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Corona-Medienkonferenz
«… dann stehen wir in drei Wochen am gleichen Ort wie Österreich heute»

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  • Patrick Mathys sagt zu Beginn der Medienkonferenz: «Die Lage ist aus Sicht des BAG als kritisch einzustufen.»

  • Die Entwicklung in der Schweiz sei vergleichbar mit jener in Österreich, sagt Taskforce-Chefin Tanja Stadler.

  • Mitte Dezember könnte die Schweiz bei den Fallzahlen am gleichen Ort stehen, wie Österreich heute.

  • Was die Spitaleinweisungen angehe, sei die Lage in der Schweiz um fünf Wochen verzögert im Vergleich mit Österreich.

  • Momentan sind 160 Intensivbetten von Covid-Patienten belegt. Bei 300 Intensivplätzen mit Covid-Patienten, wird eine Triage nötig.

  • Bleibe die Dynamik gleich, werde es im Dezember in der Schweiz so weit sein.

  • «Kurzfristig reichen Impfungen nicht aus, um den Anstieg der Fallzahlen zu bremsen», sagt Stadler. Man müsse konsequent in Innenräumen Maske tragen.

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Internationales Forscherteam – Schnelles Boostern würde die Covid-Welle brechen

Journalist der «Financial Times» – Der britische Reporter ist erstaunt über den Schweizer Corona-Sonderweg

Zusammenhang zwischen Impfrate und Ansteckungen

Patrick Mathys zeigt den Zusammenhang zwischen Impfrate und Inzidenzen in den Kantonen auf. In den Kantonen in der Zentral- und Ostschweiz, die am wenigsten durchgeimpft seien, sei das Infektionsgeschehen am höchsten. Das zeige, dass die Impfung nicht nur gegen schwere Verläufe und Hospitalisationen nütze sondern auch die Ansteckungen reduzieren.

Zum Thema:

Warum Corona in der Deutschschweiz viel stärker wütet als in der Romandie und im Tessin

«Lage sehr ungünstig»

Patrick Mathys beginnt mit einem Überblick über die aktuelle epidmiologische Lage. «Sie ist sehr ungünstig», so Mathys. Die Zahlen verdoppeln sich alle zwei Wochen. Der Negativtrend werde sich in den kommenden Tagen und Wochen fortsetzen. «Wir sehen eine Tendenz zu einer weiteren Verschlechterung», sagte Mathys. Alle wesentlichen Parameter – Fallzahlen, Hospitalisationen, R-Wert, Positivitätsrate – zeigten in die falsche Richtung.

Die Lage in den Kantonen sei sehr unterschiedlich. Im Kanton Tessin sei die Situation etwas sechs Mal besser als im Kanton Nidwalden am anderen Ende der Skala. Das Infektionsgeschehen bleibe in der Zentral- und Ostschweiz am grössten. Am stärksten betroffen sind die jungen Alterskategorien.

Der Zuwachs bei den Spitaleinweisungen sei vergleichbar mit jenem bei den Fallzahlen. Die Zahl der Covid-Patienten auf der Intensivstationen nehme zu. Die Gesamtauslastung liege zwar noch bei 70 Prozent. Der Anteil von Covid-Patienten nehme aber stetig zu. In der kommenden Woche könnten bereits wieder über 200 Schwererkrankte auf Intensivstationen liegen.

Der Reproduktionswert liege immer noch über 1,3. Die Lage dürfte sich in den kommenden Wochen weiter verschlechtern. «Die Lage ist aus Sicht des BAG als kritisch einzustufen.»

Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewaeltigung und internationale Zusammenarbeit, Bundesamt fuer Gesundheit BAG, spricht an einem Point de Presse zur Covid 19 Situation, am Dienstag, 26. Oktober 2021, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)

An der heutigen Pressekonferenz nehmen folgende Fachleute des Bundes teil:

  • Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG

  • Tanja Stadler, Präsidentin Covid-Task-Force

  • Aglaé Tardin, Genfer Kantonsärztin

Übersicht zu möglichen Massnahmen

Noch wartet der Bundesrat mit landesweiten Verschärfungen – doch einigen Kantonen geht das zu langsam. Sie diskutieren strengere Massnahmen. Im Vordergrund stehen die Schulen, 3G-Pflicht und Booster-Impfungen.

