Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

AboKindesentführungen in China
Wie Li Jingwei seine Mutter wiederfand

Immer und immer wieder hat er in den vergangenen Jahren das Dorf gemalt, in dem er aufgewachsen ist: Das Entführungsopfer Li Jingwei.  
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Seinen richtigen Namen kannte Li Jingwei nicht. Er wusste auch nicht, wie alt er war und wo genau er geboren wurde. Er erinnerte sich nur an das Dorf. An die Häuser, die dort standen, die Sandpiste, die sich durch den Ort zog. Er erinnerte sich an die Berge, den Bambuswald und den Teich neben dem Haus seiner Eltern. Immer und immer wieder hat er in den vergangenen Jahren das Dorf gemalt. Die Erinnerungen eines Viereinhalbjährigen, verdichtet in einer Landkarte.

1989 hatte ihn ein Nachbar weggelockt, er solle sich die Autos ansehen, die gerade vorgefahren waren, damals eine Seltenheit in China. Der Mann packte ihn und brachte ihn hinter einen Hügel zu einer Strasse, dort warteten vier weitere Entführer auf Fahrrädern. Sie setzten ihn auf eines der Räder und fuhren weg. Li weinte. «Zwei Stunden, nachdem sie mich mitgenommen hatten, wurde mir klar, dass ich nicht mehr zurückkehren würde», erzählt er im Gespräch. «Das Einzige, was ich tun konnte, war, zu versuchen, mich so oft und so intensiv wie möglich daran zu erinnern, wie meine Eltern aussahen.» Seine einzige Hoffnung.

Um diesen Artikel vollständig lesen zu können, benötigen Sie ein Abo.

Abo abschliessenBereits registriert oder Abonnent:in?Login