LiveTicker zum Waldbrand im WallisArmee verlängert Katastrophenhilfe | Feuerwehrleute aus der ganzen Schweiz helfen beim Löscheinsatz
Die Hitze hat Europa fest im Griff. Im Oberwallis wütet ein Waldbrand. Wir berichten laufend.

Das Wichtigste in Kürze
Oberhalb der Walliser Gemeinde Bitsch ist ein heftiger Waldbrand ausgebrochen. Die Löscharbeiten dauern seit einer Woche an.
Ein Ende der Löscharbeiten ist trotz Fortschritten nicht absehbar.
Laut den Behörden konnten die evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner des Weilers Oberried wegen des Waldbrands ob Bitsch/Ried-Mörel am Sonntag in ihre Häuser zurückkehren.
Die Helikopterfirma Air Zermatt hat ihre Rückzugsdrohung vom Waldbrand mit Sicherheitsüberlegungen begründet. (Lesen Sie dazu auch: Warum die Armee-Helis im Kampf gegen das Feuer blockiert waren)
Extreme Hitze im Atlantik birgt Gefahr von Extremwetter
Zwei Extreme beunruhigen die Wissenschaft: Rekordtemperaturen im Nordatlantik und Rekordschrumpfen der Meereisausdehnung in der Antarktis. In Europa drohen Expertenteams zufolge wegen der hohen Wassertemperaturen im Nordatlantik verstärkt Extremwetterereignisse. Der Nordatlantik sei einer der wichtigsten Treiber extremer Wetterlagen, sowohl in Europa als auch an der Ostküste Nordamerikas, erklärte der Chef der Klimabeobachtung bei der Weltwetterorganisation (WMO), Omar Baddour, am Montag in Genf. Mit solch teils extremen Temperaturen steige die Gefahr von Starkregen-Ereignissen und Hurrikans.
Die Oberflächentemperaturen im Nordatlantik lagen laut den WMO-Daten im Juni 0,9 Grad über dem langjährigen Durchschnitt, im Nordosten (von Irland bis Nordspanien) sogar 1,36 Grad. Vor Irland gab es im Juni Hitzewellen im Meer mit bis fünf Grad höheren Temperaturen als im Durchschnitt vergangener Jahre, ehe die Temperatur wieder zurückging. (SDA)
Heisser Tag wohl auch im Rhone- und Rheintal
Der Dienstag habe in Sachen Wetter einige Spezialitäten in petto, schreibt Meteonews im aktuellen Blog. Der 11. Juli würde mit einem ungestörten Sonnenaufgang beginnen, tagsüber gehe es mit viel blauem Himmel weiter. «Die Luftmasse ist aussergewöhnlich warm, die Nullgradgrenze liegt in Höhen um 4500 Meter. Die Sonne treibt die Temperaturen rasch in die Höhe, am Nachmittag wird sie von auffrischendem Südwestwind respektive etwas Föhn in den Alpen dabei unterstützt», heisst es weiter.
Es wird mit Höchstwerten um 35 Grand, an gewissen Orten sogar mit noch höheren Temperaturen gerechnet. «Dabei liegen im Rhonetal im Wallis sowie im Churer Rheintal sogar 37 Grad drin. In der Region Genf mit dem Südwestwind sind sogar bis zu 38 Grad möglich«, vermutet Meteonews.
Morgen wird also der heisseste Tag der Woche, denn vom Nordwesten her nähert sich bereits eine Kaltfront. «Die Mischung aus energiegeladener Luft und der Labilisierung im Vorfeld der Front lässt für morgen Abend und die Nacht auf Mittwoch eine turbulente und dynamische Entwicklung befürchten.» Es bestehe also Unwetterpotential. Regengüsse und Gewitter würden sich auch am Mittwoch gang und gäbe sein.