Wo stehen wir beim Booster?

Mit raschen Auffrischimpfungen in allen Alterskategorien könnte die Schweiz ihre schlechte Impfquote kompensieren. Die Booster verhindern nicht nur schwere Verläufe und eine Überlastung des Gesundheitswesens, sondern senken auch die Ansteckungszahlen. Das zeigen Berechnungen eines internationalen Forschungsteams.

Swissmedic hat den Impfstoff von Pfizer/Biontech als Booster für Personen über 16 Jahre zugelassen. Was heisst das nun für die Auffrischimpfung? Die Antworten auf die drängendsten Fragen.

Financial-Times-Reporter über den Schweizer Corona-Weg

Der britische Reporter Sam Jones ist erstaunt über den Schweizer Corona-Sonderweg. Die Schweiz habe lange viel gelassener auf Covid reagiert als seine Heimat, findet der Korrespondent der «Financial Times» in Zürich. Doch jetzt komme die Wende. Lesen Sie hier sein Essay auf deutsch oder im englischen Original.

«Ich dachte damals, ein wenig mehr Druck wäre vielleicht nicht schlecht»: Sam Jones von der «Financial Times» über seine Zeit in Zürich.

Verschärfungen in den Kantonen

Der Kanton Baselland hat Ende letzter Woche die Zertifikatspflicht für Besuchende und Mitarbeitende in Pflegeheimen oder Spitälern eingeführt, ab Mittwoch zieht der Kanton Basel-Stadt nach.

In stark betroffenen Regionen des Kantons Graubünden gilt die Maskenpflicht ab der dritten Primarschulklasse, teilweise werden Schüler neu wöchentlich zwei Mal getestet. Ab Mittwoch müssen im Kanton Basel-Stadt Kinder ab der fünften Primarschulklasse im ganzen Kanton wieder eine Maske tragen (lesen Sie auch: Diese Corona-Massnahmen können die Kantone jetzt beschliessen).

Die Kantone Luzern und Zürich sehen derzeit keinen Grund für weitere Verschärfungen der geltenden Massnahmen. Die Lage werde laufend beurteilt.

Forderung nach landesweiten Massnahmen

Im Kanton Schaffhausen sind ebenfalls keine Verschärfungen geplant. Gesundheitsdirektor Walter Vogelsanger plädierte in einem Interview mit den «Schaffhauser Nachrichten» für ein koordiniertes landesweites Vorgehen.

Im Kanton Solothurn werden derzeit Verschärfungen diskutiert. Der Kanton Zug beobachtet die Situation, und zwar mit «grosser Sorge». Verschiedene verschärfende Massnahmen würden vorbereitet.

Das Aargauer Gesundheitsdepartement prüft verschiedene Massnahmen, die dem Regierungsrat zum Beschluss unterbreitet werden könnten. Dabei handelt es sich unter anderem um eine Bewilligungspflicht für öffentliche Veranstaltungen ab 100 Personen. Auch ein Lockdown von Restaurants und Bars steht zur Diskussion.

Nicht bekannt ist, ob der Kanton Bern eine Verschärfung von Corona-Regeln plant. Die wöchentliche Sitzung des Regierungsrats findet jeweils am Mittwoch statt. (sda)

Ausgangslage

In der Schweiz nehmen die Diskussionen über eine mögliche Verschärfung der Corona-Massnahmen Fahrt auf. Die täglich gemeldeten Fallzahlen steigen weiterhin an. Vor einer Woche hatte das BAG über das Wochenende noch 9702 Coronavirus-Ansteckungen und 85 Spitaleinweisungen gemeldet, am Montag waren es bereits 14'590 Neuinfektionen und 156 Hospitalisationen. Im Wochenvergleich stiegen die neuen Fälle um 50 Prozent und die Spitaleinweisungen um 84 Prozent.

Lukas Engelberger, Präsident der Kantonalen Gesundheitsdirektionen, geht davon aus, dass es in Kürze weitere Massnahmen gegen das Coronavirus geben wird. Die Lage entwickle sich ungünstig, sagt er in einem Interview mit dieser Zeitung.

Konkret könnten die Kantone die Zertifikatspflicht ausdehnen oder die Maskenpflicht an 3G-Anlässen und in Schulen wieder einführen. Sollte das nicht reichen, müsse der Bundesrat aktiv werden.