Sweet Home: Serie «Meine Welt»«Von diesem Butterbrot könnte ich mich bis ans Lebensende ernähren»
Die Lifestyle-Redakteurin und Beraterin Charlotte Fischli verrät, was sie am liebsten zum Frühstück isst, wo sie ihre Inspirationen findet oder worauf sie sich beim Heimkommen am meisten freut.
In der neuen Sweet-Home-Serie «Meine Welt» geht es um Stil, die schönen Dinge des Lebens und die Menschen, die sich beruflich damit beschäftigen. Den Beginn macht die junge Zürcherin Charlotte Fischli, die über allerlei Stilvolles schreibt, es inszeniert oder mit ihrem Umfeld teilt. Zum Beispiel mit ihrem eigenen Newsletter «be my guest».
Ein Faible fürs Digitale hatte Charlotte Fischli schon immer: Während ihrer Zeit als Moderedakteurin bei der Zeitschrift «Style» baute sie nebenbei deren Instagram-Kanal auf. Sie bildete sich weiter bei «Refinery29» in New York oder auf der Redaktion von Andy Warhols «Interview Magazine» in Berlin. Bevor sie sich vor zwei Jahren selbständig machte, war sie zuletzt Projektmanagerin und Produzentin im renommierten «Studio Achermann» in Zürich. Heute arbeitet Charlotte Fischli unter anderem als freie Mitarbeiterin vom Luxusmagazin «Bolero», als Kollaborateurin und Beraterin von Lifestyle-Brands und als Content Creator.
Mein spannendstes Projekt …
… ist mein im November 2022 lancierter Newsletter «be my guest», in dem ich wöchentlich über meine Lieblingsadressen, Trends, Marken und Events berichte. Und über meine liebsten Reiseziele – wobei ich mich für «City Guides» gerne auch die Hilfe von anderen, internationalen Kreativen hole. So verriet etwa die Mode- und Homeware-Designerin Laurence Leenaert von LRNCE in einer Ausgabe die besten Adressen in Marrakesch. Die Ausgabe über Stockholm kuratierte die Zürcher Foodstylistin Sibille Albertin von @batterzh, die regelmässig in den hohen Norden reist. «be my guest» erscheint übrigens in Englisch – und richtet sich an ein internationales Publikum, das sich für Mode, Design, Stil, Reisedestinationen und vieles mehr interessiert, das zur Lebensfreude beiträgt.
Inspiration für meine Arbeit finde ich …
… überall. Vieles lasse ich in meinen Newsletter einfliessen. Instagram ist ein wichtiges Medium, um sich zu vernetzen, und Interessantes auf der ganzen Welt zu entdecken. Aber die besten Ideen und Konzepte für meine Projekte kommen mir offline und unerwartet – beim Einkaufen, mitten in der Nacht, am Meer.
Mein interessantester Job …
… war bis jetzt ein Shooting mit Peter Lindbergh. Als Projektleiterin im Studio vom Creative Director Beda Achermann war ich bei einer von Lindberghs letzten Produktionen mit dabei. Dies war eine unglaubliche Erfahrung. Ebenso die Umsetzung des «Arles Magazine», wofür wir drei Wochen lang nonstop in Südfrankreich mit Fotografen wie Martin Parr fotografierten. Meine Zeit in Bedas Studio war intensiv und einzigartig.
Menschen, die ich für ihre Arbeit bewundere, …
… sind Frauen wie Laila Gohar, Ana Kraš, Athena Calderone oder Alex Eagle. Sie alle schlagen Brücken zwischen verschiedenen kreativen Disziplinen – Mode, Design, Kunst und Food.
Meine Lieblingsapp …
… ist «Amigo», eine «Members only»-App, auf der die coolsten Kreativen ihre besten Reisetipps und Adressen teilen. Und etwas tiefgründiger: «The Pattern», die sich der Persönlichkeitsanalyse und dem individuellen Potenzial widmet. Unglaublich treffend und wahnsinnig spannend!
Das beste Buch, das ich in letzter Zeit gelesen habe, …
… ist «The Creative Act» vom Musikproduzenten Rick Rubin, eine Anleitung zum Abrufen der eigenen Kreativität. Er ist eine faszinierende Persönlichkeit, seine Lebensphilosophie resoniert zu hundert Prozent mit mir.
Ich sammle …
… die Printausgaben von «How To Spend It», dem Magazin der «Financial Times Weekend». Für mich ist dieses Magazin eine der ganz wenigen Publikationen, die konstant gut sind.
Meinen Einrichtungsstil beschreibe ich …
… als klassisch mit verspielten Akzenten. So sehr ich minimalistisches Design liebe – ich brauche Farbe im Haus. (In dieser Homestory sehen Sie, wie Charlotte Fischli wohnt, Anm. der Redaktion)
Meine Lieblingsstücke in meiner Wohnung …
… sind meine bunten Afro-Chairs von India Mahdavi. Ich habe sie vor ein paar Jahren geschenkt bekommen und liebe sie noch wie am ersten Tag. Sie sind das Herzstück meiner Wohnung.
An meiner Wand hängen …
… Bilder und Fotografien von Freunden und Künstlern, die ich verehre – Sam Rock, Jamie Hawkesworth, Yvonne Robert, Iouri Podladtchikov. Ich liebe Iouris Serie «Recent Paintings» – ich hätte am liebsten eine ganze Serie seiner Polaroids gekauft.
Wovon ich mich nie trennen würde, …
… ist Schmuck, den ich geerbt habe – insbesondere zwei Ringe, die ich täglich trage und die zu Talismanen geworden sind.
