Weidmann macht weniger Umsatz
Die Technologiegruppe Weidmann (früher Wicor) in Rapperswil-Jona verzeichnete im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr einen leichten Umsatzrückgang. Das Betriebsergebnis reduzierte sich ebenfalls leicht.
![Der Umsatz von Weidmann ging 2017 um 2 Prozent auf 367 Millionen Franken zurück.](https://cdn.unitycms.io/images/FsvmRcu74X_8XvkTK4DYMS.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=zV27iGa06c0)
Nach einem finanziell erfolgreichen Jahr 2016 muss die Rapperswiler Technologiegruppe Weidmann für das Jahr 2017 einen Dämpfer hinnehmen. Wie das Unternehmen mitteilt, ging der Umsatz um 2 Prozent auf 367 Millionen Franken zurück.
Der Unternehmensbereich Electrical Technology profitierte in Nordamerika von der starken Nachfrage nach Verteiltransformatoren und damit nach Isolationsmaterialien und erweiterte seinen Marktanteil. Da in China im Vergleich zu den Vorjahren deutlich weniger Infrastrukturgrossprojekte vergeben wurden, ging der Umsatz im Bereich Leistungstransformatoren etwas zurück, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Wegen des schwierigen Umfeldes in China musste der Konzern im März dieses Jahres die Entlassung von rund einem Dutzend Mitarbeitern bekannt geben.
Beweis angetreten
Technologieseitig war das Jahr deutlich erfolgreicher: Mit der Weidmann-Isolationslösung für den ersten je produzierten und getesteten 1100-Kilovolt-DC-Transformator von Siemens habe man den Beweis für die Marktführerschaft abgelegt. Zur Unterstützung der Entwicklung neuartiger Monitore für die Zustandserfassung von Transformatoren wurden die Geschäftsaktivitäten und Mitarbeitenden der ehemaligen Optocon AG in Dresden übernommen.
Für den neu geschaffenen Bereich Fiber Technology stand das Jahr 2017 neben den Markt- und Entwicklungsaktivitäten im Zeichen des Baus des Naturfaserwerks in Rapperswil. Die selbst konzipierte Pilotanlage zur industriellen Produktion sogenannt mikrofibrillierter Cellulose (MFC) wird im Frühsommer 2018 ihren Betrieb aufnehmen. Verschiedene Entwicklungsprojekte mit zukünftigen Kunden in den Bereichen Spezialpapiere, Verpackungen oder Energiespeichersysteme sowie in der Kosmetik würden vielversprechend verlaufen, gibt Weidmann sich optimistisch.
Handlungsbedarf gibt es dafür in anderen Teilen der Firma. Im Medizinbereich braucht es laut der Mitteilung mehr Innovation, um das ursprüngliche Geschäft am Laufen zu halten. Der Unternehmensbereich Medical Technology habe dank erfolgreich angelaufenem Neugeschäft vor allem im Bereich In-vitro-Diagnostik und Pharma sowie einem stärkeren Projektgeschäft temporäre Nachfrageschwankungen beim Seriengeschäft weitgehend ausgleichen können. Die Akquise neuer Kundenbeziehungen und Projektaufträge entwickle sich planmässig und werde auch dem neuen Produktionsstandort in Saltillo (Mexiko) zugutekommen.
Trotz Umsatzrückgang im vergangenen Jahr: Mittel- und langfristig zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Die Wachstums- und Entwicklungsaussichten der Gruppe seien – auch als Folge des stetig zunehmenden Bedarfs nach Elektrizität – ungebrochen gut. Kurzfristig sind im grössten Unternehmensbereich Electrical Technology die steigenden Rohmaterialkosten (Cellulose) und die weiterhin zurückhaltende Vergabe von Infrastrukturgrossprojekten in China Grund für eine geplante Geschäftsentwicklung auf Vorjahresniveau.
Rücktritt im Verwaltungsrat
An der Generalversammlung vom 27. April verzichtete Dr. Rudolf Huber, Verwaltungsrat seit 2006, aufgrund einer neuen Unternehmensführungsaufgabe im Ausland auf eine Wiederwahl. Eine Ersatzwahl wird an der Generalversammlung 2019 stattfinden. Per Generalversammlungsbeschluss wurde zudem der Name der Holdinggesellschaft und damit auch der Gruppe von Wicor (was für «Weidmann International Corporation» steht) auf Weidmann Holding AG respektive Weidmann-Gruppe geändert.
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