Geldberater: Leserfrage zu DufryWas mache ich nur mit meinen Loser-Aktien?
Jeder hat einige faule Eier im Depot. Martin Spieler sagt, wie man diese erkennt und warum man sie möglichst rasch loswerden sollte.
![Rationale und emotionale Aspekte: Wenn ein Titel nur noch Ärger bereitet, sollte man ihn verkaufen.](https://cdn.unitycms.io/images/7QKYA_x_K2TA10Ldn5mcAM.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=FKx-w4LJjwk)
Zu besseren Zeiten hatte ich in Dufry und andere schwache Titel angelegt. Heute bekomme ich noch mehr graue Haare, wenn ich nur an diese Titel denke. Soll ich einen Schlussstrich ziehen? Leserfrage von A.S.
Ja. Bei der Abwägung, was man mit Titeln macht, die seit dem Kauf tief im Minus sind, gilt es zwei Aspekte anzuschauen: Erstens rational die Chance für eine spätere Erholung und zweitens emotional die Wirkung, welche diese Anlagefehlentscheide auf Sie haben.
Behalten sollte man Loser-Aktien nur, falls man wirklich an eine Erholung glaubt und cool über die Buchverluste hinwegsehen kann.
Rational besteht eine Chance, dass sich die Titel des Reisedetailhändlers Dufry weiter erholen. Seit auch China die Covid-Einschränkungen aufgehoben hat, kann wieder überall frei gereist werden, was den Duty-free-Läden von Dufry steigende Umsätze bringt. Im letzten Jahr hatte es Dufry nach zwei miserablen Coronajahren wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. Die Profitabilität hat sich stark verbessert – ebenso die Aussichten, wenngleich die laufende Integration des italienischen Raststättenbetreibers Autogrill einige Ressourcen bindet.
Wenn Ihnen die hohen Buchverluste aufliegen – oder wie Sie es bildlich ausdrücken: noch mehr graue Haare verursachen – würde ich reinen Tisch machen. Jeder hat ein paar faule Eier in seinem Depot. Meist ist es besser, schnell aufzuräumen. Behalten sollte man Loser-Aktien nur, falls man wirklich an eine Erholung glaubt und cool über die Buchverluste hinwegsehen kann. Wenn man sich indes darüber stark ärgert so wie Sie, würde ich verkaufen.
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