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Rettung der Winzer
Frankreich vernichtet Wein im Wert von 200 Millionen Euro

Weil der Weinkonsum zurückgeht, wird französischer Wein im Wert von 200 Millionen Euro vernichtet. 
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Die französische Regierung hat die Vernichtung von überschüssigem Wein für 200 Millionen Euro angekündigt. Frankreich werde einen zu diesem Zweck bereitgestellten EU-Fonds von 160 Millionen Euro um 40 Millionen Euro aufstocken, sagte Landwirtschaftsminister Marc Fesneau am Freitag. Die Nachfrage nach Wein war stark zurückgegangen, was zu einer massiven Überproduktion führte. Die Weinvernichtung soll nun die Preise stabilisieren und französische Weinbauern retten.

«Wir produzieren zu viel, und der Verkaufspreis liegt unter dem Produktionspreis, so dass wir Geld verlieren», sagte Jean-Philippe Granier vom Verband der Weinerzeuger der Region Languedoc. Auch in der Produktionsregion der Bordeaux-Weine steckt nach Angaben des örtlichen Winzerverbandes jeder dritte Betrieb in finanziellen Schwierigkeiten.

Auch in der Schweiz geht der Weinkonsum zurück

Langfristig ist schon länger sowohl ein Trend zu geringerem Alkoholkonsum als auch zu Konsumverschiebungen hin zu mehr Bier zu beobachten. Die Weinbranche litt ausserdem besonders stark unter der Corona-Pandemie und der grossflächigen Schliessungen im Gastronomie-Bereich. Hinzu kommen nun die Energiekrise und die hohe Inflation – Haushalte verlieren dadurch an Kaufkraft und verzichten am ehesten auf nicht essenzielle Produkte wie Wein.

Nach Angaben der EU-Kommission ist der Weinkonsum in diesem Jahr in Italien um sieben Prozent, in Spanien um zehn Prozent, in Frankreich um 15 Prozent, in Deutschland um 22 Prozent und in Portugal um 34 Prozent zurückgegangen. Die Produktion hingegen stieg um vier Prozent. Auch in der Schweiz ging der Weinkonsum im letzten Jahr zurück. Laut dem Bundesamt für Landwirtschaft betrug der Weinkonsum im Jahr 2022 rund 237 Millionen Liter. Das sind 18 Millionen Liter weniger als im Vorjahr. 

Im Juni kündigte die Brüsseler Behörde Soforthilfen für den Sektor an, darunter Geld für die Vernichtung von Überproduktionen. Der Alkohol aus vernichtetem Wein kann an Unternehmen zur Verwendung in Produkten wie Handdesinfektionsmitteln, Reinigungsmitteln oder Parfüm verkauft werden.

AFP/lif