Weltsynode im VatikanPriesterinnen und Diakoninnen? Frage bleibt offen
In Rom ist die Weltsynode zu Ende gegangen. Konkrete Beschlüsse für Reformen gibt es nicht. Der Papst bittet um Zeit.
Ohne Aussicht auf konkrete Reformen sind die Beratungen der katholischen Weltsynode zu Ende gegangen. Bei dem Treffen von mehr als 360 Bischöfen, anderen Geistlichen und Katholiken ohne kirchliches Amt im Vatikan wurde nach fast vier Wochen eine Erklärung verabschiedet, die in vielen Punkten vage blieb. Die Hoffnung, dass es unter Papst Franziskus jetzt zu wesentlichen Veränderungen kommen könnte, wurde enttäuscht. Weltweit gibt es etwa 1,4 Milliarden Katholiken.
Die 45-seitige Erklärung wurde am Abend von der Synode mit grosser Mehrheit angenommen. Franziskus liess offen, welche Empfehlungen daraus übernommen werden und in welcher Form. «Es braucht jetzt Zeit, um zu Entscheidungen zu gelangen, die die ganze Kirche betreffen», sagte der Pontifex in einer abschliessenden Bemerkung. Der 87-Jährige hat in der katholischen Kirche in allen Fragen das letzte Wort.
Frauen im Diakonat: «Frage bleibt offen»
Bereits vor Beginn der Synode hatte Franziskus zu verschiedenen Streitpunkten insgesamt zehn Arbeitsgruppen eingerichtet. Dazu gehört auch die Frage, ob Frauen in der katholischen Kirche künftig zu Diakoninnen geweiht werden dürfen, wie dies viele Kirchenvertreter fordern. Der Papst hat deutlich gemacht, dass er persönlich die Zeit noch nicht für reif hält.
Zu den Missbrauchsskandalen, die die Kirche seit Jahren erschüttern, heisst es in der Erklärung, dies habe «unsägliches und oft anhaltendes Leid über Opfer und Überlebende gebracht». Die Kirche müsse «demütig um Vergebung bitten» und sich bemühen, das verloren gegangene Vertrauen wiederherzustellen.
Zum Diakonat der Frau heiss es in dem Abschlussdokument: «Die Frage des Zugangs von Frauen zum Diakonat bleibt offen.»
DPA/oli
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