Hagel im Kanton Solothurn
Die neue Woche ist auch, was eben für den Sommer typisch ist, mit Gewittern inklusive Hagel gestartet. So wurde der Raum Solothurn mit Regen und Hagel eingedeckt, wie nachstehender Tweet von MeteoNews zeigt.
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Empfehlungen des BAG bei Hitze
Gemäss dem Naturgefahrenportal des Bundes besteht ein erhebliches Risiko für Kreislaufbeschwerden und körperliches Unwohlsein. Diese Warnung der Stufe 3 gilt vorerst bis und mit Dienstag. Das BAG empfiehlt bei anhaltender Hitze folgendes:
Hitzewarnungen beachten
Risikopersonen schützen
Körper kühl halten, genügend Flüssigkeit zu sich nehmen
Sorgen Sie für ein kühles Zuhause
Unterwegs die pralle Sonne meiden, Haut und Kopf bedecken, Sonnenschutzmittel mit ausreichend Sonnenschutzfaktor auftragen

Wichtig ist noch zu wissen, dass «in städtischen Gebieten die nächtlichen Temperaturen infolge der langsameren und weniger ausgeprägten Wärmeabstrahlung um einige Grade höher sein können», erklärt der Bund. Die relative Luftfeuchtigkeit pendle während der Hitzewelle zwischen 30 und 50 Prozent. Während der Nacht seien die Werte jeweils leicht höher.
Am Dienstagabend soll eine aktive Kaltfront die Hitzewelle in der ganzen Schweiz beenden, wobei der genaue zeitliche Ablauf noch unsicher ist.
Unter naturgefahren.ch wird die aktuelle Lage der Naturgerfahren in der Schweiz beschrieben.

2022 starben fast 500 Menschen an Folgen der Hitze
In der Schweiz starben im letzten Jahr fast 500 Personen an den Folgen der Hitze. Es handelte sich um den zweithöchsten Wert seit der Jahrtausendwende. Der Negativ-Rekord von 2003 wurde hingegen deutlich verpasst, wie aus einem am Montag publizierten Bericht des Bundesamt für Umwelt (Bafu) hervorgeht. Damals starben mit rund 1400 Menschen fast dreimal so viele Personen wie 2022. Ein Grund dafür könnte laut Bafu sein, dass es 2022 auf der Alpennordseite weniger Tropennächte gab als 2003.
Bereits vor einer Woche veröffentlichte die Universität Bern eine Untersuchung zu den Hitzetoten. Aufgrund methodischer Unterschiede berechnete die Uni Bern etwas mehr als 600 Hitzetote. Der menschengemachte Klimawandel sei für rund 60 Prozent dieser Todesfälle verantwortlich, teilte die Universität mit.
Das Jahr 2022 war laut Bafu in der Schweiz das wärmste und sonnenreichste Jahr seit Messbeginn 1864. Während die Durchschnittstemperatur der Jahre 1991 bis 2020 demnach bei 5,8 Grad lag, kletterte sie 2022 auf 7,4 Grad. (SDA)
Nach der Hitzewelle kommen die Gewitter
Morgen Dienstag also wird es sonnig und schwülheiss. Wie weiter unten beschrieben, werden Temperaturen von 35 Grad und drüber erwartet.
MeteoSchweiz verkündet aber bereits die Wetteränderung. Auf die Hitze am Dienstag folgt die Nässe. «Im Laufe des Nachmittags zunehmend Quellwolken und in der Folge aus Westen verbreitet aufkommende Schauer und teils heftige Gewitter mit Sturmböen und Hagel», lautet die Prognose der Wetterstation des Bundes.

