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Meinung

Miniatur des Alltags
Warum nicht mit dem Velo?

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«Nimm doch auch das Velo, zu Fuss brauchst du ewig», ist einer der Sätze, die ich in den Wochen seit dem Lockdown häufig höre. Wegen der Angst vor dem Coronavirus, schwingt sich nämlich ein Grossteil meines Freundeskreises aufs Velo, statt mit dem ÖV zu fahren. Überhaupt hat zumindest die gefühlte Zahl der Zweiräder um einiges zugenommen. Aber auch die Spannbreite des derzeit auf den Strassen zu beobachtenden velofahrerischen Könnens ist inzwischen beachtlich. Vom erfahrenen Stadtflitzer, der alle Schikanen kennt, bis hin zu den «Freizeitvelöölern», bei denen schon das Geradeausfahren auf ebenem Boden eine Herausforderung zu sein scheint, ist alles dabei. Als ob Velofahren im Strassenverkehr nicht schon gefährlich genug wäre.

Fairerweise muss ich sagen, dass ich in Sachen Velo ein bisschen vorbelastet bin. Denn meine bisherigen Ausflüge auf Zweirädern resultierten zwar meist in komischen, aber doch nicht immer angenehmen Situationen. So etwa einmal im Sommer in England, als ich einer Katze ausweichen wollte, vom Weg abkam und vorbei an staunenden Kühen eine steile Wiese hinabholperte. Hätte ich mir für meine Spritztour ein Rad für meine Grösse ausgesucht, wäre vermutlich vieles einfacher gewesen. Weil ich jedoch mit den Füssen den Boden nicht erreichen konnte und zu meiner Schande nicht wusste, was eine Rücktrittsbremse ist, scheiterten meine Versuche zu bremsen kläglich – Hände und Füsse griffen quasi ins Leere. Auch ein Abspringen in voller Fahrt schien mir eine denkbar schlechte Idee, und so landete ich schliesslich mitsamt Drahtesel in einem Fluss. Immerhin war die Landung weich.

Vom Velo lasse ich folglich lieber die Finger, sonst würde ich wohl früher oder später das Personal in der Notaufnahme beschäftigen.