CS-Studie zur WohnattraktivitätWo es sich in der Schweiz am günstigsten lebt
Tiefe Mieten und Steuern oder hohe Kinderzulagen: Wer in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Uri oder Glarus wohnt, spart Geld.
Familie Schmid wohnt mit ihren zwei Kindern in Liestal im Kanton Basel-Landschaft in einer 100 Quadratmeter grossen Mietwohnung. Herr Schmid pendelt jeden Tag mit dem ÖV zu seinem Arbeitsplatz in Basel und seine Frau arbeitet von zu Hause aus. So lebt die Beispielfamilie, die sich die Credit Suisse (CS) für ihre Studie zur «finanziellen Wohnattraktivität» in der Schweiz ausgedacht hat.
Um festzustellen, wo es sich am günstigsten lebt, haben die Ökonomen der Grossbank für über 120’000 Beispielhaushalte in jeder Gemeinde der Schweiz das frei verfügbare Einkommen berechnet. Und dies dann in Relation zu Wohnkosten sowie Steuerbelastung und anderen Abgaben in den Kantonen gesetzt. Mit dem Ergebnis: Im Kanton Appenzell Innerrhoden lebt es sich für einen Durchschnittshaushalt am günstigsten. Gefolgt von den Kantonen Uri, Glarus, Schaffhausen und Jura.
Wenig überraschend sind die Wohn- und Lebenshaltungskosten in den Städten am höchsten. So fallen auch die Kantone Genf, Basel-Stadt, Waadt sowie Zürich, Basel-Landschaft oder Zug unter jene, in denen die finanzielle Wohnattraktivität laut den Studienautoren am tiefsten ist – hohe Mieten und Immobilienpreise sowie hohe obligatorische Abgaben verteuern das Leben.
Familie Schmid profitiert durch ihre zwei Kinder von Familienzulagen, Kinderbetreuungskosten und familienspezifischen Steuerparametern wie Kinderabzügen. Diese sind regional unterschiedlich. Die Analyse der CS-Ökonomen zeigt, dass Familien mit Kindern im interkantonalen Vergleich im Kanton Wallis unter dem Strich die günstigsten Lebensbedingungen finden.
Umzug kann sich lohnen
Für das Ehepaar Schmid aus Liestal ist das Wohnen und Leben im Kanton Basel-Landschaft im Vergleich also teuer. Zusammen erzielen sie ein Bruttoeinkommen von 80’000 Franken. Zudem verfügt das Ehepaar über ein erspartes Vermögen von 50’000 Franken. Mit den Familienzulagen und dem Vermögensertrag steigt ihr Haushaltseinkommen im Jahr auf rund 86’000 Franken. Nach Abzug aller obligatorischen Abgaben beträgt das verfügbare Einkommen der Familie 58’700 Franken. Und nach Berücksichtigung der Miete, der Neben- und Elektrizitätskosten sowie der ÖV-Abonnementskosten bleibt der Familie ein Betrag von 29’400 Franken zur freien Verfügung übrig.
Da lohnt sich ein Umzug in den Kanton Aargau, in dem die Mieten günstiger und die Krankenkassenprämien tiefer sind. So spart die Familie Schmid fast 9000 Franken ein – und ihr frei verfügbares Einkommen erhöht sich um 30 Prozent.
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