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Euro 2021
Ja, der Titel geht über Frankreich

Der Unglücksrabe: Mats Hummels' Eigentor entscheidet das Spitzenspiel zwischen Frankreich und Deutschland.

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Acht Minuten erhalten sie noch oben drauf. Die Deutschen tun, was sie schon zuvor fast 90 Minuten lang getan haben: Sie suchen den Weg in den Strafraum der Franzosen. Aber sie finden und finden ihn nicht.

Und als sie in der 97. Minute tatsächlich mal drin sind, bringen sie bloss eine Mischung aus Schuss und Flanke zustande. Gleich darauf steht fest: Das erste Treffen zweier grosser Fussballnationen an dieser EM geht an Frankreich.

Joachim Löw ist seit 2006 Deutschlands Trainer, 2014 hat er das Team zum Weltmeistertitel geführt. Aber in seiner Heimat hat man sich nach der vermasselten WM 2018 und dem folgenden, wenig überzeugenden Neuaufbau dazu entschlossen, seine Amtszeit nach dieser EM-Endrunde zu beurteilen.

Löw spürt das natürlich. Und ist darum vor seiner letzten Endrunde mit den Deutschen über seinen Schatten gesprungen: Er holte die verbannten Thomas Müller und Mats Hummels zurück in den Schoss der Familie.

Ironie der Geschichte, dass es dann ausgerechnet einer der beiden Rückkehrer ist, der an diesem Abend das einzige Tor erzielt. Es ist Hummels, der eigentlich die deutsche Abwehr stabilisieren soll. Er trifft in der 20. Minute per Schienbein ins eigene Tor.

Der schlafende Löwe

Ähnlich ungelenk wie Hummels’ missglückte Abwehr wirkt zunächst das gesamte Spiel der Deutschen. Sie haben zwar mehr Ballbesitz. Aber wissen gegen die im Zentrum massiert stehenden Franzosen nicht genau, was sie damit anfangen sollen. Das wird nach der Pause zwar etwas besser. Deutschland bringt Energie ins Spiel, Engagement. Das reicht aber bloss für zwei Abschlüsse durch Serge Gnabry in der besten Phase rund um die 55. Minute.

Die Franzosen dagegen wirken ein wenig wie ein Löwe auf einem warmen Stein. Leicht desinteressiert dreinblickend, aber durchaus bereit zuzubeissen, sollte sich die Gelegenheit dazu ergeben. Es sind immer nur kleine Sequenzen, in denen sie zeigen, welch eine unglaubliche Klasse in ihrer Mannschaft steckt.

Schade bloss, dass Frankreich so selten Lust hat, aktiv am Spiel teilzunehmen. Dreimal zeigt das Team nach der Pause, wie scheinbar mühelos es sich durch die deutschen Reihen spielen kann. Zweimal werden Frankreich Tore durch Kylian Mbappé und Karim Benzema wegen Abseitspositionen aberkannt. Einmal trifft Adrien Rabiot allein vor Manuel Neuer den Aussenpfosten.

Es sind nur kurze Andeutungen der Qualität. Aber sie reichen, um zu zeigen: Ja, der Titel wird in diesem Jahr über den amtierenden Weltmeister gehen.

98'

Und aus sechs Nachspielminuten werden acht, aber auch das ändert nichts an der Tatsache, dass Frankreich hier die drei Punkte mitnimmt. Es war ein Spiel ohne grosses Spektakel, Hummels entschied es früh mit seinem Eigentor. Die Deutschen waren in mehreren Phasen des Spiels überlegen, machten Druck, hatten aber nicht die ganz grossen Chancen.

Und Frankreich? Pragmatisch zum Sieg könnte man sagen. Wobei es auch hätte deutlicher sein können: Weil Mbappé zweimal im Abseits steht, stehts am Ende nicht 3:0, sondern eben 1:0. In Kürze finden Sie hier einen ausführlichen Matchbericht. Bis dahin: einen ganz schönen Abend & bis bald!

96'

Die letzte Minute läuft. Volland flankt in die Mitte, das aber reichlich hoch und so kommt keiner an den Ball. Das wird wohl nichts mehr.

