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Geldblog: Altersvorsorge optimieren
Warum freiwillige PK-Einzahlungen rentieren

Gutes Investment: Die Steuerersparnis bei zusätzlichen Einzahlungen in die Pensionskasse ist rentabel.
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Ich bin 52 und habe Einkaufspotenzial bei meiner Pensionskasse. Würden Sie dies empfehlen, obwohl die Umwandlungssätze bei den Kassen stark unter Druck gekommen sind? Leserfrage von B.R.

Tatsächlich sehen wir seit Jahren bei fast allen Kassen einen Abwärtstrend bei den Umwandlungssätzen – also bei der Kennzahl, mit der bei einem Rentenbezug das Vorsorgekapital in eine Rente umgewandelt wird. Während für den obligatorischen Teil der Umwandlungssatz mit nach wie vor 6,8 Prozent gesetzlich vorgegeben ist, sind die Kassen im überobligatorischen Teil bei der Festsetzung des Umwandlungssatzes frei. Entsprechend haben die meisten Kassen diesen deutlich gesenkt, womit sich über das gesamte PK-Kapital hinweg ein geringerer Umwandlungssatz ergibt.

Nach den Entwicklungen in den letzten Jahren rechne ich damit, dass die Umwandlungssätze langsam Boden gefunden haben und nicht mehr stark sinken dürften. Nicht nur deshalb halte ich freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse auch künftig für etwas, das man ernsthaft prüfen sollte. Wenn Sie das Einkaufspotenzial, das Sie bei Ihrer Pensionskasse haben, nutzen und freiwillig zusätzliche Gelder in die Pensionskasse einzahlen, stärken Sie damit auf der einen Seite Ihre Altersvorsorge und anderseits können Sie einiges an Steuern sparen. Je mehr Vorsorgekapital Sie in der Pensionskasse angespart haben, desto mehr Geld ist bei der Pensionierung für eine Rente oder einen Kapitalbezug vorhanden. Je nach Kasse wirkt sich eine freiwillige Einzahlung auch auf die Risikoleistungen aus, wobei dies längst nicht immer der Fall ist.

Aus meiner Sicht ist eine freiwillige Einzahlung in vielen Fällen schlicht auch ein gutes Investment. Wenn Sie die Steuerersparnis mitberücksichtigen, erreichen Sie damit trotz vergleichbar tiefen Risiken eine attraktive Rendite. Zwar könnten Sie das Geld, das Sie in die Pensionskasse einzahlen, auch selbst investieren und beispielsweise mit Aktien auf lange Sicht von fast 15 Jahren bis zu Ihrer Pensionierung vielleicht sogar noch eine attraktivere Rendite erwirtschaften. Doch ebendiese Rendite ist keineswegs garantiert und Sie tragen dabei ein erhebliches Anlagerisiko.

Der grosse Pluspunkt einer freiwilligen Einzahlung in die Pensionskasse besteht darin, dass Sie mit diesem Schritt die Steuerprogression brechen.

Letzteres ist bei der Pensionskasse geringer – dafür ist aber auch die jährliche Rendite bescheidener. Trotzdem ist diese angesichts der tiefen Zinsen bei vielen Kassen ansprechend, insbesondere wenn man diese mit der Rendite vergleicht, die man mit eher geringen Anlagerisiken sonst wo erzielt.

Der grosse Pluspunkt einer freiwilligen Einzahlung in die Pensionskasse besteht aber darin, dass Sie mit diesem Schritt die Steuerprogression brechen, da Sie die Einzahlungen in vollem Umfang in der nächsten Steuererklärung vom steuerbaren Einkommen in Abzug bringen dürfen. Zwar müssen Sie bei einem allfälligen späteren Bezug das Geld auch versteuern. Hier erfolgt die Besteuerung aber zu einem reduzierten Satz und getrennt vom übrigen Einkommen. Unter dem Strich fährt man steuerlich fast immer deutlich besser.

Erst recht Steuern sparen können Sie, indem Sie das bestehende Einkaufspotenzial bei der Pensionskasse nicht nur einmalig ausschöpfen, sondern über mehrere Jahre hinweg Einzahlungen in die 2. Säule vornehmen und so während mehreren Jahren laufend Steuern sparen.

Wichtig ist, dass Sie vor einer Einzahlung prüfen, ob Ihre Pensionskasse solid aufgestellt ist. Auskunft darüber geben etwa der Deckungsgrad, der technische Zinssatz und das Verhältnis Rentner und Erwerbstätige in der Kasse. Zudem sollten Sie darauf achten, wie erfolgreich die Kasse das Geld investiert und ob die Einzahlungen auch einen positiven Einfluss auf die Risikoleistungen haben. Über all diese Punkte kann Ihnen Ihre Kasse oder deren Reglemente Auskunft geben. Besonders für über 50-Jährige sind freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse in den meisten Fällen lohnenswert. Daher würde ich Ihnen – mit den genannten Auflagen – eine freiwillige Einzahlung grundsätzlich empfehlen.