröffentlicht», lässt die Bank verlauten. «Es sind keine weiteren Kundinnen und Kunden der ZKB betroffen.»
Die Zürcher Kantonalbank könne sowohl nach eigenen Tests und Analysen wie auch nach Tests und Analysen externer Spezialisten bestätigen, dass es sich «nicht um einen Cyberangriff mit Datenabfluss gehandelt hat und unsere Datenbanken und Systeme zu keiner Zeit kompromittiert waren». Kundengelder seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.
Aus Gründen der noch laufenden polizeilichen Arbeit könne und dürfe die Zürcher Kantonalbank «keine weiteren Auskünfte zu den mutmasslichen Tätern, zur Tat und/oder zur Erfassung der Täter geben». Die Kantonalbank dankt der Kantonspolizei und der Staatsanwaltschaft Zürich «für ihre hervorragende Arbeit».
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