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Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom
Könnte er Joe Biden ersetzen?

FILE - California Gov. Gavin Newsom speaks at a rally, June 7, 2024, in San Francisco. Newsom used his State of the State address on Tuesday, June 25, 2024, to boost President Joe Biden ahead of Thursday's pivotal presidential debate, comparing Donald Trump's version of the Republican Party to the rise of fascism prior to World War II and offering Democrats' ideals as "an antidote to the poisonous populism of the right." (Jessica Christian/San Francisco Chronicle via AP, File)
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Selbst für Joe Bidens Anhänger war es unmöglich, den Auftritt im TV-Duell mit Donald Trump schönzureden. «Four more years», riefen zwar ein paar von ihnen vor dem Studio, noch vier Jahre. Doch in der Partei wird laut US-Medien der Ruf nach einem Wechsel laut. Bei «Politico» sagte ein demokratischer Anwalt und Aktivist, Biden sei erledigt. Fragt sich, wer den US-Präsidenten als Kandidat ersetzen könnte. Der laut den Wettbüros aussichtsreichste Demokrat ist Gavin Newsom. Er liegt mit 10,8 Prozent klar vor der unbeliebten Vizepräsidentin Kamala Harris, die es bloss auf 4,5 Prozent bringt.

Newsom war bei der Debatte in Atlanta vor Ort und sah sich das TV-Duell in einem Nebenraum an. Der kalifornische Gouverneur hat sein Profil landesweit mit vielen Auftritten geschärft. Letztes Jahr hatte er eine Debatte zur Hauptsendezeit mit dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis. Zudem rührte er für Biden und andere Demokraten bei Wahlen die Werbetrommel und brachte sich damit auch selbst immer wieder ins Gespräch.

Newsom ist deutlich linker als Biden

Ausserhalb der USA wurde Newsom 2004 bekannt, als er als Bürgermeister von San Francisco die Ehe für Lesben und Schwule öffnete. Seit 2019 ist er Gouverneur von Kalifornien. Bei seinem Amtsantritt sagte er, er wolle den bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat zur «positiven Alternative» zu Trump machen. Diesen hatte er im Wahlkampf als «Witz und Rassisten» bezeichnet. Der im Vergleich zu Biden deutlich linkere Newsom gilt als Vertreter einer neuen US-Politgeneration.

Der 56-Jährige ist telegen, eloquent und rückt Themen in den Fokus, die gerade für Kalifornien wichtig sind. Klimawandel, Einwanderung, Gesundheitsversorgung. Newsom setzt sich ein für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, strengere Waffengesetze, mehr Rechte für Migranten und gilt in den USA als einer der bekanntesten Gegner der Todesstrafe.

Damit ist er für die Republikaner ein rotes Tuch. 2021 sammelten sie in Kalifornien 1,5 Millionen Stimmen, um ein Abwahlverfahren zu erzwingen. Newsom setzte sich damals aber ebenso durch wie ein Jahr später bei der regulären Gouverneurswahl gegen den republikanischen Staatssenator Brian Dahle.

Newsoms Corona-Fauxpas

Der «Spiegel» beschrieb den irischstämmigen Newsom einst als Mann «voller Widersprüche». Der unter einer Leseschwäche leidende Gouverneur wurde als Unternehmer mit Weingütern und Restaurants früh Millionär. Das Startkapital erhielt er von einem Vertrauten, dem Milliardärserben Gordon Getty. Newsom überwand später eine Alkoholsucht, leistete seiner Mutter illegal Sterbehilfe und machte mehrfach Schlagzeilen mit seinem Privatleben. Er war fünf Jahre mit Kimberly Guilfoyle verheiratet, die nun mit Trumps Sohn Donald Junior liiert ist. Der vierfache Vater hatte eine Affäre mit der Frau seines Wahlkampfmanagers, und seine jetzige Frau, die Schauspielerin Jennifer Siebel, sagte im Prozess gegen Harvey Weinstein aus, der Filmproduzent habe sie 2005 vergewaltigt.

Für Negativschlagzeilen sorgte Newsom während der Pandemie. Er ergriff schnell strikte Massnahmen für Kalifornien, wurde dann aber bei einer Feier in einem Restaurant im Napa Valley erwischt und musste sich öffentlich entschuldigen.

Von Newsom heisst es, er habe in den letzten Monaten einen Schattenwahlkampf geführt. Gemeinhin war erwartet worden, dass er als Präsidentschaftskandidat erst 2028 antritt. Nach der für Biden verheerenden TV-Debatte stellte sich der Gouverneur hinter den US-Präsidenten und sagte, er werde Biden «nie den Rücken kehren». Auf den Einwurf von Journalisten, ob er bereit sei, gegen Trump anzutreten, lachte Newsom und sagte, das sei unsinnige Spekulation, die Frage stelle sich nicht. Vielleicht stellt sie sich aber doch schneller, als dem schwächelnden Joe Biden lieb ist.

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sz/nlu