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Meinung

Kommentar zum Wohnungsmarkt
Wir werden bald verdichtet wohnen

Des gabarits pour la construction d'habitations sont poses dans un champ le vendredi 2 decembre 2022 a Riaz pres de Bulle dans le district de la Gruyere. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
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Vor zehn Jahren ist das revidierte Raumplanungsgesetz in Kraft getreten, das die Schweiz zum verdichteten Bauen bringen will. Die jüngste Entwicklung geht jedoch gerade in die entgegengesetzte Richtung: Statt dass Häuser aufgestockt werden, entstehen eher neue Wohnungen auf der grünen Wiese. 

Zuverlässige schweizweite Daten gibt es nicht, denn in Baugesuchen wird noch nicht einheitlich erfasst, ob es sich um eine Verdichtung oder um ein Projekt in einer noch unbebauten Zone handelt. 

Was das Amt für Raumplanung in einer Studie allerdings feststellt: Je weniger Baulandreserven es in einer Gemeinde gibt, desto eher werden Häuser aufgestockt oder abgerissen und auf der alten Fläche neu und höher gebaut. 

Das liegt offenbar daran, dass Gemeinden mit viel ungenutztem Bauland oft restriktive Regeln für Aufstockungen haben. Das ist schade, denn der umweltfreundlichen Verdichtung sollte in jedem Fall der Vorrang gegeben werden –  mit ihr muss nicht gewartet werden, bis es keine andere Alternative mehr gibt. 

Es ist nur eine Frage der Zeit

In jedem Fall dürfte es keine Frage von zehn weiteren Jahren mehr sein, bis mit der gewünschten Binnenverdichtung in der Schweiz vorwärtsgemacht wird. Denn die Richtpläne der Kantone sind da, die Gemeinden setzten sie langsam aber sicher um. Ist eine Bauparzelle auf eine maximale Bauhöhe von vier statt zwei Stockwerken erst umgezont, steigt die Renditemöglichkeit – denen Investitionen folgen werden.

Zwei wichtige Fragen aber bleiben – und es wird Zeit, sie zu diskutieren: Was passiert mit den Mietpreisen? Eigentümerinnen von Bauland könnten darauf pochen, teurere neue Wohnungen zu erstellen, um ihren gestiegenen Bodenwert auszunutzen. Auch die zweite Frage ist brisant: Wie wird sich die Wohnqualität verändern? Im schlechteren Fall wird es eng und lärmig. Das Ziel muss sein, die Qualität zu steigern – durch smarte Ortsplanung und kürzere Arbeitswege.