Ticker zur Medienkonferenz der SP«Die Politik hält sich nicht an ein Drehbuch. So auch heute» | SP-Spitze hält sich bedeckt zu eigenen Ambitionen
Die Sozialdemokraten wollen im September den Fahrplan für die Nachfolge von Alain Berset festlegen. Mit einem Angriff der Grünen rechnen sie nicht.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Das Wichtigste in eKürze:
Bundesrat Alain Berset hat seinen Rücktritt per Ende Jahr verkündet.
Seit 14.45 Uhr äussert sich die Parteispitze der SP vor den Medien zum weiteren Vorgehen der Partei.
Wer wird neuer Bundesrat? Das sind die Favoriten für die Berset-Nachfolge
Ende der Medienkonferenz
Die Medienkonferenz ist zu Ende. Besten Dank für Ihr Interesse.
Frage: Wie reagiert die SP-Spitze, wenn die Grünen für den Bundesrat kandidieren?
«Wir gehen davon aus, dass das Versprechen der Grünen, den SP-Sitz nicht anzugreifen, Bestand haben wird», antwortet Mattea Meyer. «Wir alle wissen, dass wir nur gemeinsam stärker werden können. Die Grünen haben immer gesagt, dass sie die SP nicht angreifen werden.»
Auf eine Nachfrage, ob die Grünen einen Anspruch auf einen Sitz im Bundesrat haben, sagt die SP-Co-Präsidentin: «Sicher ist, dass FDP und SVP übervertreten sind.»
Frage: Wird die SP-Spitze selbst kandidieren?
Cédric Wermuth sprach während seines Statements französisch. War dies bereits ein Zeichen für eine mögliche Kandidatur, möchte ein Journalist wissen. «Nein», antwortet Wermuth. Er habe auch früher bei Medienkonferenzen Französisch gesprochen.
«Wir hatten alle drei noch gar keine Zeit, über eine Bundesratskandidatur nachzudenken», antwortet Nordmann.
Frage: Inwiefern nützt Bersets Rücktritt der Partei im Wahljahr?
«Der Rücktritt ist eine persönliche Entscheidung von Alain Berset», antwortet Wermuth. Man habe sich «keine parteipolitischen Überlegungen» gemacht.
«Zentral ist, dass wir im Herbst nach den Wahlen ein Gremium unter der Bundeshauskuppel haben, in dem wir gestärkt sind», sagt Wermuth.
Frage: Wann wurde die SP-Spitze über den Rücktritt von Berset informiert?
«Wir wurden vom Bundesrat Alain Berset in den letzten Tagen über seinen Rücktritt informiert», sagt SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer.
Frage: Wird ein Deutschschweizer Bundesratskandidat der SP?
Nun beginnt die Fragerunde. «Die Ausgangslage ist jetzt eine völlig andere als bei den Bundesratswahlen im Dezember», sagt SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer und erinnert daran, dass im vergangenen Herbst nur wenige Wochen Zeit war, um eine geeignete Bundesratskandidatin zu finden. «Wir sind jetzt sechs Monate von den Wahlen entfernt. Es ist eine Gesamterneuerungswahl. Die Fraktion wird ein neues Fraktionspräsidium wählen. Es stehen noch sehr viele Fragen offen, die erst nach den Gesamterneuerungswahlen klar sein werden.»
Die Frage, wer es auf das Ticket schaffen wird, obliege der Fraktion, so Meyer.
Zum Thema:
Das sind die Favoriten für die Berset-Nachfolge
Bundesratssitz: Grünliberale greifen SP an – was machen die Grünen?
SP will Fahrplan für Berset-Nachfolge im September festlegen
Für die Findung der Nachfolge von Alain Berset will die SP erst im September einen Fahrplan festlegen. SP-Co-Präsident Cédric Wermuth sagt dazu: «Es wird heute keine Beschlüsse geben, weder von der Parteileitung noch von der Leitung der Fraktion. Alles weitere, das Fristen, Kandidaturen und so weiter angeht, werde noch besprochen.»
Feststehen soll der Zeitplan nämlich, sobald das Fraktionspräsidium neu besetzt ist. Die neue Fraktionsleitung werde zusammen mit der Fraktion Reglemente, Zeitplan und Eckwerte festlegen, sagte der noch amtierende Fraktionspräsident und Nationalrat Roger Nordmann zitieren. (SDA)
Wermuth hebt fünf Punkte hervor
Nun spricht Cédric Wermuth. «Ich versichere Ihnen, dass es nicht unsere Absicht, alle paar Wochen oder Monate eine Pressekonferenz zu unserer Personalpolitik zu machen», sagt er. Auch er danke aber Berset «herzlich für seinen Einsatz für die Partei und das Land.»
Berset habe in seiner Amtszeit viele wichtige Aufgaben übernommen, so Wermuth. Er werde nicht alle Meilensteine und Erfolge des Bundesrats auflisten, «sonst wären wir morgen Abend noch hier». Fünf Punkte möchte er jedoch hervorheben: Die Gleichstellung, die Gesundheitspolitik, Sozialpolitik, der Kampf gegen die Corona-Pandemie und die Kulturpolitik.
Meyer: «Wir haben viel Verständnis dafür, dass er sagt, jetzt ist Schluss»
Meyer spricht anschliessend über die Zeit von Alain Berset als Teil der Landesregierung. Berset sei ein erfolgreicher Bundesrat gewesen. Er habe sich immer für die ärmsten Menschen in der Schweiz eingesetzt. «Wir haben viel Verständnis dafür, dass er sagt, jetzt ist Schluss. Gleichzeitig bedauern wir seinen Rücktritt sehr», sagt sie.
Meyer: Politik hält sich nicht an ein Drehbuch
Dann übernimmt Mattea Meyer das Wort. «Wir haben langsam Übung darin, dass die Politik sich nicht an ein Drehbuch hält. So auch heute», sagt sie. Meyer habe gemeinsam mit Bundesrat Alain Berset mehrere Abstimmungskämpfe bewältigt – nicht immer auf der gleichen Seite, aber immer mit Respekt füreinander.
Nordmann spricht von «improvisierter Pressekonferenz»
Die Medienkonferenz beginnt. Roger Normann eröffnet die «improvisierte Pressekonferenz». Den Rücktritt auf Ende Jahr nehme die Parteispitze zum Anlass, eine Bilanz zu ziehen über die Amtszeiten von Alain Berset.
Die SP-Parteispitze tritt vor die Medien
Nach dem Rücktritt von Bundesrat Alain Berset äussert sich die SP-Parteispitze um 14.45 Uhr vor den Medien zu ihrem weiteren Vorgehen. Dabei treten folgende Personen vor die Medien:
SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer
SP-Co-Präsident Cédric Wermuth
Roger Nordmann, Fraktionschef der SP
Fehler gefunden?Jetzt melden.