95'

Es will aber nicht bei den Deutschen. Sané rutscht aus und Kimmich schenkt Dembélé einen Einwurf in der eigenen Platzhälfte.

94'

Das ist jetzt irgendwie speziell. Der zentrale Mittelfeldspieler Rabiot geht, für ihn kommt Flügel Dembélé. Auch eine spannende Version, um eine Führung über die Zeit zu retten.

93'

Was ich Ihnen verschweigen habe: Can ist jetzt doch noch gekommen. Gündogan ist raus.

90'

Geht hier noch etwas? Die Deutschen greifen an, machen Druck. Aber so richtig zwingend sind sie eben auch nicht. Auch nicht zwingend: dass Rabiot gerade jetzt von Krämpfen geplagt wird. Kimpembe hilft ihm auf, doch der Juve-Spieler setzt sich wieder. Guter Effort immerhin von Kimpembe.

89'

Jetzt geht auch Benzema, der eines Tores beraubt wurde. Für ihn kommt ein weiterer Bayer: Tolisso.

88'

All-in bei Jogi Löw. Stürmer Volland kommt für Verteidiger Gosens. Den Deutschen rennt die Zeit davon.

85'

Pogba wieder einmal mit dem Zauberfuss und dem Ball in den Lauf von Mbappé. Der PSG-Stürmer legt quer auf Benzema, der das vermeintliche 2:0 erzielt. Vermeintlich, weil Mbappé wieder einmal dort ist, wo er nicht sein sollte: im Abseits.

81'

Von Granit Xhaka sagt man ja immer, er bestimmte den Rhythmus eines Spiels. Ein grosses Vorbild muss dabei Pogba sein. Wenn er will, geht es schnell. Wenn er nicht so mag, eher gemächlich.

80'

So, Mbappé bekommt jetzt gerade so richtig Lust, dribbelt Rüdiger aus. Die Flanke aber landet bei einem Gegner. Und Gnabry fragt sich draussen: Warum genau hat man mich hier für Werner rausgenommen? Der Chelsea-Spieler mit einem komischen Fehlpass ins Leere.

77'

Wie imposant war das denn! Mbappé startet etwa 20 Meter nach Hummels und sprintet dann mal eben wie Usain Bolt 2009 in Berlin. Am Ende rangeln die beiden im Zweikampf, einer will Penalty, der andere nicht und der Schiedsrichter schon gar nicht.

76'

Ich will den Franzosen nicht unterstellen, dass sie mauern würden, immerhin haben sie ein Offside-Tor und einen Pfostenschuss auf der Haben-Seite der zweiten Halbzeit. Das ist schon mehr als Deutschland. Aber sie machen jetzt gerade nicht mehr so viel für dieses Spiel. Magerkost wäre wohl übertrieben, Rohkost vielleicht?

74'

Das war jetzt etwas viel Info, darum hier ein kleines Schmankerl des Kylian Mbappé:

72'

Und Emre Can schliesst sich den beiden offenbar gleich an. Dies aber mehr, weil Ginter offenbar nicht mehr weitermachen kann. Aber er will es halt so sehr. Also, Werner für Gnabry, Sané für Havertz und Can dann doch zurück dorthin, wo er herkam: auf die Bank.

71'

Jogi Löw mag das auch nicht mehr so recht mitansehen und stellt zur Einschüchterung mal Werner und Sané an die Seitenlinie.

69'

Ist das nennenswert? Angesichts der Umstände wohl schon. Rüdigers Kopfball fliegt in hohem Bogen in Lloris' Hände.

66'

Kein Wechsel bis jetzt. Das bedeutet auch, dass Benzema noch da ist. Dem ist bisher (ausser der schönen Ballannahme ganz früh im Spiel) gar nichts gelungen. Dafür schiesst Mbappé hier ein richtig schönes Tor. Blöderweise stand er im Abseits.

63'

Das ist alles sehr diszipliniert hier, von beiden Teams. Frankreich ist gerade der, der im Ausgang als Fahrer bestimmt worden ist. Dabei, aber nicht gerade der Tonangeber.

60'

Das muss jetzt ganz schön gerüttelt haben in Pavards Kopf. Der Bayern-Verteidiger sieht auch ganz schön benommen aus und Gosens verblüffenderweise keine Gelbe Karte.