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Geldblog: Straumann und Partners Group
Auf eine Erholung hoffen oder abstossen?

Weiterhin unter Druck: Anleger des Zahnunternehmens Straumann sollten vorerst keine hohen Bewertungen erwarten.
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Ich besitze ein kleines Depot, unter anderem mit 50 Aktien von Straumann. Ebenfalls besitze ich 20 Aktien von Partners Group, welche aktuell deutlich unter meinem Einstandskurs notieren. Damit ich eine Entscheidung treffen kann: Wie beurteilen Sie die Aussichten? Leserfrage von D.S.

Die Aktien des Dentalimplantatherstellers Straumann und der Privatmarktanlagen-Spezialistin Partners Group waren lange zwei Börsenstars und werden dem Segment der Wachstumstitel zugeordnet. Das Problem dieser Aktien war, dass sie ebenso wie andere Wachstumswerte hohe Bewertungen aufwiesen. Sie waren teilweise schlicht überteuert, wie man dies insbesondere auch bei vielen US-Techwerten feststellte.

Inzwischen leben wir in einer anderen Welt. Die vielen Unsicherheitsfaktoren wie die steigenden Zinsen, die hohe Inflation sowie die konjunkturellen und geopolitischen Risiken haben bei den meisten Anlegerinnen und Anlegern zu einem Umdenken geführt. Hohe Bewertungen bei Aktien sind out – die meisten Investoren ziehen defensive Aktien gegenüber den Wachstumspapieren vor. Entsprechend ist es nicht nur bei den US-Techstars, sondern auch bei sehr vielen Schweizer Wachstumswerten zu einer heftigen Korrektur gekommen. Darunter gelitten haben nicht nur die von Ihnen gehaltenen Aktien von Straumann und Partners Group, sondern auch Papiere von Bachem, Sonova, Sika, VAT Group oder Lonza.

Wachstumsfirmen benötigen meist mehr Kapital als defensive Unternehmen. Doch Kapital wird aufgrund der steigenden Zinsen zügig teurer. Weil die Zinsen angesichts der hohen Inflation noch länger steigen werden, dürfte diese Rotation weg von Wachstumswerten hin zu defensiven Papieren wohl noch einige Zeit anhalten. Wachstumstitel mit stattlichen Bewertungen werden überdurchschnittlich von den steigenden Zinsen belastet, zumal der Unternehmenswert mit einem höheren Diskontierungssatz fällt.

Immerhin dürften wir wahrscheinlich den grössten Teil der Bewertungskorrektur bei den Wachstumswerten hinter uns haben. Jedenfalls sind die Bewertungen der meisten Papiere nicht mehr unrealistisch hoch. Nachdem die von Ihnen gehaltenen Straumann und Partners Group richtiggehend eingebrochen sind, halte sich sie definitiv nicht mehr für überbewertet. Ähnliches lässt sich etwa zu Sika sagen. Alle drei Firmen verfügen in ihren Bereichen über eine starke Marktstellung, leiden aber zusätzlich unter spezifischen Faktoren.

Wenn Sie das in Straumann und Partners Group investierte Geld länger nicht brauchen, würde ich die Papiere behalten und auf eine spätere Erholung setzen.

Für den Privatmarktanlagen-Spezialisten Partners Group dürfte es angesichts der turbulenten Märkte schwieriger werden, bei seinen Beteiligungen einen Exit etwa über die Börse vorzunehmen. Straumann wiederum leidet auch unter den deutlich verschlechterten Konjunkturperspektiven. Wenn die Leute wegen der Inflation und der Wirtschaftsabschwächung weniger Kapital zur Verfügung haben, sind sie weniger in der Lage, Geld für Zahnkorrekturen und Implantate auszugeben.

Wenn Sie das in Straumann und Partners Group investierte Geld sicher länger nicht brauchen, würde ich die Papiere behalten und auf eine spätere Erholung setzen. Beide Unternehmen halte ich für solide und innovativ und aufgrund ihrer erstklassigen Marktposition in der Lage, auch künftig ein attraktives Wachstum zu erzielen. Beim Kurs müssen Sie sich aber auf eine längere Durststrecke einstellen.