AboFestnahme von «El Chapos» SohnWarum Mexiko im Drogenkrieg so machtlos ist
Strassenblockaden, Schiessereien, 29 Tote: Bei der Verhaftung von Drogenboss Ovidio Guzmán explodierte die Gewalt. Allein mit dem Militär ist den Kartellen nicht beizukommen.
Der Heiland der Drogenmafia schweigt auch zur neuesten Schlacht in seiner Nachbarschaft. Er ist längst tot, vielleicht hat er nie gelebt, obwohl seine Gemeinde keinen Zweifel an seiner Existenz hat. Laut der Legende soll Jesús Malverde ein edler Gauner gewesen sein, ein Robin Hood in Mexikos Nordwesten, ehe er 1909 je nach Version erschossen oder gehängt wurde. Sein Porträt und seine Büste mit Schnauzbart und Cowboyhut gehören zu den Ikonen der Szene. Natürlich steht die wichtigste Kapelle seiner Gläubigen in Culiacán, wo er angeblich geboren wurde und starb.
Culiacán hat 880’000 Einwohnerinnen und Einwohner und ist die Hauptstadt des Bundesstaats Sinaloa. In dieser Gegend zwischen Bergen und Meer liegen die Wurzeln und die Zentrale einer der mächtigsten Verbrecherorganisationen der Welt, des Cartel de Sinaloa, auch bekannt als Cartel del Pacífico.