Wetter in der SchweizEhemalige Hurrikans erreichen Europa
Spätestens am Donnerstag regnet es wohl wieder. Mit ein Grund dafür ist, dass derzeit so viel los ist in der Atmosphäre.
- Hurrikan Kirk zieht von den Antillen in Richtung Nordosten über den Atlantik.
- Er wird sich laut Prognosen in ein Tiefdruckgebiet integrieren, das in Europa für Regen sorgt.
- Die meteorologische Komplexität erschwert die Vorhersage von Niederschlagsmengen.
- Gegensätze in der Atmosphäre begünstigen derzeit starke Sturmtiefs über Europa.
Die teilweise starken Regenfälle dieser Woche gingen unter anderem auf einen Hurrikan zurück: Der Tropensturm Isaac zog über den Atlantik kommend Richtung Irland, wo er sich im Verlauf der Woche in ein bestehendes Tiefdruckgebiet integrierte. Jetzt passiert dasselbe mit einem Hurrikan, der den Namen eines Raumschiffkapitäns aus «Star Trek» trägt: Kirk.
Dabei kann man nicht davon sprechen, dass ein ehemaliger Hurrikan auf Europa trifft, aber die aktuelle Wetterlage wird von ihm beeinflusst. Die Komplexität dieses Geschehens führt dazu, dass Prognosen für die kommenden Tage für Meteorologinnen und Meteorologen stark erschwert werden.
Am schwierigsten ist es, vorherzusagen, wie viel Niederschlag es geben wird. Bei Isaac war es so, dass er grosse Mengen an Feuchtigkeit mit sich führte. Dasselbe wird auch mit Kirk der Fall sein:
Voraussichtlich am kommenden Donnerstag sollte man wegen Kirk eine Regenjacke einpacken, schreibt SRF Meteo. Dann nämlich wird sich der ehemalige Hurrikan in ein Tiefdruckgebiet umgewandelt haben, dessen Front Regen und vermutlich auch Wind mit sich bringt.
Kirk steuert auf Frankreich zu
Kirk befand sich am Mittwoch über dem Atlantik, wo er sich zu einem Sturm der Kategorie 3 verstärkte. Auf den Leeward-Inseln in den Antillen in der südlichen Karibik rechnete das US-Hurrikanzentrum mit Sturmfluten. Kirk zog weiter Richtung Bermuda und drehte sich ab in Richtung Nordosten. Am Freitag zog er laut der US-Wetterbehörde NOAA mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h über den Atlantik.
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Die Luft des ehemaligen Tropensturms wird Simulationen zufolge am kommenden Mittwoch auf Frankreich und Südengland treffen.
Bereits in der letzten Septemberwoche hatte ein kräftiges Tiefdruckgebiet für intensive Regenfälle auf der Alpennordseite gesorgt.
In der Atmosphäre ist viel los
Wer die aktuelle Wetterlage verstehen will, muss sie global betrachten: Die Temperaturen sind Meteorologen zufolge zwar hoch, aber nicht rekordverdächtig. Dennoch ist die Lage aussergewöhnlich, und zwar, weil sich derzeit so vieles abspielt über dem Nordatlantik.
Ein riesiges Hochdruckgebiet hat sich in der laufenden Woche immer weiter ausgebreitet. Schliesslich füllte es den gesamten Raum zwischen der westafrikanischen Küste und den Azoren.
Als ob das nicht genug wäre, kommt kalte Polarluft dazu, die auf milde Luft aus den Subtropen trifft. Diese Gegensätze begünstigen die Bildung von kräftigen Sturmtiefs, die vor allem im Winterhalbjahr das Wetter in Europa massgeblich prägen.
In den vergangenen Wochen kam es mehrfach dazu, dass Polarluft in Richtung Süden strömte, woraufhin sich grosse Tiefdruckgebiete bildeten, die dann weiter Richtung Europa zogen. Die Folge waren Regen, Wind und frühe Schneefälle in der Schweiz.
Die USA kommen derweil auch nach dem verheerenden Sturm Helene nicht zur Ruhe: Florida bereitet sich auf den Tropensturm Milton vor. Gouverneur Ron DeSantis rief am Samstag in 35 Bezirken den Notstand aus. Der Nationale Wetterdienst rechnet damit, dass Milton, der sich derzeit im Golf von Mexiko befindet, Richtung Florida zieht und sich zu einem «grösseren Hurrikan» entwickeln wird.
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