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Podcast

USA-Podcast «Alles klar, Amerika?»
Ist Joe Biden doch der richtige Kandidat?

epa11453416 US President Joe Biden delivers remarks after receiving an operational briefing on extreme weather at the D.C. Emergency Operations Center in Washington, DC, USA, 02 July 2024.  EPA/BONNIE CASH / POOL

Offenbar überlegt sich US-Präsident Joe Biden ernsthaft, ob er an seiner Kandidatur festhalten will. Das schrieb die «New York Times» am Mittwochabend Schweizer Zeit. Bei der Fernsehdebatte mit Donald Trump legte der 81-jährige Präsident einen desaströsen Auftritt hin, verhedderte sich in seinen Formulierungen und brachte Sätze nicht zu Ende. Angeblich kämpft er nach wie vor um seine Wiederwahl. Biden sei sich jedoch bewusst, dass die nächsten Auftritte, darunter ein für Freitag geplantes Interview mit George Stephanopoulos von ABC News sowie Reden in den Swing-States Pennsylvania und Wisconsin, gut laufen müssten.

Innerhalb der Demokratischen Partei ist die Debatte nach der Debatte in vollem Gang. Soll Biden an seiner Kandidatur festhalten, oder soll er sich zurückziehen? Die Meinungen gehen weit auseinander: Für den amerikanischen Historiker Allan Lichtman, Professor an der American University in Washington, gibt es keine Alternative zu Biden. 

WASHINGTON, DC - MAY 03: (L-R) Dr. Allan Lichtman, professor of history at American University; and civil rights attorney Judith Browne-Dianis appear on SiriusXM's Joe Madison show on Urban View, A Roundtable Of Veteran Journalists, Politicians & Political Commentators, to discuss President Trump's First 100 Days, at SiriusXM DC Performance Space on May 3, 2017 in Washington, DC.   Larry French/Getty Images for SiriusXM/AFP (Photo by Larry French / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Lichtman hat nach einer eigenen Methode, die sich nicht auf Umfragen abstützt, den Ausgang aller Präsidentschaftswahlen seit 1984 richtig vorhergesagt. Man sollte Biden nicht an diesem 90-minütigen Fernsehauftritt messen, sondern an seinen mehr als dreieinhalb Jahren im Weissen Haus, fordert Lichtman.

CHICAGO, ILLINOIS - OCTOBER 18: David Axelrod, former advisor to President Barack Obama, asks Democratic presidential candidate South Bend, Indiana Mayor Pete Buttigieg questions during an event at the University of Chicago on October 18, 2019 in Chicago, Illinois. The event was hosted by the University of Chicago Institute of Politics.   Scott Olson/Getty Images/AFP (Photo by SCOTT OLSON / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Anderer Meinung sind die erfolgreichen Wahlkampfstrategen David Axelrod und James Carville. Axelrod hat Obama ins Weisse Haus gebracht, Carville Bill Clinton. Für Axelrod hat Bidens Auftritt in der TV-Debatte gezeigt, dass er nicht mehr über die nötige Ausdauer und die rhetorische Schärfe verfügt. Carville nimmt die demokratische Partei in die Pflicht: Wenn 72 Prozent einen anderen Kandidaten wollten, müsse man das ernst nehmen und entsprechend reagieren, sagt er.

NASHVILLE, TENNESSEE - OCTOBER 26: James Carville speaks onstage during the 2019 Politicon at Music City Center on October 26, 2019 in Nashville, Tennessee.   Jason Kempin/Getty Images for Politicon /AFP (Photo by Jason Kempin / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Joe Biden selbst erklärte seine schlechte Performance in der TV-Debatte mit einem Jetlag nach seiner Reise zum G-7-Gipfel in Italien und zu den Feierlichkeiten anlässlich des 80. Jahrestags der Landung in der Normandie.

Wer liegt nun richtig? Der erfolgreiche Prognostiker Allan Lichtman? Oder die beiden erfolgreichen Wahlkampfmanager David Axelrod und James Carville? Was wissen wir über den Zustand von Joe Biden? Und welchen Einfluss hat seine Ehefrau Jill Biden? 

Darüber unterhält sich Christof Münger, Leiter des Ressorts International, mit Tina Kempin Reuter und Martin Kilian in einer neuen Folge des USA-Podcasts «Alles klar, Amerika?». Kempin Reuter ist Politologin in Birmingham, Alabama. Der langjährige USA-Korrespondent Kilian lebt in Charlottesville, Virginia.