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Geldblog: Altersvorsorge optimieren
Wer Vorsorgelücken schliesst, gewinnt!

Steuerersparnis: Auch wenn das PK-Geld später wieder versteuert werden muss, zahlt sich eine Einzahlung aus.
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Ich bin knapp 40 Jahre alt und angestellt in meiner eigenen Firma. Ich habe nach Abzug meiner eisernen Reserve und des Geldes, das ich für private Projekte ausgeben möchte, circa 100'000 Franken, für die ich keine konkreten Pläne habe. Das Sparpotenzial in der Säule 3a nutze ich bereits aus. In der Pensionskasse habe ich noch ein grosses Einkaufspotenzial von 80'000 Franken. Ich habe selten 100 Prozent gearbeitet. Nun frage ich mich, was ich mit dem Geld am besten mache.

Natürlich bieten sich Einzahlungen in die PK an, auch um Steuern zu sparen. Andererseits ist das Geld auf diese Weise stark gebunden. Was wären meine Alternativen? Ich habe keine tiefgreifenden Kenntnisse des Finanzmarktes und möchte auch keine Lösungen, die mir viel Aufwand nervlich und zeitlich bescheren. Das von der Bank vorgeschlagene Produkt UBS Vitainvest Fonds halte ich aber für relativ teuer. Leserfrage von L.U.

Bei dem Ihnen von Ihren Bank vorgeschlagenen Produkt handelt es sich um verschiedene Strategiefonds, die von der UBS unter dem Namen Vitainvest geführt werden und bei denen man sein Geld mit unterschiedlicher Gewichtung der wichtigen Anlageklassen wie Aktien und Obligationen breit diversifiziert anlegen kann. Die aktiv geführten Fonds dieser Gruppe sind mit Gesamtkosten zwischen 1,3 und 1,7 Prozent tatsächlich recht teuer. Als Alternative könnten Sie aus der gleichen Fondsgruppe auch ein passiv geführtes Produkt wählen. Hier liegen die Gebühren tiefer. Wie bei den aktiv geführten Vitainvest-Fonds tragen Sie allerdings auch da ein mehr oder weniger grosses Anlagerisiko.

Allerdings würde ich nicht die ganzen 100'000 Franken nur in einen einzigen Fonds investieren. Zwar erreichen Sie mit dem Fonds durchaus eine gute Diversifikation bezüglich der Anlageklassen und eingesetzten Wertschriften. Aber mit einem einzigen Fonds tragen Sie dennoch ein Klumpenrisiko: Wenn dieser einmal nicht gut läuft, was durchaus vorkommen kann, schlägt dies gleich auf Ihr gesamtes angelegtes Geld durch. Ich würde mir daher von der Bank noch weitere Fonds vorschlagen lassen.

In der Praxis sieht man oft, dass Firmeninhaber ihre Altersvorsorge vernachlässigen, weil sie meist viel Geld in die Firma stecken und Gewinne nicht herausnehmen.

Unabhängig davon würde ich in Ihrer Situation wohl eher eine freiwillige Einzahlung in die Pensionskasse vorziehen, zumal Sie mir schreiben, dass Sie noch erhebliche Lücken in Ihrer 2. Säule aufweisen, da Sie früher oft in Teilzeit gearbeitet hatten. Es stimmt, dass das Geld, das Sie in die Pensionskasse einzahlen, lange gebunden ist und nur in Sonderfällen – etwa für den Kauf von selbst genutztem Wohneigentum – vorzeitig bezogen werden kann. Wenn Sie das Geld langfristig nicht brauchen, ist es aus meiner Sicht aber gut investiert. Erstens übernimmt die Pensionskasse für Sie die Anlage, zweitens stärken Sie mit diesem Schritt Ihre Altersvorsorge und drittens können Sie mit diesem Schritt noch im Erwerbsleben einiges an Steuern einsparen.

Wenn Sie beispielsweise 40'000 Franken noch in diesem Jahr und weitere 40'000 Franken im nächsten Jahr freiwillig in Ihre Pensionskasse einzahlen, sparen Sie gleich zweimal einiges an Steuern. Wie viel dies auf Ihre Steuerrechnung ausmacht, können Sie sich ausrechnen lassen. Zwar müssen Sie das Geld später beim Bezug auch versteuern. Dann aber separat vom übrigen Einkommen und zu einem reduzieren Satz. Unter dem Strich bleibt eine gute Steuerersparnis.

Noch wichtiger als dieser Aspekt scheint mir aber die Stärkung der Altersvorsorge: Ihren Angaben entnehme ich, dass Sie eine eigene Firma haben. In der Praxis sieht man oft, dass Firmeninhaber ihre Altersvorsorge vernachlässigen, weil sie meist viel Geld in die Firma stecken und Gewinne nicht herausnehmen. Das hilft zwar der Firma, kann aber dazu führen, dass man später im Alter mit einer schwachen Altersvorsorge dasteht. Vor diesem Hintergrund empfehle ich Ihnen, diesen Aspekt mit Vorsorgeexperten Ihrer Bank oder Versicherung zu prüfen und allenfalls eine Vorsorgeplanung zu erstellen. Dann sehen Sie auch schnell, was Ihnen die freiwillige Einzahlung in die Pensionskasse konkret bringen würde.