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Geldblog: Optimales Depot
Wie diversifiziert man richtig?

Dünnes Depot, grosses Risiko: Einige wenige Einzelpositionen genügen nicht zur Diversifikation.
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Ich besitze mit Novartis, UBS, Orell Füssli, Wasserwerke Zug und Zuger Kantonalbank fünf Einzelpositionen. Mein Kundenberater hat mich darauf hingewiesen, dass es sinnvoll ist, eine Diversifikation anzustreben und vorgeschlagen, den ZugerKB Fonds – Aktien Schweiz (CHF) zu kaufen. Was halten Sie von diesem Fonds? Könnte als Alternative auch ein ETF infrage kommen? Leserfrage von C.W.

Ich gebe Ihrem Bankberater Recht, dass Ihre Diversifikation ungenügend ist. Mit den fünf Einzelpositionen tragen Sie ein Klumpenrisiko. Eine Diversifikation wäre tatsächlich angezeigt. Einfach möglich ist dies mit Anlagefonds. Der Ihnen von Ihrem Bankberater vorgeschlagene ZugerKB Fonds – Aktien Schweiz (CHF) ist ein reiner Aktienfonds, der aktiv verwaltet wird. Zu den grössten Positionen des Vehikels zählen die Partners Group, die Schweizer Schwergewichte Roche, Nestle und Novartis, die UBS, Swiss Re, Lonza, Sika, aber auch kleinere Titel wie Temenos Group und VAT Group. Dank diesen Übergewichtungen konnte etwa im letzten Jahr eine bessere Performance als der Swiss Market Index als Ganzes erzielt werden.

Ob dies auch in Zukunft gelingt, ist keineswegs sicher. Ein Nachteil sind aus meiner Sicht die hohen Gebühren. Mit einer Gesamtkostenkennziffer Total Expense Ratio TER von 1,31 Prozent zählt der ZugerKB Fonds – Aktien Schweiz (CHF) zu den teureren Fonds. Diese Gebühren sind nur gerechtfertigt, wenn es dem aktiv geführten Fonds auch in Zukunft tatsächlich gelingt, besser als der Gesamtmarkt mit Indices wie SPI oder SMI abzuschneiden, denn hohe Gebühren fressen einen Teil der Rendite weg. Dazu kommt: Diese Gebühren werden auch belastet, wenn ein Fonds in einem Jahr mal schlecht läuft.

Sie müssten auch international bei den Aktien und auch auf andere Anlageklassen wie Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien diversifizieren.

Weniger Gebühren zahlen würden Sie mit einem Exchange Traded Fund ETF, nach dem Sie ebenfalls gefragt haben und der beispielsweise an den Swiss Market Index oder den breiteren Swiss Performance Index gekoppelt wäre. Ein Beispiel dafür ist der UBS ETF (CH) SMI (CHF) A-dis mit einer tiefen TER von 0,21 Prozent oder der iShares Core SPI (CH) mit einer TER von nur 0,1 Prozent. Der Nachteil bei diesen Instrumenten ist, dass Sie damit anders als mit einem aktiv geführten Fonds keine Überperformance erreichen können. Sie können lediglich den gewählten Index abdecken, zahlen dafür aber weniger Gebühren. Günstig fahren Sie auch mit Indexfonds der verschiedenen Schweizer Fondsanbieter. Ein Beispiel für den Schweizer Markt ist der Swisscanto (CH) Index Equity Fund Large Caps Switzerland FA CHF mit einer ebenfalls geringen TER von 0,19 Prozent.

Mit all diesen Produkten können Sie zu tiefen Kosten diversifizieren und den Schweizer Markt recht gut abdecken. Allerdings tragen Sie selbst dann noch ein Klumpenrisiko. Denn Sie setzen nur auf den Schweizer Markt. Sie müssten auch international bei den Aktien und auch auf andere Anlageklassen wie Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien diversifizieren, zumal Sie wie ich Ihren Angaben entnehme auch eine hohe Cash-Position halten, die keinen Zins bringt und nach Abzug der Teuerung eine Negativperformance aufweist. Auch dafür könnten Sie problemlos aktiv oder passiv verwaltete Fonds nutzen.

Wenn Sie schon breiter diversifizieren wollen, wozu ich Ihnen rate, würde ich mich nicht nur allein auf die Schweiz beschränken, sondern Ihr Depot auch global und auf andere Anlageklassen besser diversifizieren. Lassen Sie sich von Ihrem Bankberater dafür entsprechende Vorschläge geben. Falls Sie Wert auf tiefe Gebühren legen, können Sie auch da in Ergänzung zu einem Schweizer Aktienfonds einen ETF oder passiv verwaltete Indexfonds nutzen. Der Swisscanto (CH) Index Equity Fund World ex CH FA CHF beispielsweise deckt mit einer TER von 0,3 Prozent gleich das Aktiensegment weltweit ab, schliesst aber den Schweizer Aktienmarkt bewusst aus. Diesen hätten Sie ja aber bereits mit einem Schweizer Aktienfonds genügend abgedeckt.

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