Auf meiner Einrichtungswunschliste steht …
… ganz vieles! Ich ziehe nämlich in wenigen Wochen um und verbringe entsprechend viele Stunden auf Pinterest. Zuoberst steht ein Sofa, das mich nicht ruinieren, aber noch lange begeistern wird. Und vielleicht ein Tisch vom Design-Duo Muller van Severen.
Kehre ich nach einer Reise heim, …
… freue ich mich am meisten auf den Rückzug – zu Hause oder in unserer Familien-Ferienwohnung in Brissago. Ich brauche die Stille, um Energie zu tanken.
Wo ich gerne eine Weile leben würde, …
… ist zwischen zwei Orten, was ich dieses Jahr mehr oder weniger erfolgreich schaffe. Ich miete mich regelmässig in ein kleines Studio in Paris ein – es liegt mitten im Marais, weshalb ich zu Fuss überall hingehen kann. Ich liebe die kreative Inspiration und die Anonymität, die mir die Stadt gibt.
Immer im Kühlschrank habe ich …
… Mandelmilch für meinen Kaffee und Cherrytomaten – fragen Sie mich nicht, warum.
Zum Frühstück esse ich …
… (vor allem in Paris) fast immer ein Pain au Chocolat. Ich bin besessen von ihnen.
Mein Lieblingsrestaurant …
… zu nennen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. In Zürich mag ich im Sommer das «Gül», mit dem ich im letzten Jahr viel zusammengearbeitet habe. Eine Neuentdeckung ist auch das «Igniv» von Andreas Caminada in Zürich – ich war kürzlich zum ersten Mal zum Mittagessen dort und es war fantastisch. In Paris liebe ich den Garten des «Amagat». Und meine Lieblingsbar ist die «Gamper Bar». Ich könnte mich bis ans Lebensende von ihrem Naturwein und dem Butterbrot ernähren.
Am meisten koche ich …
… Gemüse und Pasta und mache Salat. Ich scherze mit meinen Freunden, dass ich für mich selbst das ganze Jahr hindurch nur drei Gerichte koche. Wenn ich aber Gäste habe oder zu Freunden auf Besuch gehe, darf meine Pavlova, die ich nach einem Rezept von Nigella Lawson mache, nicht fehlen.
Ein Genuss, auf den ich nie verzichten würde, …
… sind Desserts aller Art – jeder, der mir je über den Weg lief, kann das bestätigen.
Meinen Stil beschreibe ich …
… als ungezwungen und vielfältig. Ich kleide mich jeweils meiner Laune entsprechend: An einem Tag sind das etwa schlichte Anzugshosen, am nächsten ein Blumenkleid. Den roten Faden soll meine Persönlichkeit bilden. Ich versuche, Mode nicht allzu ernst zu nehmen.
Meine Stilikone …
… ändert sich im Fünfminutentakt. Mich inspirieren eher Orte als Menschen.
Wonach ich immer Ausschau halte, …
… ist ein perfekt geschnittener Blazer, weil man nie genug davon haben kann. Meine besten Exemplare habe ich bisher im Zürcher Brockenhaus in der Herrenabteilung gefunden.
Mein Shoppingparadies …
… ist Paris, wo alle tollen Läden gleich ums Eck von meinem Studio im Marais-Quartier sind. Nie mit leeren Händen verlasse ich die Bücherläden OFR und Yvon Lambert.
Das beste Geschenk, das ich je verschenkt habe, …
… ist ein persönliches Horoskop bei einem Berliner Astrologen. Ich hatte es erst für mich selbst gebucht und war so begeistert, dass ich es danach verschenken musste. Nicht alle haben einen Zugang zur Astrologie, ich aber finde sie sehr bereichernd.
Das beste Geschenk, das ich je bekommen habe, …
… war der Besuch von meinen engsten Freunden und meiner Familie in Paris, wo ich mit meiner besten Freundin unseren 30. Geburtstag feierte. Unsere Geburtstage liegen nämlich nur vier Tage auseinander. Wir zogen ein Wochenende lang um die Häuser und der Höhepunkt war ein Dinner im Restaurant Bouche. Dass meine liebsten Menschen alle den Weg auf sich nahmen und mit mir feierten, bedeutete mir sehr viel.
Was ich mir zuletzt gekauft habe, …
… ist ein Fransenpareo vom Newcomer-Brand Gabriel for Sach aus Barcelona. Ich war seit längerem auf der Suche nach einem Pareo, den ich im Sommer übers Bikini wickeln kann, und dieser lässt sich auch hübsch als Top tragen.
Ich verwöhne mich mit …
… Massagen bei Donat Morgenegg von der Massage Lounge an der Europaallee, wenn ich die Zeit finde. Ich kam auf Empfehlung einer guten Freundin auf ihn. Er liest den Körper wie kein anderer und ich glaube, dass ich mich nach einer Behandlung nicht nur physisch besser fühle, sondern auch mental.
Einen Beautytipp, den ich gerne weitergebe, …
… ist, ein Serum oder Glow Drops in die Foundation zu mischen. Basic, «but it does the trick»! Ich habe den Tipp von der Make-up-Artistin Sophia Singh bekommen, die mich schon oft für Shootings schminkte. Sie führt den Clean-Beauty-Onlineshop «The Beauty Kollektive» und arbeitet regelmässig für Chanel.
Ein Ort, an den ich nochmals hin möchte, …
… sind die Äolischen Inseln nördlich von Sizilien. Sie sind wild, roh und noch nicht so touristisch. Ich war vor Jahren mit Bekannten zum Segeln da, es war magisch.
Meine nächste Reise, …
… führt erneut auf eine italienische Insel, die noch etwas unter dem Radar fliegt. Wohin genau, sehen Sie nächste Woche auf meinem Instagram!
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