Tropische Werte in der Nacht auf heute
Lange Zeit blieb es in der Nacht auf heute sehr warm. Dank Gewittern seien aber die Temperaturen gesunken, schreibt SRF Meteo. In leicht erhöhten Lagen aber wurden über 20 Grad gemessen, beispielsweise in Rehetobel AR mit 23 Grad. (fal)
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Regen und Sonne am Montag
Nach einigen Gewittern und Regengüssen wird es heute in der Deutschschweiz recht sonnig und schwülheiss. Erneut kann es aber zu starken Regenfällen oder Gewittern kommen, vor allem in den Bergen sprich zentralen und östlichen Alpen, wie SRF Meteo prognostiziert. Am Nachmittag werden in den Niederungen Temperaturen von 29 bis 33 Grad erwartet.
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Am Sonntag wurde die 35-Grad-Grenze am Flughafen in Kloten geknackt
Am Sonntag kletterten die Temperaturen auf dem Flughafen Zürich auf 35,2 Grad, wie SRF Meteo tweetet. Laut MeteoNews Schweiz war es der bisher heisseste Tag des Jahres. Im Hitzesommer 2003 waren lokal 37 Grad auf dem Airport gemessen worden. (fal)
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MeteoSchweiz: Selten werden 35 Grad überschritten
Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz hat in seinem Bulletin vom Samstag schon einmal darauf hingewiesen, dass in diesen Tagen Höchstwerte bis 35 Grad im Land möglich werden. Andere Wetter? gehen an gewissen Orten gar von 37 Grad aus.
Dass hierzulande die Temperaturen auf 35 Grad klettern, ist sehr selten. «Höchstwerte um 35 Grad kamen im letzten Jahrhundert überall in der Schweiz einem Extremereignis gleich. Selbst in Basel und in Genf, wo schweizweit oft die höchsten Temperaturen verzeichnet werden, waren Höchsttemperaturen von 35 Grad und mehr Mangelware», schreibt der Bund. Es sei vorgekommen, dass selbst in diesen beiden Städten 35 Grad während 15 bis 20 Jahren nicht erreicht worden seien. Allerdings: Ab dem Jahr 2001 seien 35 Grad und mehr in Genf und Basel häufiger und in kürzeren Zeitabständen festgestellt worden.
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Eine Ausnahme bildete aber gemäss Statistik das Jahr 2003 – und zwar zwischen dem 4. bis 13. August. Dabei herrschte in Frankreich eine grosse Hitzewelle, von die auch die Schweiz betroffen wurde. «Der Höhenrücken sorgte für Subsidenz, was die Luft stark erwärmte und abtrocknete. Zudem waren damals die Böden stark ausgetrocknet, was hohe Tagesmaxima der Lufttemperatur ebenfalls förderte, So kam es, dass damals in Basel und Genf an zehn aufeinander folgenden Tagen Tageshöchsttemperaturen von 35 Grad und mehr gemessen wurden. Üblicherweise konnten zwischen 1901 und 2000 10 Tage mit Höchstwerten über 35 Grad nicht einmal während eines ganzen Jahrzehntes aufgezeichnet werden», blickt MeteoSchweiz zurück.
Kaum Tagesmaxima von über 35 Grad in Zürich oder Lugano
Dass es in der Schweiz doch gravierende Unterschiede diesbezüglich geben kann, zeigen die Werte von Zürich oder Lugano. In Zürich hat das Thermometer laut MeteoSchweiz im 20. Jahrhundert nur an 5 Tagen mehr als 35 Grad angezeigt, nämlich 1921, zweimal 1947 und zweimal 1983.
Nicht viel anders sieht es in Lugano aus. Dort wurde im vergangenen Jahrhundert 35 Grad erstmals am 23. Juli 1945 überschritten und dann noch zweimal im Juli 1983. Mit anderen Worten, in Lugano wurden zwischen 1901 und 2000 gerade einmal an 3 Tagen 35 Grad erreicht oder überschritten.
Deshalb kommt MeteoSchweiz zum Schluss, dass Tagesmaxima von mehr als 35 Grad in vielen Gebieten des Landes auch heute noch selten auftreten.

Was macht der Klimawandel mit Bern?
Und in Bern? Die «Berner Zeitung» schrieb vor rund einem Jahr, dass in der Normperiode von 1991 bis 2020 die Jahreshöchsttemperatur in der Hauptstadt des Landes durchschnittlich 32,6 Grad betragen habe. Am 19. Juli 2022 wurden in Bern 35,1 Grad gemeldet, im Jahr 2003 in Zollikofen bei Bern waren gar 36,8 Grad gemessen worden.
Ein Experte des Bundes erklärte im letzten Sommer dieser Redaktion: «Ohne globalen Klimaschutz wird die Zahl der Hitzetage in Bern in Zukunft um ein Vielfaches steigen. Dabei erfolgt das Überschreiten der 30-Grad-Marke oft an aufeinanderfolgenden Tagen, was zu einem generellen Anstieg von Hitzewellen in tieferen Lagen führt. Diese werden mit dem Klimawandel häufiger vorkommen, intensiver sein und länger dauern.»
SDA/Redaktion Tamedia
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