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Never Mind the Markets: Erfolgsmodell Schweiz
Warum unser Land so reich geworden ist

Luxus en masse: Die Schweiz zählt zu den reichsten Ländern der Welt.
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Wie können Länder der Armut entkommen und prosperieren? Das ist eine der Grundfragen der Ökonomie und der Gesellschaften generell: Die Entwicklung seit rund 200 Jahren ist immerhin ein Wunder. Zuvor waren selbst die heute entwickelten Länder mausarm und die Lebensbedingungen für die meisten Menschen prekär.

Der technologische und wissenschaftliche Fortschritt war entscheidend. Aber wie kam es dazu? Und wieso nicht früher? Im Zentrum stehen die Institutionen der Gesellschaft: Die Rechtsordnung ist ein Beispiel dafür. Je nach ihrer Ausgestaltung setzt sie Anreize zu Innovationen oder schränkt sie ein. Aber wie kommt es zu einer günstigen Rechtsordnung, und wer hat ein Interesse, sie im Sinne des Gesamtwohls durchzusetzen?

Politische und ökonomische Offenheit

Die Schweiz müsste Anschauungsunterricht liefern. Heute gilt sie als eines der reichsten Länder oder je nach Massstab sogar als das reichste Land der Welt. Welche Institutionen waren für diesen Erfolg entscheidend, und welches war ihr Ursprung? Oft genannt werden die politische und ökonomische Offenheit, die direkte Demokratie und die Zuwanderung von klugen Köpfen und unternehmerischen Persönlichkeiten im 19. Jahrhundert. Sie haben Innovationen und ihrer Nutzung einen fruchtbaren Boden bereitet. Aber wie kam es zu diesen Faktoren?

Dieser Vorgeschichte widmet sich das Buch des Historikers und Journalisten Markus Somm «Warum die Schweiz reich geworden ist». Somm erzählt detailliert und überzeugend, wie etwa die Unabhängigkeit von einer zentralen Macht und die dezentrale Struktur des Landes (viele unabhängige «Staaten») schon sehr früh eine aussergewöhnliche wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht haben.

Glück und Zufall

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz waren nicht unbedingt offener gegenüber Innovationen als jene in anderen Gegenden. Doch die Strukturen in der Schweiz haben mehr wirtschaftliche Freiheit ermöglicht.

Gefahr drohte zwar immer wieder durch eine Polarisierung und innere Konflikte: zwischen Stadt und Land und nach der Reformation zwischen Katholiken und Reformierten. Doch am Ende hat das Gemeinsame überwogen. Risiken von aussen haben die Bedeutung des Zusammenhalts allen verdeutlicht.

Das Erfolgsmodell Schweiz lässt sich nicht ohne weiteres kopieren, gerade weil es das Resultat vieler günstiger und auch zufälliger Entwicklungen über eine sehr lange Zeit ist. Die Geschichte sollte uns aber ermahnen, die Erfolgsfaktoren nicht leichtfertig zu verspielen.