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Euro 2021: Rüdiger sorgt für Aufregung
Wenn aus einem Knabbern plötzlich ein Biss wird

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Es ist der Aufreger der Partie, die gemessen am Potenzial der deutschen und französischen Spieler eher mau verlief. «Bissattacke! Deutschland-Star Rüdiger schnappt zu», schreibt die österreichische Gratiszeitung «Heute» nach dem 1:0-Sieg des EM-Favoriten Frankreich. Und die «Hamburger Morgenpost» fragt: «Droht jetzt eine Sperre?

Es geht um den Vorfall, der sich kurz vor der Pause ereignet. Verteidiger Antonio Rüdiger, im Berliner Problemviertel Neukölln gross geworden, macht das, was er vor der Partie ankündigte, als er sagte: «Man muss auch eklig sein, nicht immer nur lieb, lieb, lieb und spielerisch schön. Gegen solche Spieler musst du Zeichen setzen.»

Ein solcher Spieler ist Pogba, diese schlaksige und doch so elegante Nummer 6 der Franzosen. Rüdiger deckt in der erwähnten Szene Pogba eng und aufsässig. Eklig eben. Der 28-jährige Verteidiger von Chelsea senkt seinen Kopf, macht sich mit den Zähnen am Rücken seines Gegners zu schaffen. Pogba schreit kurz auf, beschwert sich beim Linienrichter. Dann geht es weiter.

Keine Karte – Pogba sagt: «Es ist besser so»

Rüdiger selbst fürchtet keine Bestrafung, die Aktion tut ihm aber leid: «Da darf ich mit dem Mund nicht so an seinen Rücken hingehen – gar keine Frage – das sieht unglücklich aus.» Die Unparteiischen ahndeten das Vorgehen nicht. «Im Spiel sagte der Schiedsrichter noch zu mir, dass er mich bestraft hätte, wenn es für ihn eine Tätlichkeit gewesen wäre», meint Rüdiger.

Pogba befand nach dem Spiel: «Wir sind Freunde. Das war nichts Grosses. Ich denke, Sie haben die Fernsehbilder gesehen, das ist alles vorbei, das gehört der Vergangenheit an.» Und: «Er hat keine Karte erhalten, und ich denke, dass es so besser ist. Ich will nicht, dass er deswegen gesperrt wird. Am Ende des Spiels haben wir uns umarmt, und das wars.»

Die Leute sollten sich ein Vorbild am gelassenen Franzosen nehmen, der in dieser Partie sowieso alle überragte. Stattdessen regiert wie so oft in diesen Zeiten die Aufregung. Netzpolizisten überbieten sich in den sozialen Medien, ja, es lassen sich tatsächlich Leute finden, die für Rüdiger dieselbe Sperre fordern wie für Luis Suarez. Zur Erinnerung: Der uruguayische Stürmerstar hatte an der WM 2014 Giorgio Chiellini in die Schulter gebissen. Und wurde danach für neun Partien gesperrt.

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Suarez biss damals tatsächlich zu, die Spuren beim Italiener waren gut sichtbar. Bei Rüdiger ist hingegen höchstens ein Knabbern erkennbar. Der «Guardian» bringt es humorvoll auf den Punkt, wenn er schreibt, man könne Rüdiger verstehen. Weil ein Pogba in dieser Form eine Art leckere, fussballerische Substanz darstelle. «It was quite delicious.»

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dpa/dwu